Broschüren erstellen leichtgemacht

15.04.1999

KREFELD: Der Weg von einfachen Ausdrucken hin zu einer Broschüre ist weit. Sortieren, Falzen, Heften, Pressen und Beschneiden der Kanten verlangen nach zusätzlichen Maschinen. Ein entsprechendes System zur Weiterverarbeitung von Farbdrucken hat Canon ab Mai im Programm.Als eine Kombination aus zwei eigenständigen Geräten, dem "FN4 Remote" und dem "TP4 Remote Trimmer", kommt das "Finishing System" der Canon Deutschland GmbH daher. Die neue Anlage ist für die Erweiterung eines Digitaldrucksystems der CLC-1000-Serie gedacht: Dadurch sollen sich aus farbigen Ausdrucken oder Kopien per Computer Broschüren erstellen lassen.

Der FN4 Remote übernimmt dabei die Funktion einer Falzmaschine, mit dem TP4 Remote Trimmer sollen die zu produzierenden Hefte einen - nach Canons Vorstellung - professionellen Look erhalten. Das Abpressen der Broschüren und das Beschneiden überstehender Kanten ist Sache des TP4.

Als Basis des gesamten Produktionsprozesses dient ein Modell aus Ca-

nons CLC-1000- oder CLC-1000S-Reihe. Diese Geräte waren ursprünglich nur als Farbkopierer konzipiert. Mittels der Controller "Color Pass V80" beziehungsweise "Color Pass 8000" können sie aber auch als digitale Farblaserdrucker fungieren. Seit der Markteinführung im Februar 1997 hat Canon nach eigenen Angaben über 300 dieser Systeme verkauft. Die Ansteuerung der Finishing-Lösung erfolgt über eine im Lieferumfang enthaltene Software, die zusammen mit der für die Plug-and-Play-Erweiterungsgeräte laut Canon von einer Person in 30 Minuten installiert werden können. Mit der Software lassen sich zum Beispiel wiederkehrende Falz- und Trimmfunktionen oder Heftjobs speichern und bei Bedarf abrufen. Voraussetzung ist allerdings ein Personal Computer mit Windows 95, 98 oder NT 4.0.

Nur noch ein Arbeitsgang

Das Kombi-System vermag bis zu 16 Seiten Papier im Format A3, A3 plus, A4 und A4R bei maximal 100 Gramm pro Quadratmeter zu verarbeiten. Die entstehenden Broschüren können bei Maßen von A5 über A4 bis A4 schmalhoch somit höchstens 64 Seiten dick sein. Zusammengehalten werden sie mit Heft- oder Ringklammern. Die Geschwindigkeit der Produktion orientiert sich an der Druckausgabe: 31 farbige A4-Seiten pro Minute beim CLC 1000 und 24 beim CLC 1000S sind maximal möglich.

Allerdings entstammt das Finishing-System nicht allein Canons Entwicklungsabteilung. Auch die Stuttgarter Ernst Nagel GmbH & Co. KG, die bereits seit 1920 Maschinen für die Weiterverarbeitung von Papier herstellt, hatte die Finger im Spiel.

Der FN4 Remote soll etwa 19.900 Mark kosten, der Trimmer TP4 Remote etwa 17.900 Mark., jeweils ohne Mehrwertsteuer. Als Zielgruppe visieren die Hersteller Druckereien, Copyshops, Verlage oder Dienstleistungsfirmen im Digitaldruck-Bereich an. Kataloge, Produktbroschüren, Imageflyer, Speisekarten oder Reiseprospekte sind nur eine kleine Auswahl an möglichen Erzeugnissen. Darüber hinaus möchte Canon mit dieser Komplettlösung den Absatz seiner Digitaldrucksysteme aus der CLC-Reihe erhöhen. (tö)

Eins nach dem anderen: Canons Lösung besteht aus (von rechts) einem

Digitaldrucker, einem Controller sowie den Weiterverarbeitungsmaschinen "FN4 Remote" und "TP4 Remote Trimmer".

Am Ende der Produktionskette kommen zum Beispiel fertige Broschüren zum Vorschein.

Zur Startseite