Business Software Alliance

04.08.1999

MÜNCHEN: Markenpiraterie ist derzeit eine der größten Bedrohungen der globalen Wirtschaft. Allein im Bereich Software, so Experten, könnten in Westeuropa bis zum Jahr 2001 durch die Verringerung der Raubkopierrate von derzeit 40 auf 27 Prozent 258.651 zusätzliche Arbeitsplätze und Steuermehreinnahmen von 15 Milliarden Euro (knapp 30 Milliarden Mark) entstehen. Dies hat die EU zum Anlaß genommen, die Harmonisierung der Urheberrechte innerhalb des europäischen Binnenmarktes voranzutreiben. Auf einer Anhörung der EU-Kommission Anfang März in München, auf der rund 70 Industrieverbände, Behörden und Unternehmen zur Copyright-Direktive der EU Stellung bezogen, war zu hören, in der Europäischen Union dürfe kein "Piraterie-Tourismus" entstehen, bei dem Softwarepiraten unterschiedliche nationale Urheberrechtsbestimmungen zu ihrem Vorteil nutzen würden. Einen umfassenden Maß- nahmenkatalog gegen Softwarepiraterie legte die Business Software Alliance (BSA) vor. Darin plädierte der seit 1988 tätige weltweite Schutzverband für Software für ein verstärktes Engagement der einzelnen Regierungen, eine Verbesserung der rechtlichen Rahmenbedingungen, höhere Strafen sowie eine Beschleunigung entsprechender Gerichtsverfahren. Darüber hinaus müsse eine Institution geschaffen werden, die auf EU-Ebene länderübergreifende Ermittlungen koordiniert und vorantreibt. (bk)

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