BVT: IFA gibt CE-Geschäft Auftrieb, Internetsteuer ist hingegen Gift

30.08.2006
Vor dem Auftakt der IFA Internationale Funkausstellung vom 1. bis 6. September 2006 in Berlin präsentiert sich Deutschland in bester Kauflaune - noch.

Vor dem Auftakt der IFA Internationale Funkausstellung vom 1. bis 6. September 2006 in Berlin präsentiert sich Deutschland in bester Kauflaune - noch.

Die Produkte der Consumer Electronics sind laut Bundesverband Technik des Einzelhandels e.V. (BVT) nach wie vor gefragt. Dabei sucht der Kunde in der Innovationsflut Orientierung und setzt verstärkt auf die Beratungs- und Sortimentskompetenz des stationären Fachhandels.

Laut BVT-Geschäftsführer Willy Fischel ist der Service vor und nach dem Kauf ist wieder gefragt. Auch wenn die Ausgabebereitschaft der Konsumenten für Consumer Electronics-Produkte weiter steigt: Fehlkäufe kann und will sich keiner leisten.

Die kompetente Beratung und fachgerechte Installation seien deshalb ebenso wichtig wie die Sicherheit nach dem Kauf. Der BVT beobachtet bei immer mehr Kunden einen Trend weg von Billigprodukten von der Palette hin zu hochwertiger Markenware. Davon würden leistungsstarke Fachmärkte und mittelständische Fachhändler gleichermaßen profitieren.

Und mit dieser hochwertigen Markenware, mit neuen Technologien und attraktiven Innovationen von der IFA rüstet sich laut Fischel der Fachhandel für das Saisongeschäft. Flachbildfernseher, hochauflösendes Fernsehen und DVDs, Internet-Fernsehen (IPTV), mobile Audio- und Videoplayer, Car-Navigation und Handyfernsehen stehen in Berlin im Rampenlicht.

Nach dem Umsatzschub durch die Fußball-Weltmeisterschaft rechnet der BVT im vierten Quartal mit weiteren Kaufimpulsen durch die drohende Mehrwertsteuererhöhung.

Fischel: "Bevor der Staat in 2007 dem Konsumenten Milliarden aus der Tasche zieht, gibt er es lieber aus. Vorgezogene Käufe sind im wahrsten Wortsinn legale Steuerflucht."

Reines Gift für die Innovationskraft und die aktuelle Marktentwicklung sei dagegen die drohende "Internetsteuer". So soll ab dem 1. Januar 2007 für internetfähige Geräte die gleiche Rundfunkgebührenpflicht greifen wie für Fernseher und Radios. Firmenhandys, Notebooks mit (Wireless-) Netzwerkanschlüssen oder PDA mit W-LAN müssten zusätzlich angemeldet werden. Trotz mehrfacher Interventionen des Handels halten die Länderministerpräsidenten jedoch unverändert an der Internetsteuer fest und diskutieren lediglich eine Gebührenermäßigung.

Jetzt sind die Ministerpräsidenten gefordert, auf der Intendantensitzung am 11./12. September 2006 in Schwerin und bei der Rundfunkkommission am 21. September 2006 Mut zu zeigen, den Rundfunkgebührenstaatsvertrag auf den Prüfstand zu stellen, um sich endlich nutzungsgerechte Gebührenmodellen zu öffnen.

Diese Forderung gälte auch für weitere Gesetzesvorhaben, wie zum Beispiel die geplante Urheberrechtsnovelle. Nach dem vorliegenden Gesetzesentwurf soll auf Geräte, mit denen kopiert werden kann (PCs, Drucker, Multifunktionsgeräte usw.), künftig zusätzlich eine Pauschalabgabe erhoben werden. Eine zeitgemäße Urhebervergütung dagegen sollte sich künftig nicht mehr an Pauschalabgaben, sondern an der individuellen Nutzung von Inhalten orientieren, fordert der BVT. Denn wer das Internet besteuert und Geräte pauschal verteuert, schwächt den Standort Deutschland. (go)

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