Das Drucken von Nahrungsmitteln hat Holger Rosa, Projektleiter Büroprint bei der Fachhandelsgenossenschaft Büroring eG wohl nicht im Sinn wenn er sagt: "3D-Druck ist derzeit in aller Munde und wir dürfen es keinesfalls versäumen, uns ein Stück von diesem großen - und immer weiter wachsenden - Kuchen abzuschneiden".
Vielmehr geht es allgemein um additive Fertigungstechnologien. Laut Rosa beschäftigt sich bereits "eine beträchtliche Anzahl" der Büroprint Premium Partner mit der Vermarktung von 3D-Druck-Systemen. Damit sei man definitiv auf einem guten Weg. Im Rahmen des Büroprint Premium Partner Treffens Ende März wurde beschlossen, kurz- bis mittelfristig eine Spezialisten-Gruppe mit Kenntnissen und Erfahrungen in der 3D-Druck-Vermarktung zu gründen.
Ende Juni trafen sich nun in kleinem Kreis zehn Mitgliedsunternehmen in den Räumen der Nothnagel-Gruppe in Darmstadt zum Erfahrungsaustausch. Ziel ist es nun, bereits vorhandenes Wissen und praxisorientiertes Know How innerhalb der Gruppe optimal und übergreifend an interessierte Fachhändler weiterzugegeben. Zukünftig sollen auch bislang 3D-Druck-unerfahrene Fachhändler von ihren sachkundigen und routinierten Büroprint-Kollegen profitieren. Die Barrieren für einen Markteintritt in dieses Drucksegment könnten sich so reduzieren lassen.
Die Rapid.Tech und die FabCon 3.D zeigen die ganze Bandbreite additiver Fertigungtechnologien.
Mit den beiden Parallelmessen hat Erfurt als 3D-Druck-Messestandort etabliert.
Hier zeigen Hersteller, was heutzutage alles druckbar ist, wie hier Stratasys mit einem Lenkrad.
3D-Selfies sind hoch im Kurs.
Verbesserte Körperscanner sorgen für mehr Detailgenauigkeit.
So kann man sich gleich eine komplette Kampfsportlertruppe drucken lassen.
In der Architektur sind Modelle aus dem 3D-Drucker sehr gefragt.
Selbst filigrane Struckturen lassen sich mittlerweile darstellen.
Soll ein Abbild eines existierenden Gegenstands erstellt werden, benötigt man einen 3D-Scanner.
Zahlreiche 3D-Druck-Fabrikanten, wie hier der italienische Hersteller Gimax3D, nutzen in Erfurt die Möglichkeit, ihre Produkte vorzustellen.
Concept Laser fertigt Metallteile aus Metallpulver nach dem Schichtbauverfahren.
Hier ein Druckbeispiel des Spezialisten aus Lichtenfels.
Auch Schmuck lässt sich so fertigen.
Die Zahntechnik hat längst die additive Fertigung für sich entdeckt.
Mit dem FabBus will die FH Aachen junge Menschen für den aufstrebenden Industriezweig begeistern.
Im Innern des Busses können die Jugendlichen mit 3D-Druckern von Makerbot nach Herzenslust experimentieren.
Nettes Druckbeispiel. Ein Schluck aus dieser Pulle ist dann aber wohl eher eine Enttäuschung.
Verbrauchsmaterial, häufig in Form von Filamenten, ist ein wichtiges Thema auf den Messen.
Der Händler 3dk.berlin hat sich darauf spezialisiert.
Auch eher in der Kunststoffindustrie beheimatete Unternehmen wie Herz bieten Filamente an.
Auch bei dem aus der IT-Branche bekannten Anbieter Verbatim kann Verbrauchsmaterial bezogen werden.
iGo3D ist einer der bekannten Distributoren im 3D-Druck-Markt. Der Grossist kooperiert unter anderem auch mit Tarox.
So zeigt Formlabs seine Produkte am iGo3D-Stand.
Überall an den Ständen finden angeregte Fachgespräche statt.
Nachwuchs ist wichtig: Messechef Wieland Kniffka (4. v. l.) bei der Vergabe der Start-Up-Awards.
3D-Druck ist nicht nur Hardware.
Sich schnell einen Stuhl zu drucken, wenn man müde ist, geht leider nicht, dazu dauert der Druck zu lange. Aber man kann ja schon einmal auf Vorrat produzieren.
Auf der FabCon gibt es auch pfiffige Sonderlösungen zu sehen: Mit einem Ultimaker im Kopfstand-Modus lassen sich auch höhere Objekte drucken.
Immer noch beliebte Druckbeispiele sind Vasen.
Für den Grafiktabletspezialisten Wacom bietet die 3D-Druck-Branche ein interessantes Geschäftspotenzial.
Der Erfurter Printcocktail, veranstaltet vom Ring Grafischer Fachhändler, RGF, findet parallel zu den beiden 3D-Druck-Messen statt. Andreas Neck, Vorstand des Distributors Disc Direct, zeigt seine Eigenmarke One.
Matthias Volkmann (Elvo) hat sich auf Etikettendrucksysteme spezialisiert.
Auch Ricoh ist mit seinem rollenden Showroom vor Ort: Ulla Risch-Sauer präsentiert Beispiele aus dem Produktionsdruck.
Doch auch 3D-Drucker von Leapfrog har Ricoh mittlerweile im Portfolio, und so schließt sich der Kreis zur FabCon 3D und zur Rapid.Tech.
Verhandlungen mit 3D-Drucker-Herstellern
Bis zu den Büroring Office Innovation Days am 28. und 29. September in Göttingen sollen nun maßgeschneiderte Konzepte für teilnehmende Partner erarbeitet sowie intensive Verhandlungen mit geeigneten und durch die Gruppe definierten Herstellern geführt werden. Sämtliche Ergebnisse werden dann allen interessierten Büroprint Partnern in Form eines Workshops präsentiert und offen zur Diskussion gestellt. "Wir stellen uns gemeinsam dem 3D-Druck-Markt. Und gemeinsam werden wir auch dieses Segment erfolgreich bearbeiten können", glaubt Rosa. Hier zeige sich einmal mehr, dass eine Mitgliedschaft in der Büroprint-Gruppe von gegenseitigem Geben und Nehmen unter gleichgesinnten Partnern geprägt sei.
- Viva 3D-Drucker
Auf der CES 2015 in Las Vegas präsentierten die Hersteller viele neue 3D-Drucker. Im Folgenden stellen wir diese und weitere Modelle vor. - PP3DP UP! Mini (649 Euro, bereits erhältlich)
Der UP! Mini von PP3DP verarbeitet ABS- und PLA-Kunststoff im Schmelzschichtungsverfahren und ist bereits seit 2012 auf dem Markt. Konzipiert ist der UP! Mini für Privatanwender und Einsteiger, die kleine Objekte herstellen möchten und einen mobilen 3D-Drucker bevorzugen. - iRapid Black (999 Euro, bereits erhältlich)
Auch der iRapid Black ist schon einige Monate auf dem Markt und mit seinen kompakten Abmessungen in erster Linie für die Schreibtische von Heimanwendern konzipiert. Kleine bis mittelgroße Objekte können mit dem Black realisiert werden. - Pearl Freesculpt EX-2 Basic (ab 899 Euro, bereits erhältlich)
Freesculpt EX-2 Basic heißt der erschwingliche 3D-Drucker von Pearl. Er arbeitet bei Bedarf mit zwei Druckdüsen gleichzeitig und ermöglicht so die Erschaffung komplexerer und auch zweifarbiger Objekte. Neben ABS- und PLA-Kunststoff verarbeitet der Freesculpt EX-2 unter anderem auch PVA- und Nylon-Filamente. - Felix 3.0 Dual Extruder (ab 1099 Euro, bereits erhältlich)
Felix Printers bietet seinen Felix 3.0 wahlweise als Bausatz oder fertig montiertes Gerät an. Mit der optionalen Dual Extruder-Technik kommt ein zweiter Druckkopf zum Einsatz, der wasserlösliches Stützmaterial beifügt und Nutzern die Realisation komplexerer Objekte ermöglichen soll. Der Felix 3.0 kann wahlweise als Standalone-Gerät oder mit einem PC verwendet werden. In letzterem Fall kommt eine kostenlose Open-Source-Software zum Einsatz. - Aleph Objects Lulzbot mini (1350 Dollar, umgerechnet ca. 1170 Euro))
Der Lulzbot mini von Aleph Objects befindet sich momentan noch in Entwicklung und wurde auf der CES 2015 erstmals präsentiert. Er soll sich vor allem durch seine Material-Vielfalt auszeichnen: Neben PLA und ABS verarbeitet er zum Beispiel auch Polyester oder Polycarbonat. Dank seiner Open-Source-Hardware ermöglicht der Lulzbot mini Privatanwendern ab Ende Januar 2015 auch die Programmierung eigener Upgrades. - Conrad Renkforce RF 1000 (ab 1499 Euro, bereits erhältlich)
Bereits seit Ende 2013 bietet Conrad Electronic seinen 3D-Printer Renkforce RF 1000 als Bausatz oder auch fertig montiert an. Als Einsatzbereich sieht man beim Hersteller den Hobby- und Modellbau. Demnächst soll für den RF 1000 auch ein Gravier- und Fräsadapter zur Verfügung stehen. - XYZ Printing Nobel 1.0 (1499 Dollar, umgerechnet ca. 1300 Euro) )
Mit seinem Nobel 1.0 (rechts im Bild) sorgte XYZ Printing auf der CES in Las Vegas für Aufsehen. Der 3D-Printer ist einer der ersten bezahlbaren 3D-Drucker, die auf UV-Lasertechnik setzen. Diese soll gewährleisten, dass auch Privatanwender Objekte mit enorm hohem Detailgrad erschaffen können. Interessenten müssen sich allerdings noch bis zum dritten Quartal 2015 gedulden. - XYZ Printing 3D Food Printer (ca. 2000 Dollar, umgerechnet ca. 1730 Euro))
Ein weiteres CES-Highlight 2015 war der ebenfalls von XYZ vorgestellte Food Printer (links im Bild). Dieser stellt aus Schokolade, Teig und ähnlichen Leckereien zum Beispiel Torten- oder Keksdekorationen her. Backen muss man allerdings noch selbst. Zu Markteinführung und Preis des 3D Food Printers gibt es derzeit nur vage Angaben: Der chinesische Hersteller plant mit dem zweiten Quartal 2015, der Preis dürfte dann bei rund 2000 Dollar liegen. - Makerbot Replicator 2X (2963 Euro, bereits erhältlich)
Mit dem Replicator 2X richtet sich Makerbot sowohl an professionelle Anwender, als auch an Hobby-Tüftler. Der 3D-Drucker kann mittelgroße, zweifarbige Objekte herstellen und ist optimiert für den Betrieb mit den hauseigenen ABS-Filamenten. Zudem verspricht der Hersteller professionelle Druckergebnisse durch extrem dünne Schichtauflösung, die keine weitere Nachbearbeitung nötig machen. - Ultimaking Ultimaker 2 Extended (2970 Euro)
Mit dem ab April 2015 erhältlichen Ultimaker 2 Extended richtet sich Hersteller Ultimaking ebenfalls eher an professionelle Nutzer. Der Printer rundet die 3D-Modellfamilie der Niederländer nach oben hin ab und soll sich insbesondere für den Druck größerer Objekte eignen. - Formlabs Form 1+ (3000 Euro, bereits erhältlich)
Formlabs bietet mit dem Form +1 einen 3D-Drucker für private wie professionelle Anwender an, der auf UV-Lasertechnik – auch bekannt unter dem Namen Stereolithografie – setzt. Der Form +1 verarbeitet Kunstharz, das in Kombination mit überarbeiteter Technik ein Garant für „beispiellose Detailtreue und erstklassige Oberflächenstruktur“ sein soll. - Airwolf 3D HDR (4595 Dollar, umgerechnet ca. 3980 Euro) bereits erhältlich)
HDR heißt der 3D-Printer aus dem Hause Airwolf 3D. Die Amerikaner bewerben ihr Produkt in erster Linie mit Cloud-basierter Software, die die Drucker-Steuerung über Mobile Devices ermöglicht. Daneben bietet der HDR auch noch zwei Druckköpfe, ist kompatibel mit mehr als 25 Druckmaterialien und wird inklusive eines Android-Tablets ausgeliefert. - Stratasys Mojo (ab ca. 7000 Euro, bereits erhältlich)
Stratasys bietet mit dem Mojo ein kompaktes 3D-Drucker-Modell an. Dank seiner relativ schlanken Abmessungen sollte der Stratasys Mojo auch auf dem Schreibtisch Platz finden. Der 3D-Printer verarbeitet sogenannten „ABSplus“-Kunststoff, der in neun verschiedenen Farben erhältlich ist. - Voxel8 3D Electronics Printer (9000 Dollar, umgerechnet ca. 7790 Euro)
Der Voxel8 3D-Drucker nimmt eine Sonderstellung im derzeitigen Printer-Portfolio ein, denn es ist das erste Gerät, das elektrische Schaltkreise herstellen kann. Möglich wird das durch die Verwendung von leitfähiger Silbertinte. Der Voxel8 sorgte ebenfalls auf der CES 2015 für Furore und kann bereits vorbestellt werden. Die Auslieferungen sollen Ende 2015 erfolgen. - Stratasys uPrint SE Plus (ca. 15.000 Euro, bereits erhältlich)
Speziell kleinere Unternehmen will Stratasys mit dem Topmodell seiner „Idea“-Serie ansprechen. Der uPrint SE Plus ist für die Erstellung komplexerer, größerer 3D-Modelle geeignet.