Business-Segment im Visier

02.10.2006
Mit neuen Business-Produkten wie Notebooks, Smartphones, UMPCs und Tablet PCs sieht sich Asus gut aufgestellt, um über Systemhäuser und VARs ins Business-Segment zu gelangen und somit in der Breite zu wachsen.

Von Klaus Hauptfleisch

Erst seit sieben Wochen bei Asus, scheint der neue Director Market Development & Corporate Business, Oliver Barz, das taiwanesische Unternehmen schon wie seine Westentasche zu kennen. Für ihn selbst ist das kein Wunder. Denn in vielen Jahren bei Maxdata, zuletzt als Leiter der Business-Unit PCs, hat er viel mit Asus als Komponenten- und OEM-Lieferant zu tun gehabt. Sein neuer Titel legt nahe, wohin er Asus führen soll: nämlich rein ins Systemhausgeschäft und ins Business-Segment. Denn Asus schreibt sich zwar auf die Fahne, die am schnellsten wachsende Notebook-Marke weltweit zu sein, ist sich aber auch im Klaren darüber, dass zusätzliches Wachstum nur über den Channel möglich ist.

1,7 bis 1,8 Millionen Geräte will Asus 2006 in Europa absetzen, davon 220.000 in Deutschland und Österreich. Das ehrgeizige Ziel für 2007 lautet, in Europa und Deutschland unter die Top 5 der Notebook-Anbieter zu kommen. In Europa ist Asus dem Ziel mit Platz sieben schon ein gutes Stück näher als in Deutschland, wo es nur für Platz neun reicht.

Bechtle und Broadliner an der Seite

Der deutsche Markt teile sich zu jeweils 50 Prozent in Home- und Business-Segment auf, Letzteres wiederum je zur Hälfte aus SoHo und SMB sowie aus mittelgroßen bis großen Unternehmen bestehend, rechnet Barz vor. Bei den privaten Endverbrauchern habe Asus nach dem Einstieg ins Retail-Geschäft vor zwei Jahren bereits mächtig aufgeholt.

"Der Retail-Anteil beträgt mittlerweile rund 30 Prozent und ist durchaus noch ausbaufähig", so Barz. Aber das reiche nicht aus, die hohen Wachstumsziele zu erreichen. Deshalb werden er und seine Teamkollegen zunächst im SoHo- und SMB-Markt Gas geben, bevor man sich auch an den oberen Mittelstand heranwage. Dort und bei den Top Ten der deutschen Wirtschaft ist Asus noch nicht vertreten. Mit Bechtle weiß das Taiwan-Unternehmen aber bereits das zweitgrößte Systemhaus Deutschlands für seine Business-Pläne hinter sich, und nach einem ab Oktober 2006 geltenden Vertrag mit Also auch alle Broadliner.

Aber entscheidend sind nicht nur die richtigen Partner, sondern auch die Strukturen und Prozesse sowie die richtigen Produkte, so Barz. "Unternehmen brauchen lange und stabile Produktzyklen", weiß der neue Business-Frontmann und kündigt auch ein spezielles Ersatzteillager an. Weitere wichtige Komponenten der Business-Strategien von Asus sind BTO-Lieferungen, Customized-Produkte und internationale Garantien.

Vier neue Business-Produkte

Mit vier aktuellen Produkten spricht Asus direkt Geschäftskunden an: Da ist einmal das Business-Smartphone "P525", das erste Gerät, mit dem der taiwanesische Hersteller in den europäischen Handy-Markt einsteigt. Mit Sicherheit, Leistung und Dockingstation möchte Asus beim Business-Notebook "V1J" mit 15,4-Zoll-Display, Fingerprint-Reader, Intels Core-Duo-Prozessor T2500 und der ATI-Grafikkarte Mobility X1600 zum Preis von rund 2.500 Euro auftrumpfen. Der Nachfolger "V2" mit 14-Zoll-Display, eingebautem 3G-Modul und Intel-Core-2-Duo-Prozessor wird erst Ende 2006 erwartet. Der Tablet "PC R1F" mit drehbarem 13,3-Zoll-Display für knapp 2.200 Euro arbeitet schon mit dem neuen Core-2-Duo-Prozessor T2700 mit 2 GHz und 4 MB Second-Level-Cache. Logistikunternehmen preist Asus seinen Origami oder UMPC (Ultra-Mobile-PC) "RH2" an. Der Preis hierzulande liegt bei 999 Euro.

Zur Startseite