Buyonet will deutschen Markt erobern

26.08.1999

GÖTEBORG: Das schwedische Unternehmen Buyonet will jetzt auch in Deutschland verstärkt auf die Tube drücken. Das ehrgeizige Ziel lautet, weltweit der größte Wiederverkäufer für Software zu werden - im Internet.Vom Markt für elektronische Softwaredistribution (ESD) verspricht sich Buyonet viel. Die Analysten von IDC untermauern den Optimismus: Im nächsten Jahr soll dieser Markt mindestens fünf Milliarden Dollar weltweit betragen. Buyonet will mit dem Markt wachsen und bietet bereits 2.500 Produkte von 250 Herstellern unter www.buyonet.com an. Zumeist sind das noch englische Versionen, doch das soll nicht mehr lange so bleiben. Für deutsche Benutzer ist die Site bereits übersetzt, in Kürze sollen auch deutsche Software-Produkte folgen. Der Preis der Produkte wird ebenfalls in Mark angezeigt. Und weil Deutsche gerne per Banküberweisung zahlen, kommt Buyonet ihnen hier entgegen und bietet neben der Zahlung per Kreditkarte auch diese Möglichkeit an.

"Boom in zwölf Monaten"

Bis zu 50 Prozent weniger kostet Software bei den Schweden. Tore Helgeson, Chairman bei Buyonet, ist überzeugt, daß letztlich der Preis die Kunden zum elektronischen Bestellen treibt. Noch sei die Nachfrage allerdings verhalten, gibt er zu. "Doch in spätestens 12 bis 18 Monaten geht der Boom los", ist sich Helgeson sicher.

Als einzig großen Mitbewerber nennt der Buyonet-Chef das amerikanische Unternehmen Beyond.com. Die Amerikaner seien aber nur auf den amerikanischen Markt fixiert, während die Schweden global agieren wollen. In 130 Ländern hat der elektronische Wiederverkäufer laut eigenen Angaben bereits Produkte verkauft. Der durchschnittliche Umsatz pro Produkt liegt bei 60 Dollar, die Größe zwischen sechs und acht MB. Umsatz- oder Gewinnzahlen gibt das Unternehmen nicht bekannt. In Deutschland wird sich Buyonet gegen die Karlsruher Firma Asknet und den Software-Händler Softline durchsetzen müssen. Für Distributoren sieht Helgeson eigentlich keinen Platz bei ESD: "Die geben dem Produkt keinen Mehrwert, sondern verteuern einfach nur den Vertrieb."

Buyonet betrachtet sich als reinen Produktverkäufer. Den Service, der für manche Software erforderlich ist, kann das Unternehmen nicht erbringen. Dazu brauchen die Kunden dann doch wieder lokale Partner. Als große Bedrohung für traditionelle Software-Händler sieht sich Buyonet nicht unbedingt. "Deren größte Feinde sind bereits die Supermärkte und Retailer", meint Helgeson lakonisch. (is)

Will weltweit zum größten elektronischen Softwareverkäufer werden: Tore Helgeson, Chairman von Buyonet.

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