BVSI-Treffen: Haftungsrisiken für IT-Freiberufler

29.11.2006
Das Thema Haftung wird im Projektalltag häufig verdrängt. Welches Risiko man damit eingeht, erfuhren die Gäste beim Münchner Stammtsich, zu dem ChannelPartner und BVSI geladen hatten.

Das Thema "Haftung" wird im Projektalltag gern verdrängt. Jeder IT-Freiberufler macht seine Arbeit, so gut er kann und hofft, dass alles gut geht. Was aber, wenn Computerviren in dem von ihm hergestellten Programm für eine Katastrophe sorgen, wenn wichtige Daten auf den neu installierten und administrierten Netzwerksystemen plötzlich gelöscht sind und zu einem gravierenden Umsatzausfall beim Kunden führen?

Vortrag zu "Haftungsrisiken für IT-Freiberufler"

Beim letzten Münchner Stammtisch am 16.11., zu dem ChannelPartner und BVSI gemeinsam geladen hatten, referierte Brigitte Kucz vom Versicherungsbüro KWAG über die "Haftungsrisiken für IT-Freiberufler". Dabei wurden so manchem Teilnehmer die Augen geöffnet: Denn die große Illusion, die viele Freiberufler haben, dass die Privathaftpflichtversicherung für alle Schäden aufkommt, zerbröselte schnell im Nichts. Auch die Hoffnung, dass ein Haftungsauschluss bzw. eine Haftungsbegrenzung im Vertrag von allen oder von den größten Nöten befreit, kann sich im Einzelfall als Trugschluss erweisen. Anhand von konkreten Schadensfällen aus der Praxis zeigte Brigitte Kucz, wie hoch die Schadenssummen sein können und welche Schäden von welcher Versicherung gedeckt werden. Sie wies ebenfalls darauf hin, dass es in den Vertragsbedingungen der Versicherungen große Unterschiede gibt und das man darauf ein besonderes Augenmerk legen sollte: "Eine billige Versicherung mit zu vielen Haftungsausschlüssen, die nur im Kleingedruckten zu finden sind, kann sich im Nachhinein als sehr teuer erweisen - wenn sie nämlich nicht zahlt."

Nach dem Vortrag begann eine lebhafte Diskussion und die Freiberufler steuerten ihre eigenen Erfahrungen zum Thema bei. Und Erfahrungen mit Schadensfällen gab es reichlich: Die einen hatten bei Schadensfällen Glück gehabt oder einfach einen toleranten Auftraggeber, die anderen fühlen sich gut versichert und somit sorgenfrei. Bezeichnend war, dass von den 21 anwesenden Personen nur fünf eine berufliche Haftpflichtversicherung haben.

Fazit des Abends: Das eigene Haftungsrisiko muss jeder selbst einschätzen können oder sollte es im Zweifel auch von einem Fachmann tun lassen. Und wer sich rundum gegen alle Eventualitäten des Projektalltages absichern will, sollte lieber nicht nur auf das eigene Können und Glück bauen, sondern sich ausreichend versichern.

Die Münchner Regionalgruppe des BVSI trifft sich alle 2 Monate. Die Treffen werden vom Berufsverband Selbständige in der Informatik gesponsort und sind deshalb für alle Teilnehmer kostenlos. Gäste sind herzlich willkommen. Die Termine werden bei ChannelPartner veröffentlicht.

Weitere Informationen über die Arbeit des BVSI und die Regionalgruppen finden Sie unter www.bvsi.de bzw. office@bvsi.de bzw. unter der Tel. 04124-605087 der BVSI-Geschäftsstelle. (mf)

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