BSA will betrügerische Händler an den Pranger stellen

28.11.1997
MÜNCHEN: Die Business Software Alliance (BSA) macht Ernst mit ihrer Bestrebung, Softwarepiraten das Handwerk zu legen. Nach einem ersten Vorstoß im Frühjahr (vgl. ComputerPartner Nr. 8/97, Seite 30), folgt jetzt der zweite Streich.Waren im Mai diesen Jahres rund 30.000 kleine und mittlere Firmen in Deutschland aufgefordert, sich über die Folgen des Besitzes illegaler Softwarekopien Gedanken zu machen, hat sich die BSA diesmal vor allem den Fachhändler vorgeknöpft. Dabei lautet die Devise: Gegen und mit dem Handel. "In unserer neuen Kampagne zu illegaler Software im Netzwerk hoffen wir auf die Unterstützung des Handels, der mit Hilfe von BSA-Infomaterial seine Kunden aufklären soll", erklärt Gabi Schwarz, Regional Marketing Manager der BSA Europe. Zu diesem Zweck startete die Organisation Anfang Oktober eine Mailingaktion an registrierte Fachhändler. Inhalt des Schreibens: Mit einer Faxanforderung kann der Händler einen Infokit bei der BSA anfordern, mit dem er seine Kunden über Netzwerklizenzierung informieren kann. Laut Schwarz ließ der Erfolg nicht lange auf sich warten: "Die Rücklaufquote liegt bei rund zehn Prozent. Insgesamt haben bisher 459 Händler das Material angefordert - ein beachtliches Ergebnis."

MÜNCHEN: Die Business Software Alliance (BSA) macht Ernst mit ihrer Bestrebung, Softwarepiraten das Handwerk zu legen. Nach einem ersten Vorstoß im Frühjahr (vgl. ComputerPartner Nr. 8/97, Seite 30), folgt jetzt der zweite Streich.Waren im Mai diesen Jahres rund 30.000 kleine und mittlere Firmen in Deutschland aufgefordert, sich über die Folgen des Besitzes illegaler Softwarekopien Gedanken zu machen, hat sich die BSA diesmal vor allem den Fachhändler vorgeknöpft. Dabei lautet die Devise: Gegen und mit dem Handel. "In unserer neuen Kampagne zu illegaler Software im Netzwerk hoffen wir auf die Unterstützung des Handels, der mit Hilfe von BSA-Infomaterial seine Kunden aufklären soll", erklärt Gabi Schwarz, Regional Marketing Manager der BSA Europe. Zu diesem Zweck startete die Organisation Anfang Oktober eine Mailingaktion an registrierte Fachhändler. Inhalt des Schreibens: Mit einer Faxanforderung kann der Händler einen Infokit bei der BSA anfordern, mit dem er seine Kunden über Netzwerklizenzierung informieren kann. Laut Schwarz ließ der Erfolg nicht lange auf sich warten: "Die Rücklaufquote liegt bei rund zehn Prozent. Insgesamt haben bisher 459 Händler das Material angefordert - ein beachtliches Ergebnis."

Gleichzeitig jedoch hat die BSA nach Angaben der BSA-Managerin noch ein ganz anderes Ziel verfolgt: "Im Fokus standen auch Händler, die sich durch illegale Softwaregeschäfte im Client/Server-Umfeld einen Wettbewerbsvorteil verschaffen", so Schwarz. Ein Beispiel: Anfang des Jahres wurde ein Computerhändler aus Hamburg zu einer achtmonatigen Haftstrafe auf Bewährung sowie eine hohe Schadensersatzstrafe verurteilt, weil er in mindestens zwölf Arztpraxen die gleiche Netware-Lizenz installiert und jeweils berechnet hatte. Die Hinweise kamen von den betroffenen Ärzten, die aufgrund einer Upgrade-Kampagne von Novell auf diesen Betrug aufmerksam gemacht wurden.

Zusammenarbeit mit Distributoren geplant

Laut Schwarz ist das kein Einzelfall. Allein in dem Zeitraum von Juli bis September hätte die BSA 32 eindeutige Hinweise zu illegalen Händlergeschäften entgegengenommen. "Gerade in Branchen wie dem Gesundheitswesen oder dem Baustoffhandel kommen solche Betrügereien öfters vor", sagt Schwarz. Deshalb habe die BSA eine Infobroschüre entworfen, mit der Endanwender die Rechtmäßigkeit ihrer Client/Server-Anwendungen überprüfen könnten.

In der Broschüre bekommt denn auch der Anwender Tips, wie er auf eventuelle kriminelle Machenschaften seines Fachhändlers aufmerksam wird. Zitat: "Sie haben die Software laut Rechnung nachweislich zu einem marktüblichen Preis gekauft, besitzen aber weder Lizenz noch Dokumentation." In diesem Fall, so rät die BSA, ist Mißtrauen angebracht.

Auch in Zukunft, so kündigt Schwarz an, werde die Business Software Alliance auf die Zusammenarbeit mit dem Fachhandel setzen. Mehr noch: Auch Distributoren würden künftig eingebunden. Betont die BSA-Managerin: "Die Aufklärungsarbeit in puncto Softwarepiraterie muß den ganzen Channel durchlaufen." (sn)

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