BVIT E.V.

02.06.1998

Der Bundesverband Informationstechnologien e.V. (BVIT) befürchtet, daß die Bundesregierung doch an ihren Plänen zu einer Kryptographieregulierung festhalten will. Innenminister Manfred Kanther läßt nämlich angeblich gerade einen Krypto-Chip entwickeln. Der Chip soll in Systemen der öffentlichen Hand eingesetzt werden, die dem Schutz staatlicher Verschlußsachen dienen. "Das bedeutet im Klartext, daß die öffentlichen Auftraggeber künftig diesen Chip einsetzen werden und gleiches auch von ihren Auftragnehmern verlangen. Weigert sich ein Auftragnehmer, diesen Chip einzusetzen, riskiert er, künftig keine Aufträge mehr zu erhalten", vermutet der Geschäftsführer des BVIT, Alexander Bojanowsky. Unternehmen, die mit staatlichen Stellen zusammenarbeiten wollen, müßten dann bei diesen einen Kodierungsschlüssel hinterlegen. Bojanowsky sieht dadurch nicht nur die Datensicherheit gefährdet, sondern befürchtet auch eine wettbewerbsbeschränkende Wirkung auf die deutschen Software- und IT-Dienstleistungsunternehmen. Damit nicht genug: Ist der Anwenderkreis erst einmal groß genug, werde die gesetzliche Standardisierung der Verschlüsselungsverfahren letztlich wieder auf den Tisch kommen, mahnt der Verband.

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