Brutale Ausbeutung

05.02.2004

Die PC-Hersteller Dell, HP und IBM werden von der britischen Organisation "Catholic Agency for Overseas Development" (CAFOD) der brutalen Ausbeutung ihrer Mitarbeiter bezichtigt. Vor allem in Hardwarefabriken in Ländern wie China und Mexiko sollen dem Bericht zufolge unmenschliche Arbeitsbedingungen herrschen: Produktionsfehler würden mit Lohnabzug oder öffentlichen Demütigungen bestraft, Rassismus und Intoleranz seien an der Tagesordnung, die Gründung von Interessenvertretungen strikt verboten, so CAFOD (www.cafod.org.uk). Schon bei Bewerbungsgesprächen würden Menschenrechte mit Füßen getreten: Eine Arbeiterin habe von entwürdigenden medizinischen Untersuchungen berichtet, andere seien nicht eingestellt worden, weil sie tätowiert, homosexuell oder langhaarig waren, auch verwandschaftliche Beziehungen zu einem Rechtsanwalt oder eine aktive Parteimitgliedschaft würden in diesen Betrieben als Knock-out-Kriterium gelten, heißt es in dem Bericht. Die meisten dieser Fabriken werden allerdings nicht von den Herstellern selbst, sondern von ihren Zulieferern betrieben. Die CAFOD-Menschenrechtler sehen trotzdem die PC-Konzerne in der Verantwortung, fordern sie nun auf, massiven Druck auf ihre Partner auszuüben.

Marzena Fiok

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