Britischer Regulierer nimmt VoIP-Provider an die Kandare

30.03.2007
Im Zuge der von der britischen TK-Behörde Ofcom beschlossenen Regeln müssen Voice-over-IP-Anbieter ab Juni ihren Nutzern genauere Informationen zu den von ihnen bereitgestellten Diensten bereit stellen.

Im Zuge der von der britischen TK-Behörde Ofcom beschlossenen Regeln müssen VoIP-Anbieter ab Juni ihren Nutzern genauere Informationen zu den von ihnen bereitgestellten Diensten bereit stellen.

Dazu zählen unter anderem Warnhinweise auf Geräten, dass das Absetzen eines Notrufs nicht möglich ist oder dass die im Falle eines allgemeinen Stromausfalls nicht mehr funktionieren. Außerdem muss der Betreiber angeben, ob er ein Telefonverzeichnis und einen Auskunftsdienst anbietet und ob der Nutzer bei einem Provider-Wechsel seine Rufnummer behalten kann.

Die neuen Regeln sind das Resultat einer öffentlichen Erhebung, die das Office of Communications (Ofcom) im vergangenen Jahr vorgenommen hat. Die Behörde geht davon aus, dass bis Ende des Jahres bis zu drei Millionen Briten auf VoIP umsteigen und will die Wechselwilligen bei ihrer Entscheidung mit mehr Informationen unterstützen. Noch in diesem Jahr will Ofcom darüber beraten, inwieweit die Anbieter bestimmte, in Notfällen wichtige Anforderungen erfüllen müssen. Vorbild wären die USA, wo die Regulierungsbehörde Federal Communications Commission (FCC) bereits ein Werbeverbot für VoIP-Anbieter ausgesprochen hat, deren Kunden über den Dienst keinen Notruf absetzen können.

In Europa ist es mit der Regulierung von VoIP-Diensten noch nicht weit gediegen: Die EU-Kommission als übergeordnete Instanz beispielsweise fährt in Sachen VoIP bislang einen Schmusekurs und sieht angesichts des Reifegrads der Branche von einer Regulierung ab. (Computerwoche/haf)

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