Business-Dienste für UMTS

09.12.2004
UMTS ist endlich aus den Startlöchern. Seit mehreren Monaten haben alle vier Mobilfunkanbieter ihre UMTS-Netze frei geschaltet - und stellen Business-Anwendern mobile Highspeed-Dienste zur Verfügung. Von Klaus Manhart, tecChannel.de

Vier Jahre nach der spektakulären Auktion der UMTS-Lizenzen und mehrfachen Startverzögerungen hebt der Mobilfunk der Zukunft endlich ab. Die vier Netzbetreiber sind ihrer Verpflichtung nachgekommen, mindestens 25 Prozent der Bevölkerung mit UMTS zu versorgen - und so steht das neue Netz in den Ballungsgebieten parat.

Fast unbemerkt von der breiten Öffentlichkeit haben Vodafone, T-Mobile, O2 und E-Plus ihre teuer ersteigerten UMTS-Netze freigeschaltet. Und damit die Voraussetzung für einen flächendeckenden mobilen Internet-Breitband-Zugang geschaffen. Business-Anwender profitieren dabei als Erstes von der schnellen Breitbandtechnik - Geschäftsdaten, Bilder, Sprache und Videos können damit deutlich zügiger übertragen werden als bisher.

UMTS ist gegenwärtig dafür ausgelegt, mit bis zu 384 Kbit/s Websites und Downloads von unterwegs abzurufen - das ist die sechsfache ISDN-Geschwindigkeit. Zum Vergleich: Die traditionelle Mobilfunktechnik GSM/GPRS erlaubt bestenfalls Datenübertragungsraten von rund 57 Kbit/s pro Sekunde. Eine 1-MByte-Datei wäre mit GPRS im Idealfall in etwa 150 Sekunden auf den Mobilrechner übertragen, bei UMTS verkürzt sich der Download auf 20 Sekunden. Damit erreichen die mobilen UMTS-Netze fast das Niveau von DSL-Zugängen.

Mit diesen Geschwindigkeiten sind Mobilanwendungen möglich, die bislang kaum denkbar waren - versprechen die Provider: Via UMTS sollen Business-Kunden von unterwegs flott E-Mails bearbeiten und auf das Internet zugreifen können. Selbst umfangreiche E-Mail-Anhänge, wie zum Beispiel PowerPoint-Präsentationen, sollen dank UMTS mobil verfügbar sein.

Besonders attraktiv für Business-Kunden dürfte der schnelle Zugriff von unterwegs auf das Unternehmens-Netzwerk sein, wie etwa der mobile Zugriff auf Warenwirtschaftssysteme. Typische Business-Anwendungen wären aber auch die Video- und Bildtelefonie oder das Video-Conferencing, das dank UMTS auch im Zug oder Auto möglich wäre. Nach einer Studie der MCN Group steckt das größte Business-Potenzial bei UMTS in der Nutzung von Corporate Network Services - also in der Bereitstellung von Inhalten für mobile Mitarbeiter, im Betrieb mobiler Portale und im virtuellen Netzwerkbetrieb.

Die aktuelle UMTS-Lage

Die aktuelle Gegenwart kommt allerdings bescheiden und unspektakulär daher. Die UMTS-Situation in Deutschland sieht gegenwärtig so aus: Die mobilen Breitbandnetze von T-Mobile, Vodafone, O2 und E-Plus sind alle in Betrieb. Vorreiter waren T-Mobile und Vodafone, die bereits im Frühjahr 2004 starteten. Im Sommer kamen dann noch die beiden kleineren UMTS-Anbieter O2 und E-Plus hinzu.

Die Netzbetreiber haben sich zunächst auf die Versorgung größerer Städte konzentriert. Hier hat man die besten Chancen, eine UMTS-Verbindung mit den versprochenen hohen Datendurchsätze zumindest annähernd zu bekommen. Tests haben ergeben, dass in diesen größeren Städten die 300 Kbit/s Schranke gut erreicht wird, im Durchschnitt kann man derzeit mit etwa 200 Kbit/s rechnen.

Insgesamt sind derzeit etwa 40 Prozent der Bevölkerung mit UMTS versorgt. Ob das Breitbandnetz konkret in bestimmten Gebieten verfügbar ist, hängt von den einzelnen Netzbetreibern ab. Vodafone stellt UMTS in etwa 400 Städten und Ballungsgebieten zur Verfügung, eine Liste der Städte mit UMTS-Anbindung gibt es auf der Website www.vodafone.de/business/support/45255.html. E-Plus versorgt aktuell etwa 160 Städte mit UMTS und will bis Ende 2004 300 Städte vernetzen, darunter alle mit mehr als 300.000 Einwohnern. Eine aktuelle Netzabdeckungsliste findet sich unter www.eplus.de/dienste/5/5_8_6/5_8_6.asp auf der E-Plus Website.

T-Mobile und O2 haben ein Roaming-Abkommen für die Netzbenutzung geschlossen. Der größte und der kleinste Anbieter am UMTS-Markt decken zusammen etwa 400 Städte ab, davon alle über 100.000 Einwohner. Gut 40 Prozent der Bevölkerung können damit UMTS nutzen, bis Jahresende sollen es 50 Prozent sein. O2 hat im Internet unter UMTS-PLZ-Abfrage (www.o2online.de/o2/business/service/news/umtsangebot/index.html) eine aktuelle Städte- und Postleitzahlen-Abfrage eingerichtet. Bei T-Mobile gibt es eine solche Abfragemöglichkeit nicht, ein Unternehmenssprecher begründete dies damit, dass man sich nicht am "allgemeinen Hochrüsten" beteiligen wolle.

Alle UMTS-Provider starteten den mobilen Breitband-Service zunächst für Notebooks mit so genannten UMTS-Datenkarten. Diese PC-Karten ermöglichen es Geschäftskunden, Business-Anwendungen mobil via Laptop zu nutzen und E-Mails, Internet- und Intranet-Anwendungen flott abzurufen. Vodafone ist hier bereits im Februar als erster mit einer UMTS-Datenkarte vorgeprescht, inzwischen bieten alle vier Mobilfunkbetreiber die schnellen Datenkarten an.

Dass zunächst UMTS-Datenkarten die bevorzugten Anwendungen waren und nicht UMTS-Handys hat vor allem zwei Gründe. Erstens haben Notebook-Nutzer für die UMTS-Anbieter den Vorteil, dass sie sich nur selten aus den Funkzellen herausbewegen. Die bei den Mobiltelefonen auftretenden Probleme beim Zusammenspiel der gegenwärtigen Mobilfunktechniken GSM/GPRS und der noch instabilen UMTS-Technik fallen damit nicht an.

Ein zweiter Grund waren die UMTS-Handys: Zum Start war die UMTS-Infrastruktur weiter ausgebaut als die Produktion der Endgeräte. UMTS-Handys waren im Frühjahr noch Mangelware. Ein Vodafone-Sprecher warnte noch im März 2004: "Bisher ist keines der von uns getesteten Mobiltelefone so weit, dass wir es als UMTS-Handy auf den Markt bringen würden."

UMTS-Handys - Breite Palette

Mittlerweile hat sich die kritische Situation beruhigt. Anders als im Frühjahr beim UMTS-Start ist inzwischen eine breite Palette an funktionsfähigen UMTS-Handys auf dem Markt. Zum Weihnachtsgeschäft sollen immerhin bereits zehn Prozent aller verkauften Handys UMTS-fähig sein.

Vorreiter und besonders beliebt bei den Netzbetreibern waren die UMTS-Handys von Nokia mit dem eigenwillig designten Nokia 7600, das Sony Ericcson Z1010 und das Samsung Z105. Im Gegensatz zu den wenig brauchbaren klobigen Endgeräten der UMTS-Startphase handelte es sich bei all diesen Handys um kleine, leistungsfähige UMTS-Devices mit geringem Stromverbrauch. Zudem arbeiten diese UMTS-Telefone im Dual-Mode-Betrieb, funken also je nach Netzverfügbarkeit sowohl in UMTS- als auch GSM/GPRS-Netzen. Eines oder mehrere dieser drei Geräte bieten die meisten UMTS-Provider inzwischen ihren Kunden an.

Diese ersten brauchbaren Modelle wurden von den Herstellern ergänzt um weitere UMTS-Handys, die seit kurzem auf dem Markt sind oder in den nächsten Wochen bis Weihnachten kommen.

Nach dem Z1010 bringt Sony Ericsson mit dem V800 ein zweites UMTS-fähiges Telefon auf den Markt mit einem 176x220-Pixel-Hauptdisplay. Als Triband-GSM-Handy kann es sich nicht nur in europäischen sondern auch in US-amerikanischen 1900-MHz-GSM-Netzen einbuchen, falls kein UMTS-Netz verfügbar ist.

Weitere UMTS-Handys

Nokia hat ebenfalls weitere UMTS-Handys im Programm: Umfangreiche Ausstattung bietet das UMTS-Smartphone Nokia 6630: Mit der videofähigen Megapixelkamera lassen sich auch Videoaufnahmen von der Umgebung direkt zum Gesprächspartner übertragen. Ein VPN-Client für die sichere Verbindung zum Firmenserver ist vorinstalliert. Mit dem Nokia 6260 ist ein weiteres Nokia-Smartphone erhältlich, das auf dem Betriebssystem Symbian OS und Nokias Bedienoberfläche Series 60 aufsetzt und als Business-Werkzeug mit sicherer E-Mail für die geschäftlichen Details vermarktet wird.

Ebenfalls Volldampf macht Motorola. Während sich das A1000 im PDA-Format mit Bluetooth und Office-Anwendungen präsentiert, ist das E1000 ein kompaktes Mobiltelefon. Es ist etwa so groß wie ein typisches GSM-Handy - bringt aber deutlich mehr Technik und Anwendungen mit. Im vierten Quartal will der US-amerikanische Hersteller mit dem C975 und dem V976 bzw. dem baugleichen V980 zwei weitere UMTS-Geräte auf den Markt bringen.

Weitere UMTS-Handys kommen von Sharp mit dem V902SH, dem ersten Kameratelefon, dessen Fotochip mit einer Auflösung von zwei Millionen Pixeln aufwarten kann und von Samsung mit dem Z107 und Z110. Das Samsung Z107 ermöglicht das Abspielen von Video-Dateien ohne Zwischenspeichern, direkt als Videostream. Auch Videotelefonie ist mit dem Modell möglich.

Vodafone - der Vorreiter

Vodafone (www.vodafone.de) hat als erster deutscher Mobilfunkbetreiber UMTS gestartet. Seit Februar 2004 werden etwa 200 Städte mit UMTS und einer Spitzenbandbreite von 384 Kbit/s pro Sekunde versorgt.

Zum Telefonieren bietet Vodafone seinen Kunden zwei UMTS-Telefone an: Das Samsung Z105, und seit Juli das Sony Ericsson Z1010. Bis Weihnachen will der Mobilfunkanbieter sieben weitere UMTS-Telefone vertreiben, darunter das Sharp 902 mit seiner Zwei-Megapixel-Kamera. Von Motorola will Vodafone das V980 übernehmen, das weitgehend baugleich mit dem V975 ist, von Samsung zusätzlich zum Z105 das Z107 und Z110.

Praktisch mit dem UMTS-Start wurde die Mobile Connect Card UMTS ausgeliefert, eine UMTS-Datenkarte mit Software für Notebooks. Die Karte lässt sich von Geschäftskunden für den UMTS-Betrieb an Mobilcomputern einsetzen. Technisch gesehen handelt es sich bei der Mobile Connect Card UMTS um eine PC-Card Typ II in Dualband/Dualmode-Technik, die außerhalb UMTS-versorgter Regionen auch schnelle GPRS-Verbindungen als Übertragungsstandard nutzen kann. Eine speziell entwickelte Benutzeroberfläche, das Vodafone-Dashboard, erlaubt eine intuitive Bedienung.

Kompression für mehr Performance

Das Dashboard enthält eine Anzeige für Signalstärke, Verbindungsdauer und die übertragene Datenmenge. Zu den Dashboard-Standardfunktionen gehören auch das Senden und Empfangen von SMS-Mitteilungen sowie das Importieren und Exportieren von Kontaktdaten.

Beim Einsatz in Virtuellen Privaten Netzwerken (VPN) lassen sich dank Ende-zu-Ende-Verschlüsselung maximale Sicherheitsstandards erreichen. Seit kurzem gibt es die Karte auch für Mac-OS-User. Einen ausführlichen Test der Vodafone-Card lesen Sie in unserem Beitrag

Erster UMTS-Test: Vodafone UMTS-PC-Card.

Mit einer nicht näher spezifizierten "High Performance Technologie" versucht Vodafone seinen UMTS-Zugang weiter zu optimieren. Die Optimierung erfolgt beim Laden von Internetseiten, sobald eine UMTS-Verbindung aufgebaut wird. Maßgeblich für die Geschwindigkeitssteigerung ist eine Reduktion der übertragenen Datenmenge. Den größten Anteil liefert die Kompression der Bilddateien. Zudem optimiert Vodafone die Übertragungsprotokolle. Dadurch bauen sich die Seiten schneller auf. Vodafone HighPerformance UMTS funktioniert auch beim Internet-Surfen mit einer Vodafone-Karte im Ausland, soweit der Kunde dort ein UMTS-Roaming-Partnernetz von Vodafone nutzt und UMTS-Netzversorgung gegeben ist.

Teurer Spaß

Wer einen zweijährigen Vodafone-Vertrag abschließt, zahlt für die Mobile Connect Card UMTS nur einen Euro. Wer bereits einen Vertrag hat muss für die Mobile Connect Card UMTS 398 Euro auf den Tisch legen.

Hinzu kommen die Online-Minuten, die je nach Tarif nicht nur volumen-, sondern auch zeitbasiert abgerechnet werden können. Die Volumentarife gibt es mit den Varianten L (10 MB), XL (50 MB), XXL (150 MB) und XXL500 (500 MB).Wer etwa im UMTS-Tarif Volume XL surft und dabei bis zu 50 MByte überträgt, zahlt dafür 34,80 Euro im Monat, jedes weitere MB kostet 1,28 Euro. Beim Tarif Volume XXL erhält man 150 MByte Transfervolumen für 69,90 Euro monatlich, jedes weitere MByte kostet hier 0,93 Euro.

Bei der zeitbasierten Variante ist das übertragene Volumen irrelevant. Hier gibt es die Tarife L (2 Stunden), XL (10 Stunden), XXL (30 Stunden) und XXL100 (100 Stunden). Wer sich zum Beispiel für Time-XL entscheidet, kann für 34,80 Euro insgesamt zehn Stunden online bleiben. Je zusätzliche 10 Minuten kosten 1,28 Euro. An Vielreisende und Außendienstmitarbeiter in Unternehmen wendet sich der Tarif Vodafone-Time XXL30. Hier sind im Monatspreis von 69,60 Euro 30 Online-Stunden im deutschen Vodafone-Netz inklusive.

Die zeitbasierte Variante ist in der Nutzung leichter nachzuvollziehen und verspricht daher mehr Kostentransparenz. Nachteil: Dort, wo UMTS nicht oder nur eingeschränkt zur Verfügung steht, gerät der Datenverkehr leichter ins Stocken. Und der Download per GPRS dauert entsprechend länger.

T-Mobile - GPRS, W-LAN und UMTS in Einem

T-Mobile (www.t-mobile.de) hat seine kommerziellen UMTS-Dienste im Mai gestartet. Den öffentlichen Betrieb seines UMTS-Netzes hatte T-Mobile fast unbemerkt bereits im Januar aufgenommen, als innerhalb von wenigen Tagen alle für GSM ausgegebenen SIM-Karten auch für den UMTS-Betrieb freigeschaltet wurden.

Etwa 200 größere Städte erreicht T-Mobile derzeit per UMTS-Funk. Umgerechnet auf die Netzabdeckung entspricht das einem Anteil von etwa 40 Prozent der Bevölkerung, die mit UMTS versorgt sind und die bis zum Jahresende 50 Prozent erreicht haben soll. Über das neue Netz werden Spitzenbandbreiten von 384 Kbit/s erreicht.

T-Mobile sieht UMTS nicht als herausgehobenen, isolierten Datendienst, sondern als Baustein, der in andere Zugangstechniken wie GPRS und W-LAN integriert ist. Die unterschiedlichen Techniken sind auf einer einzigen Plattform zu einem Multimedia-Netzwerk zusammengeschlossen. Je nach Standort und Anforderung ist ein nahtloses Hin- und Her-Switchen zwischen den einzelnen Diensten möglich. Das Schlagwort TM3 - T-Mobile Multimedia - steht dabei für GPRS, UMTS und W-LAN.

Fokus auf der Datenkommunikation

Wie Vodafone hat T-Mobile seit Anfang Mai ebenfalls eine Datenkarte mit Software für Laptops im Programm. Das etwas großspurig als "Communication Center" betitelte Paket besteht hardwareseitig aus der Multimedia-Einsteckkarte Net Card von Option. Über die Kommunikationssoftware ist der Zugang zu Anwendungen wie Internet oder E-Mail möglich.

Im November bringt T-Mobile mit der Multimedia Net Card GPRS/UMTS/W-LAN eine neue Laptop-Karte auf den Markt, die - anders als die alte Karte - das TM3-Konzept perfekt erfüllen soll. Mit der neuen Net Card wird die jeweils schnellste verfügbare Mobilfunktechnologie ausgewählt, die gerade zur Verfügung steht: In Gebieten mit UMTS-Versorgung ist das UMTS, an einem HotSpot von T-Mobile ist das W-LAN. An allen anderen Standorten ist die GPRS-Technologie im T-Mobile Netz Basis für die schnelle Datenübertragung. Die mit der Multimedia Net Card ausgelieferte Kommunikationssoftware soll nicht nur die einfache Installation der Karte, sondern auch die unkomplizierte Nutzung von Funktionalitäten wie der E-Mail Bearbeitung oder dem VPN-Zugang möglich machen. Der Preis stand bei Redaktionsschluss noch nicht fest.

Spezielle Business-Dienste gibt es mit Ausnahme des Nachrichtendienstes "News Express" nicht. Der Service liefert zwei Mal täglich aktuelle Nachrichten direkt aufs Handy. Wie bei der Tageszeitung stehen zu den Meldungen passende Bilder wie Wetterkarten. Abhängig von der Nachrichtenlage gibt es für Abonnenten von News Express zusätzlich aktuelle Schlagzeilen, so genannte "Breaking News". Kunden können "News Express" im Rahmen des Multimedia-Guthabens nutzen und für 4,95 Euro im Monat abonnieren, wenn das Budget aufgebraucht ist.

Handys und Preise

Von Anfang an ist die Telekom-Tochter nicht nur mit einer Datenkarte, sondern auch mit einem UMTS-Telefon gestartet, dem Nokia 7600, das bislang allerdings auch das einzige UMTS-Gerät im T-Mobile Portfolio blieb. Im Laufe der nächsten Wochen (bis Jahresende) will T-Mobile aber seinen Kunden drei weitere UMTS-Modell anbieten: das Nokia 6630, das Motorola E1000 und das Samsung Z107.

T-Mobile Multimedia wird mit volumen- und zeitbasierten Tarifen angeboten. Die Tarife gelten unabhängig davon, ob Dienste über GPRS, UMTS oder W-LAN abgerufen werden. Mit der volumenbasierten Tarifoption Data Flat 500, die Nutzer von Business-Tarifen buchen können, kauft man zum Beispiel 500 MByte Transfervolumen für 110 Euro. Jedes weitere MByte kostet 80 Cent.

Alternativ können sich Kunden auch für zeitbasierte Angebote entscheiden. Dann steht pro Monat ein gewisses Minutenkontingent für den mobilen Datenversand zur Verfügung. Data Time 600 beispielsweise enthält ein monatliches Kontingent von zehn Stunden zum Preis von 35 Euro. Wem das nicht reicht, der kann mit Data Time 1800 für 70 Euro 30 Stunden im Monat online gehen.

O2 can do

Der kleinste deutsche Mobilfunk-Anbieter O2 (http://de.o2.com/de) hat UMTS im April dieses Jahres gestartet. Im Gegensatz zu den anderen Providern, die ihren Kunden UMTS nur über das eigene Netz anbieten, können O2-Kunden zusätzlich zum UMTS-Netz von O2

auch das von T-Mobile nutzen.

O2 bietet wie die Konkurrenten eine UMTS-Datenkarte für Notebooks an, die etwa 100 Euro kostet. Die Laptop Card UMTS/GPRS - die von Novatel stammt und dort unter der Bezeichnung "Merlin" firmiert - unterstützt UMTS-Übertragungsraten bis zu 384 Kbit/s. Außerhalb der UMTS-Netze steht die Übertragung per GPRS zur Verfügung, wobei bis zu 53,6 Kbit/s unterstützt werden. Nutzt der Kunde ein Laptop, das WLAN-fähig ist, kann er darüber hinaus in über 500 Hotspots in Deutschland WLAN von O2 einsetzen.

Im UMTS-Startpaket von O2 ist der Connection Manager enthalten, eine Software, mit der UMTS-, GPRS- und WLAN-Zugänge einfach eingerichtet werden können und die für den Kunden die jeweils geeignete Verbindung zur Internet-Nutzung oder für den Zugriff aufs Firmennetz - sei es UMTS, GPRS oder WLAN - herstellt. Darüber hinaus zeigt der Connection Manager das übertragene Datenvolumen sowie die Verbindungszeit an.

Mobiler Hotspot

Als erstes UMTS-Handy hat der Netzbetreiber im Juni das Nokia 7600 ins Portfolio aufgenommen. Im Laufe des Sommers folgte das Samsung Z105u. Bis Weihnachten 2004 werden noch das Samsung Z107, das Nokia 6630, das Motorola E1000 und C975 folgen.

Bei Business-Diensten setzt O2 vor allem auf Kooperationen mit Softwareunternehmen. UMTS soll dabei insbesondere flexiblere und effizientere Arbeitsabläufe ermöglichen. Gemeinsam mit Softwarepartnern wie Microsoft, Extended Systems oder Sun Microsystems hat O2 mobile Lösungen für verschiedene Branchen entwickelt, die effizientere Arbeitsabläufe ermöglichen sollen. In diesem Zusammenhang stehen Lösungen basierend auf WLAN, GPRS und UMTS im Fokus.

Ende des Jahres will O2 auch einen UMTS-Hotspot zum Mitnehmen anbieten. Surf@home ist im Business-Bereich für mobile Mitarbeiter gedacht, die unterwegs einen schnellen Drahtlos-Internetzugang via UMTS brauchen. Bis zu sechs PCs lassen sich damit ins Internet bringen - eine für Teams oder Kundengespräche interessante Lösung. Auch Privatkunden können Surf@home nutzen und damit in Zukunft auf die Telefonbuchse verzichten. Preise für die Nutzung von Surf@home werden beim Produktstart bekannt gegeben.

Die Abrechnung der UMTS-Dienste mit der O2 Laptop Card UMTS/GPRS erfolgt volumenbasiert, mit drei Tarifpaketen des Tarifes O2 Data. Dabei kann der Kunde zwischen Inklusivvolumen wählen, die sich an Kunden mit geringer, durchschnittlicher und intensiver Datennutzung richten. Bei geringer Nutzung empfiehlt sich Data 10 mit 10 MByte Transfervolumen für 10 Euro. Bei durchschnittlicher Nutzung ist Data 50 mit 50 MByte und 25 Euro angebracht. Intensive Nutzer sind mit Data 150 und 150 MByte Volumen bei einem Preis von 50 Euro dabei. Nachdem das Freivolumen aufgebraucht ist, kostet jedes weitere MByte in allen Tarifen 1,64 Euro. Neben den Data-Paketen muss der Kunde eine monatliche Grundgebühr in Höhe von 4,27 Euro zahlen.

E-Plus - Schneller Netzausbau mit neuer Technik

E-Plus, die Nummer drei der Mobilfunkanbieter, bietet seinen Kunden UMTS seit Juni an. Das UMTS-Netz umfasst derzeit etwa 160 Städte, zum Jahresende sollen es bundesweit 300 Städte sein, darunter alle mit mehr als 300.000 Einwohnern. Die angebotenen UMTS-Handys sind das Sony-Ericsson Z1010 und das Nokia 7600.

Der Düsseldorfer Mobilfunkbetreiber verwendet bei der PC Card mit der Merlin U530TM Wireless das analoge Modell wie O2. Bei E-Plus heißt sie UMTS Notebook Card und kostet in Verbindung mit einem Kartenvertrag knapp 200 Euro.

Nutzer, die eine volumenbasierte Abrechnung bevorzugen, entscheiden sich für den E-Plus-Online-Volume-Tarif. Hier stehen vier Varianten - 10, 50, 150, 500 - zur Auswahl. Für Kunden, die die mobile Datenkommunikation eher wenig nutzen, ist der E-Plus Online Volume 10 am besten geeignet. Heavy-User mobiler Daten wählen die 500er-Variante. Damit steht ihnen eine Flatrate von 500 MB bei einem Grundpreis von 99,95 Euro pro Monat zur Verfügung.

Nebenbei sei noch Folgendes bemerkt: E-Plus hat eine Technik entwickelt, bei der weit weniger konventionelle UMTS-Standorte benötigt werden. Dabei werden erhöhte Standorte wie Fernseh- oder Industrietürme für UMTS-Basisstationen genutzt. Das ermöglicht schnelleren Netzausbau zu niedrigeren Kosten, meint das Unternehmen.

Fazit

Die vielgepriesene UMTS-Technologie ist nun Realität . Vodafone,T-Mobile, O2 und E-Plus haben ihre UMTS-Netze freigeschaltet und bieten mit schnellen Datenkarten eine flotte Internet-Anbindung für unterwegs. Mit WLAN ist den UTMS-Anbietern zwar gehörig Konkurrenz erwachsen. Doch eine echte Alternative zu UMTS ist WLAN zumindest im Business-Bereich nicht. Während WLAN-Hotspots nur punktuell verfügbar sind, ist UMTS zumindest in Ballungsgebieten breitflächig vorhanden - und der UMTS-Ausbau schreitet fort. Vor allem beim Zugang und bei der Abrechnung besitzt UMTS klare Vorteile vor WLAN. Viele Netzbetreiber haben WLAN zudem in ihre UMTS-Philosophie integriert und ermöglichen es ihren Kunden bei Bedarf via Datenkarte auf WLAN-Hotspots zuzugreifen.

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