Broadvision warnt und fällt tief

05.07.2001
Nemax-Schwergewicht Broadvision, US-Anbieter von Internet-Infrastruktur, hat das zweite Quartal in Folge mit mäßigem Umsatz und deutlichem Verlust abgeschlossen. Intern begleitete diese Vorabmeldung die Dem des Finanzchefs Randall Bolten, extern sorgte sie für herbe Kursverluste an der Börse.Das Unternehmen meldete für sein zweites Fiskalquartal (Stichtag: 30.Juni) einen wahrscheinlichen Proforma-Verlust zwischen 17 und 20 Cent pro Aktie, der Umsatz werde statt erwarteter 80 bis 95 Millionen Dollar lediglich bei maximal zirka 58 Millionen Dollar liegen. Als Grund gab der Softwerker "die Konjunkturflaute und Investitionszurückhaltung seitens der Kunden" an. Zugleich erklärte Broadvision, es seien "zusätzliche Anpassungen bei der Ausgabenpolitik und beim Personal" denkbar, sollten sich die Bedingungen in der zweiten Jahreshälfte nicht verbessern, Seit Ende März hat Broadvision seine Mitarbeiterzahl bereits um 700 oder 32 Prozent auf 1.500 reduziert. Die Börse quittierte die Hiobsbotschaft mit einem Einbruch der Aktie um fast 30 Prozent. Analysten zeigten sich besorgt. Zwar reagiere der Markt gewohnheitsmäßig nervös, doch die weit unter Plan liegenden Umsatzzahlen des US-Unternehmens seien graviernd schlecht. So sagte Felix Ellmann von SES Research: "Im ersten Quartal wurde noch ein Umsatz von 91,3 Millionen Dollar erwirtschaftet. Da das zweite Quartal in der Branche gewöhnlich besser als das erste Quartal ausfällt, erscheint der jetzt erwartete Umsatzrückgang auf 52 bis 58 Millionen Dollar um so gravierender." Ein anderer Analyst meinte mit Blick auf die schwächelnde Konkurrenz, etwa i2 Technologies oder auch Intershop: "Die Probleme machen deutlich, dass die schwachen Investitionen in Business-Software ein Problem des gesamten Sektors zu sein scheinen." Nur Software-Riesen wie SAP, Microsoft und Oracle würden womöglich als Sieger aus der Konsol des B2B-Software-Marktes hervor gehen.(wl)

Nemax-Schwergewicht Broadvision, US-Anbieter von Internet-Infrastruktur, hat das zweite Quartal in Folge mit mäßigem Umsatz und deutlichem Verlust abgeschlossen. Intern begleitete diese Vorabmeldung die Dem des Finanzchefs Randall Bolten, extern sorgte sie für herbe Kursverluste an der Börse.Das Unternehmen meldete für sein zweites Fiskalquartal (Stichtag: 30.Juni) einen wahrscheinlichen Proforma-Verlust zwischen 17 und 20 Cent pro Aktie, der Umsatz werde statt erwarteter 80 bis 95 Millionen Dollar lediglich bei maximal zirka 58 Millionen Dollar liegen. Als Grund gab der Softwerker "die Konjunkturflaute und Investitionszurückhaltung seitens der Kunden" an. Zugleich erklärte Broadvision, es seien "zusätzliche Anpassungen bei der Ausgabenpolitik und beim Personal" denkbar, sollten sich die Bedingungen in der zweiten Jahreshälfte nicht verbessern, Seit Ende März hat Broadvision seine Mitarbeiterzahl bereits um 700 oder 32 Prozent auf 1.500 reduziert. Die Börse quittierte die Hiobsbotschaft mit einem Einbruch der Aktie um fast 30 Prozent. Analysten zeigten sich besorgt. Zwar reagiere der Markt gewohnheitsmäßig nervös, doch die weit unter Plan liegenden Umsatzzahlen des US-Unternehmens seien graviernd schlecht. So sagte Felix Ellmann von SES Research: "Im ersten Quartal wurde noch ein Umsatz von 91,3 Millionen Dollar erwirtschaftet. Da das zweite Quartal in der Branche gewöhnlich besser als das erste Quartal ausfällt, erscheint der jetzt erwartete Umsatzrückgang auf 52 bis 58 Millionen Dollar um so gravierender." Ein anderer Analyst meinte mit Blick auf die schwächelnde Konkurrenz, etwa i2 Technologies oder auch Intershop: "Die Probleme machen deutlich, dass die schwachen Investitionen in Business-Software ein Problem des gesamten Sektors zu sein scheinen." Nur Software-Riesen wie SAP, Microsoft und Oracle würden womöglich als Sieger aus der Konsol des B2B-Software-Marktes hervor gehen.(wl)

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