Informativ und gescheit: das "Kursbuch Internet"Nicht nur eine Navigator- und ein Escape-Beta-Version jagt die nächste, sondern ähnlich oder noch schlimmer geht es auch im Internet-Buchmarkt zu. "Online-Ratgeber", "Internet-Guide", "CyberCash-Marketing" und so weiter, etc., pp. ... Allerdings sei hier gewarnt: Wer so mutig und zugleich naiv ist, sich mit den Kubikmetern Papier zum Internet und Was es dazu diese Woche zu sagen gibt zu beschäftigen, muß damit rechnen, daß in nicht allzuweiter Ferne das immer lauter werdende Rumpeln von dem Bücherstapel rührt, der gerade über ihm zusammenbricht und ihn erschlägt...
Daß das Thema Internet allerdings auch klug und informativ behandelt werden kann, demonstriert das gerade erschienene "Kursbuch Internet". Es informiert in sieben Kapiteln über das, was derzeit über das Netz der Netze gesagt werden kann. Beispielsweise im Kapitel "Netz-Wirtschaft" darüber, was wer mit welchen Mitteln im beziehungsweise mittels Internet verdienen kann. Oder er erfährt im Kapitel "Netz und Gesetz", was noch alles getan werden muß, um "digitales Geld" und "Electronic Commerce" zu etablieren, ohne daß sämtliche Bürgerrechte links und rechts auf der Strecke liegen. Ebenso wird in wohltuend verständlicher Prosa dargestellt, was einen im Internet erwartet. Und was man sich vom Internet auf keinen Fall erwarten kann, wird auch besprochen: Nämlich besser zu leben, nur weil man nächstens, täglich oder eben sowieso auf die bunten Web-Seiten starrt.
Fazit: Die insgesamt 42 Aufsätze des 516-Seiten-Readers, der nicht zuletzt übersichtlich, augenfreundlich und intelligent gelayoutet ist, sind unbedingt empfehlenswert.
Stefan Bollmann, Christine Heibach (Hrsg.):
Kursbuch Internet, Bollmann Verlag, Mannheim 1996, 516 Seiten, 44 Mark