Buchbesprechung

14.06.1996
Fast zeitgleich zum Todestag von David Packard Ende März dieses Jahres brachte der Campus-Verlag in Frankfurt die deutsche Übersetzung seiner Biographie auf den Markt. Die amerikanische Originalausgabe erschien 1995 unter dem Titel "The HP Way". Auf knapp 200 Seiten schildert der HP-Mitbegründer die Entwicklung des Unternehmens von der Gründung im Jahr 1938 bis zu einem der größten und erfolgreichsten IT-Unternehmen der Welt. Das Buch enthält zudem einen tabellarischen Anhang über die Höhepunkte der Unternehmensentwicklung und zahlreiche Fotos von Packard und seinem Kompagnon Bill Hewlett, etwa beim Football-Spiel, Bergsteigen, Skifahren, auf einem Bulldozer und zusammen mit Jagdgesellen.Leider sind diese Fotografien auch schon das Unterhaltsamste an der Lektüre dieses Buches. Weder die Diktion des Buches noch sein Inhalt vermag den Leser zu fesseln. Packard und seine beiden Co-Autoren David Kirby und Karen Lewis beschränken sich zum größten Teil auf eine reine Chronologie der Unternehmensentwicklung. Wirklich interessante Abschnitte, die darüber hinausgehen und dem Leser idealerweise Anregungen vermitteln zur eigenen Unternehmensführung, muß man mit der Lupe suchen oder sind so allgemein gehalten, daß sie wenig aussagefähig sind. So beschreibt der Hobby-Farmer Packard etwa die Probleme beim Treiben der Rinder in die Pferch (Seite 74f.). O-Ton Packard: "Wenn man sie (die Rinder - D.S.) zu stark bedrängte, gerieten sie in Panik und zerstreuten sich in alle Richtungen. Wenn man gar keinen Druck mehr ausübte, wanderten sie einfach zu ihren alten Weideplätzen zurück. Diese Erkenntnis hat mir im Laufe meiner Managementkarriere immer wieder große Dienste erwiesen."

Fast zeitgleich zum Todestag von David Packard Ende März dieses Jahres brachte der Campus-Verlag in Frankfurt die deutsche Übersetzung seiner Biographie auf den Markt. Die amerikanische Originalausgabe erschien 1995 unter dem Titel "The HP Way". Auf knapp 200 Seiten schildert der HP-Mitbegründer die Entwicklung des Unternehmens von der Gründung im Jahr 1938 bis zu einem der größten und erfolgreichsten IT-Unternehmen der Welt. Das Buch enthält zudem einen tabellarischen Anhang über die Höhepunkte der Unternehmensentwicklung und zahlreiche Fotos von Packard und seinem Kompagnon Bill Hewlett, etwa beim Football-Spiel, Bergsteigen, Skifahren, auf einem Bulldozer und zusammen mit Jagdgesellen.Leider sind diese Fotografien auch schon das Unterhaltsamste an der Lektüre dieses Buches. Weder die Diktion des Buches noch sein Inhalt vermag den Leser zu fesseln. Packard und seine beiden Co-Autoren David Kirby und Karen Lewis beschränken sich zum größten Teil auf eine reine Chronologie der Unternehmensentwicklung. Wirklich interessante Abschnitte, die darüber hinausgehen und dem Leser idealerweise Anregungen vermitteln zur eigenen Unternehmensführung, muß man mit der Lupe suchen oder sind so allgemein gehalten, daß sie wenig aussagefähig sind. So beschreibt der Hobby-Farmer Packard etwa die Probleme beim Treiben der Rinder in die Pferch (Seite 74f.). O-Ton Packard: "Wenn man sie (die Rinder - D.S.) zu stark bedrängte, gerieten sie in Panik und zerstreuten sich in alle Richtungen. Wenn man gar keinen Druck mehr ausübte, wanderten sie einfach zu ihren alten Weideplätzen zurück. Diese Erkenntnis hat mir im Laufe meiner Managementkarriere immer wieder große Dienste erwiesen."

Auch der Mensch und Unternehmer Packard wird in diesem Buch nicht lebendig. Der Leser erfährt nichts über Packards Inneres, über das, was ihn begeistert, angespornt, genervt oder demotiviert hat. Man gewinnt den Eindruck eines leidenschaftslosen, nüchternen Entrepreneurs ohne Ups und Downs, ohne emotionale Ausschläge, eigentlich eines eher farblosen Menschen ohne Ecken und Kanten. Das Buch reißt den Leser zu keiner Zeit mit, die Lektüre ist eher Last als Lust. Aus diesem Stoff hätte man sicherlich mehr machen können. Schade um eine verpaßte Gelegenheit. Aufgrund des hübschen Einbandes eignet sich das Buch höchstens als Geschenk für Geschäftsfreunde. Ansonsten wird es wohl in kurzer Zeit auf den Wühltischen der modernen Antiquariate landen.

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