FRANKFURT: Seit Jahren ringen IT-Hersteller, Kommunen und das Bonner Umweltministerium um eine Rücknahmeverordnung für IT-Altgeräte. Jetzt hat die Europäische Kommission eine eigene Richtlinie zur Rücknahme und Entsorgung von Elektrogeräten aus dem Hut gezaubert. Nach den Brüsseler Vorstellungen sollen Hersteller und Importeure die mit der Rücknahme und Entsorgung ihrer Produkte verbundenen Kosten zu 100 Prozent selbst tragen. Auch für die Entsorgung von Altgeräten, deren Produzenten längst vom Markt verschwunden sind, soll die Industrie zahlen. Setzt sich die Kommission mit ihren Plänen durch, würde das die europäische IuK-Branche jährlich fünf Milliarden Ecu kosten - sagen die Industrieverbände. PCs, Telefone, Kopierer und verwandtes Gerät würden dann 10 bis 15 Prozent teurer.Die Branchenvertreter in Brüssel stellen sich die Abfallrichtlinie natürlich ganz anders vor. Sie plädieren für eine "geteilte Verantwortung" zwischen Herstellern, Verbrauchern und den öffentlichen Körperschaften, so wie es im noch nicht verabschiedeten Entwurf einer deutschen IT-Altgeräteverordnung zu finden ist. (ld)
Wohin mit IT-Schrott? Die EU plant jetzt die für die Industrie schlechteste aller Lösungen.