Breitband: Heftige Kritik an Europas Telekom-Politik

13.12.2001
Als einen „regulativen Albtraum" bezeichnet Marktforscher Gartner die derzeitigen Bemühungen der EU und ihrer Mitgliedsstaaten, Breitbandtechnologien wie DLS und Kabel durch Deregulierung der lokalen Netzwerke zum Durchbruch zu verhelfen. Was stattdessen Not tue sei eine schärfere Trennung zwischen der Infrastruktur auf der einen Seite sowie den Diensten und Inhalten auf der anderen Seite. Gartner-Analyst Jean-Claude Delcroix kritisiert, dass der europäische Ansatz, den alteingesessenen Telefongesellschaften die Kontrolle über die letzte Meile (local loop) zu nehmen, nur dazu führe, dass diese in den meisten europäischen Ländern auch den Service-Markt besetzt hielten und ein echter Wettbewerb in diesem Segment weiter an zu hohen Eintrittsbarrieren scheitere. Bis Mitte des Jahres waren in Westeuropa nur etwas mehr als zwei Prozent aller Haushalte mit Kabel- oder ADSL-Modem ausgestattet. Mit einer Breitbanddichte von 2,6 Prozent sieht sich Deutschland eher im Mittelfeld, während Österreich, Belgien und die Niederlande mit jeweils über sieben Prozent die europäischen Spitzenplätze belegen. Wenn der Breitbandzug sich in Europa weiter so schwerfällig vorwärts bewege, bestehe die Gefahr, dass die Alte Welt den Anschluss ans Highspeed-Zeitalter verpasse, warnt Delcroix und fügt hinzu: "Die Regierungen müssen sich entscheiden, ob sie uneingeschränkten oder - im Sinne der Anwender - substantiellen Wettbewerb zulassen wollen." Unter substantiellem Wettbewerb versteht Gartner die Gewährleistung, dass die Infrastruktur, sprich der Zugang zur letzten Meile, wie bei den früheren Monopolgesellschaften selbst in den entlegensten Regionen jedem zu einem vernünftigen Preis zur Verfügung steht.(kh)

Als einen „regulativen Albtraum" bezeichnet Marktforscher Gartner die derzeitigen Bemühungen der EU und ihrer Mitgliedsstaaten, Breitbandtechnologien wie DLS und Kabel durch Deregulierung der lokalen Netzwerke zum Durchbruch zu verhelfen. Was stattdessen Not tue sei eine schärfere Trennung zwischen der Infrastruktur auf der einen Seite sowie den Diensten und Inhalten auf der anderen Seite. Gartner-Analyst Jean-Claude Delcroix kritisiert, dass der europäische Ansatz, den alteingesessenen Telefongesellschaften die Kontrolle über die letzte Meile (local loop) zu nehmen, nur dazu führe, dass diese in den meisten europäischen Ländern auch den Service-Markt besetzt hielten und ein echter Wettbewerb in diesem Segment weiter an zu hohen Eintrittsbarrieren scheitere. Bis Mitte des Jahres waren in Westeuropa nur etwas mehr als zwei Prozent aller Haushalte mit Kabel- oder ADSL-Modem ausgestattet. Mit einer Breitbanddichte von 2,6 Prozent sieht sich Deutschland eher im Mittelfeld, während Österreich, Belgien und die Niederlande mit jeweils über sieben Prozent die europäischen Spitzenplätze belegen. Wenn der Breitbandzug sich in Europa weiter so schwerfällig vorwärts bewege, bestehe die Gefahr, dass die Alte Welt den Anschluss ans Highspeed-Zeitalter verpasse, warnt Delcroix und fügt hinzu: "Die Regierungen müssen sich entscheiden, ob sie uneingeschränkten oder - im Sinne der Anwender - substantiellen Wettbewerb zulassen wollen." Unter substantiellem Wettbewerb versteht Gartner die Gewährleistung, dass die Infrastruktur, sprich der Zugang zur letzten Meile, wie bei den früheren Monopolgesellschaften selbst in den entlegensten Regionen jedem zu einem vernünftigen Preis zur Verfügung steht.(kh)

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