C-Pen 800: nicht mehr als eine nette

06.07.2000
Es könnte eine Weile dauern, bis ein Kunde beim Betrachten der Verpackung endlich versteht, wofür der "C-Pen 800" gut ist. Zwar lassen ein paar Bilder die Handhabung des Geräts erahnen, aber nur jenen, die halbwegs Englisch können, wird seine Besonderheit klar. Beim C-Pen 800 handelt es sich um ein 80 Gramm schweres, 140 x 35 x 20 Millimeter großes und durchaus handliches Multifunktionsgerät, das in seiner Form an eine Kombination aus Textmarker und Fieberthermometer erinnert. In seinem Innern befinden sich unter anderem ein Intel-Strong-ARM-Prozessor mit 100 MHz, 512 KB RAM und ein 8 MB großer Flash-Speicher.Der C-Pen wird mit einem Lederetui geliefert. Beim Auspacken des Kartons kommen außerdem ein Ladegerät, eine Registrierungskarte und eine Installations-CD zutage. Das etwa 100 Seiten dicke Handbuch im DIN-A6-Format ist le nur in Englisch. Immerhin enthält aber die Broschüre "Quick Start" eine deutschsprachige Seite mit den wichtigsten und notdürftigs-ten Erklärungen - wie großzügig. Ein deutsches Handbuch und eine deutsche Verpackung soll es ab September/Oktober geben.Erfreulich ist, dass der C-Pen nur wenige Bedienelemente auf der Gehäuseoberfläche besitzt. Ein Scroll-Rädchen am hinteren Ende, das gleichzeitig auch gedrückt werden kann, ein Knopf etwas unterhalb des Displays und ein nagelkopfgroßes Knöpfchen am vorderen Ende des Geräts. Während der Anwender mit den be erstgenannten die Menüführung steuert, spielt der Winzling an der Vorderseite bei der Hauptfunktion, dem Scannen von Texten, die entsche Rolle: Wenn nämlich der C-Pen in einem Winkel von etwa 20 Grad zur Vertikalen über eine Textzeile "gestrichen" und das Knöpfchen dabei auf die Oberfläche gedrückt wird, liest er jenen Abschnitt ein. Wenig Licht, viel Schatten Dass Original und Scan nicht immer 100-prozentig übereinstimmen, versteht sich von selbst. Gerade bei selten verwendeten Schriftarten, geringen Zeilenabständen oder einer geringen Spationierung zwischen den Buchstaben schaffte es der C-Pen im Test oftmals nicht, die Texte fehlerfrei einzuscannen. Manchmal erkannte das Gerät falsche Buchstaben, manchmal fehlten welche am Wort-ende. Probleme gab es vor allem bei Sonderzeichen. Die Angaben des Herstellers, dass der Stift Druckbuchstaben mit Schriftgrößen zwischen 5 und 22 Punkt erkenne, sind äußerst gewagt.Geradezu genial ist allerdings eine Option, über die sich Linkshänder freuen dürften: Die Schrift auf dem Display lässt sich auf den Kopf stellen. Dies ist dahingehend von Vorteil, da die natürliche Handbewegung eines Linkshänders beim Einscannen eher von rechts nach links gerichtet ist und der Anwender dadurch den eingelesenen Text von der richtigen Seite aus sieht. Trotzt des Ziehens von der falschen Seite ist der C-Pen in der Lage, die Wörter einer Zeile "richtig herum" einzulesen.Generell bedarf es einiger übung, einen Text richtig einzulesen. Etwas einfacher ist es hingegen, das gleichmäßige, ruckelfreie und vor allem liniengerade Ziehen über die Zeile zu erlernen. Kontrastreiche Texte stellen für den C-Pen keine übermäßigen Anforderungen dar. Absolut unmöglich ist es jedoch, einen Text einzulesen, bei dem entweder die Schrift oder das Papier einen rötlichen Farbton enthält. Das liegt daran, dass der C-Pen mit vier roten Leuchtdioden arbeitet. Dann ist er für rot "blind". Zugute gehalten werden muss dem Hersteller allerdings, dass die Texterkennung des C-Pen jener von Konkurrenzprodukten deutlich überlegen ist.übertragen und nachbearbeiten Nachdem der Anwender einen Textabschnitt fertig eingescannt hat, kann er sich entsche, ob er diese Passage sofort per Infrarot-Schnittstelle auf einen PC überträgt oder zunächst als Datei im C-Pen speichert. Das überspielen auf einen Desktop- oder Mobilrechner geschieht mit einer Transferrate von maximal 115,2 Kbit/s und erfolgte im Test vollkommen unprob-lematisch. Auch das übertragen einer Datei in die Gegenrichtung, also vom PC zum C-Pen, geschah ohne Komplikationen. Richtig pfiffig ist dabei die Funktion "C Direct", bei der der eingescannte Text an jene Stelle in eine Anwendung übertragen wird, an der sich in diesem Augenblick gerade der Cursor befindet.In der Regel wird der Anwender nicht umhin kommen, die fehlerhaft eingelesenen Wörter nachzubearbeiten. Am einfachsten ist dies nach dem überspielen am PC in einem Textverarbeitungsprogramm. Soll es aber noch im C-Pen geschehen, bleiben dem Benutzer zwei Möglichkeiten. Extrem umständlich ist es dabei, sich über die Menüführung die richtigen Buchstaben, Zahlen oder Sonderzeichen aus einer riesigen Liste herauszusuchen, da dafür nur ein Bedienungsknopf zur Verfügung steht. Die Folge: Man darf sich durch etliche Untermenüs hangeln. Vielmehr empfiehlt es sich stattdessen, die Funktion "C Write" zu aktivieren. Alsdann muss der Anwender den C-Pen mit der Spitze auf ein Blatt beschriebenes Papier setzen und imaginäre Schriftzeichen formen. Der C-Pen wandelt diese Bewegungen in Buchstaben um und fügt sie an die gewünschte Stelle ein. Zu den PDA-typischen Funktionen des Produkts gehören ein Adressbuch, ein Terminplaner sowie ein übersetzungswörterbuch Deutsch-Englisch und umgekehrt. Hier wäre jedoch weniger mehr gewesen. Das Adressbuch und der Kalender, in die sich die Einträge auch direkt scannen lassen, besitzen ein Unzahl von Eingabefeldern und Untermenüs, so dass dem Benutzer oftmals der richtige Durchblick fehlt. Besonders nachteilig wirkt sich hierbei das für Organizer-Funktionen viel zu kleine Display aus. Der Anwender wird nämlich auf eine harte Geduldsprobe gestellt, bis sich der Cursor endlich an jener Stelle befindet, an der er etwas eingegeben will.Zuletzt sei noch die Möglichkeit erwähnt, mit dem C-Pen 800 Faxe, SMS-Nachrichten oder E-Mails zu verschicken. Voraussetzung dafür ist allerdings ein Infrarot-fähiges Handy, und die sind zurzeit noch eine Rarität. Das Fazit fällt ernüchternd aus: Mit dem C-Pen 800 wollte C Technologies einfach zu viel. Funktionen eines Scanners und eines Organizers in ein Gerät dieser Größe zu verpacken, ist eine interessante , offenbart aber etliche Nachteile. Und auch der Preis dürfte viele Kaufinteressierte abschrecken. (tö)KurzgefasstHalb Scanner, halb Organizer ist eine treffende Umschreibung für den C Pen 800. Seine Texterkennung ist zufriedenstellend, das Nachbearbeiten fehlerhaft eingelesener Wörter jedoch teilweise sehr zeitraubend und umständlich. Für PDA-typische Funktionen ist das Gerät zu klein.Hersteller: C TechnologiesScheelevägen 1522370 LundSchwedenwww.cpen.com Preis:VK: 899 MarkHEK: keine AngabeVertrieb/Distributoren: Birkhold, Ingram MacrotronWertung:Gerät: 3-4Lieferumfang: 2Handbuch: 5Ease-of-Use: 4Händler-Support: 4CP-Tipp: 4(Bewertung nach Schulnoten)

Es könnte eine Weile dauern, bis ein Kunde beim Betrachten der Verpackung endlich versteht, wofür der "C-Pen 800" gut ist. Zwar lassen ein paar Bilder die Handhabung des Geräts erahnen, aber nur jenen, die halbwegs Englisch können, wird seine Besonderheit klar. Beim C-Pen 800 handelt es sich um ein 80 Gramm schweres, 140 x 35 x 20 Millimeter großes und durchaus handliches Multifunktionsgerät, das in seiner Form an eine Kombination aus Textmarker und Fieberthermometer erinnert. In seinem Innern befinden sich unter anderem ein Intel-Strong-ARM-Prozessor mit 100 MHz, 512 KB RAM und ein 8 MB großer Flash-Speicher.Der C-Pen wird mit einem Lederetui geliefert. Beim Auspacken des Kartons kommen außerdem ein Ladegerät, eine Registrierungskarte und eine Installations-CD zutage. Das etwa 100 Seiten dicke Handbuch im DIN-A6-Format ist le nur in Englisch. Immerhin enthält aber die Broschüre "Quick Start" eine deutschsprachige Seite mit den wichtigsten und notdürftigs-ten Erklärungen - wie großzügig. Ein deutsches Handbuch und eine deutsche Verpackung soll es ab September/Oktober geben.Erfreulich ist, dass der C-Pen nur wenige Bedienelemente auf der Gehäuseoberfläche besitzt. Ein Scroll-Rädchen am hinteren Ende, das gleichzeitig auch gedrückt werden kann, ein Knopf etwas unterhalb des Displays und ein nagelkopfgroßes Knöpfchen am vorderen Ende des Geräts. Während der Anwender mit den be erstgenannten die Menüführung steuert, spielt der Winzling an der Vorderseite bei der Hauptfunktion, dem Scannen von Texten, die entsche Rolle: Wenn nämlich der C-Pen in einem Winkel von etwa 20 Grad zur Vertikalen über eine Textzeile "gestrichen" und das Knöpfchen dabei auf die Oberfläche gedrückt wird, liest er jenen Abschnitt ein. Wenig Licht, viel Schatten Dass Original und Scan nicht immer 100-prozentig übereinstimmen, versteht sich von selbst. Gerade bei selten verwendeten Schriftarten, geringen Zeilenabständen oder einer geringen Spationierung zwischen den Buchstaben schaffte es der C-Pen im Test oftmals nicht, die Texte fehlerfrei einzuscannen. Manchmal erkannte das Gerät falsche Buchstaben, manchmal fehlten welche am Wort-ende. Probleme gab es vor allem bei Sonderzeichen. Die Angaben des Herstellers, dass der Stift Druckbuchstaben mit Schriftgrößen zwischen 5 und 22 Punkt erkenne, sind äußerst gewagt.Geradezu genial ist allerdings eine Option, über die sich Linkshänder freuen dürften: Die Schrift auf dem Display lässt sich auf den Kopf stellen. Dies ist dahingehend von Vorteil, da die natürliche Handbewegung eines Linkshänders beim Einscannen eher von rechts nach links gerichtet ist und der Anwender dadurch den eingelesenen Text von der richtigen Seite aus sieht. Trotzt des Ziehens von der falschen Seite ist der C-Pen in der Lage, die Wörter einer Zeile "richtig herum" einzulesen.Generell bedarf es einiger übung, einen Text richtig einzulesen. Etwas einfacher ist es hingegen, das gleichmäßige, ruckelfreie und vor allem liniengerade Ziehen über die Zeile zu erlernen. Kontrastreiche Texte stellen für den C-Pen keine übermäßigen Anforderungen dar. Absolut unmöglich ist es jedoch, einen Text einzulesen, bei dem entweder die Schrift oder das Papier einen rötlichen Farbton enthält. Das liegt daran, dass der C-Pen mit vier roten Leuchtdioden arbeitet. Dann ist er für rot "blind". Zugute gehalten werden muss dem Hersteller allerdings, dass die Texterkennung des C-Pen jener von Konkurrenzprodukten deutlich überlegen ist.übertragen und nachbearbeiten Nachdem der Anwender einen Textabschnitt fertig eingescannt hat, kann er sich entsche, ob er diese Passage sofort per Infrarot-Schnittstelle auf einen PC überträgt oder zunächst als Datei im C-Pen speichert. Das überspielen auf einen Desktop- oder Mobilrechner geschieht mit einer Transferrate von maximal 115,2 Kbit/s und erfolgte im Test vollkommen unprob-lematisch. Auch das übertragen einer Datei in die Gegenrichtung, also vom PC zum C-Pen, geschah ohne Komplikationen. Richtig pfiffig ist dabei die Funktion "C Direct", bei der der eingescannte Text an jene Stelle in eine Anwendung übertragen wird, an der sich in diesem Augenblick gerade der Cursor befindet.In der Regel wird der Anwender nicht umhin kommen, die fehlerhaft eingelesenen Wörter nachzubearbeiten. Am einfachsten ist dies nach dem überspielen am PC in einem Textverarbeitungsprogramm. Soll es aber noch im C-Pen geschehen, bleiben dem Benutzer zwei Möglichkeiten. Extrem umständlich ist es dabei, sich über die Menüführung die richtigen Buchstaben, Zahlen oder Sonderzeichen aus einer riesigen Liste herauszusuchen, da dafür nur ein Bedienungsknopf zur Verfügung steht. Die Folge: Man darf sich durch etliche Untermenüs hangeln. Vielmehr empfiehlt es sich stattdessen, die Funktion "C Write" zu aktivieren. Alsdann muss der Anwender den C-Pen mit der Spitze auf ein Blatt beschriebenes Papier setzen und imaginäre Schriftzeichen formen. Der C-Pen wandelt diese Bewegungen in Buchstaben um und fügt sie an die gewünschte Stelle ein. Zu den PDA-typischen Funktionen des Produkts gehören ein Adressbuch, ein Terminplaner sowie ein übersetzungswörterbuch Deutsch-Englisch und umgekehrt. Hier wäre jedoch weniger mehr gewesen. Das Adressbuch und der Kalender, in die sich die Einträge auch direkt scannen lassen, besitzen ein Unzahl von Eingabefeldern und Untermenüs, so dass dem Benutzer oftmals der richtige Durchblick fehlt. Besonders nachteilig wirkt sich hierbei das für Organizer-Funktionen viel zu kleine Display aus. Der Anwender wird nämlich auf eine harte Geduldsprobe gestellt, bis sich der Cursor endlich an jener Stelle befindet, an der er etwas eingegeben will.Zuletzt sei noch die Möglichkeit erwähnt, mit dem C-Pen 800 Faxe, SMS-Nachrichten oder E-Mails zu verschicken. Voraussetzung dafür ist allerdings ein Infrarot-fähiges Handy, und die sind zurzeit noch eine Rarität. Das Fazit fällt ernüchternd aus: Mit dem C-Pen 800 wollte C Technologies einfach zu viel. Funktionen eines Scanners und eines Organizers in ein Gerät dieser Größe zu verpacken, ist eine interessante , offenbart aber etliche Nachteile. Und auch der Preis dürfte viele Kaufinteressierte abschrecken. (tö)KurzgefasstHalb Scanner, halb Organizer ist eine treffende Umschreibung für den C Pen 800. Seine Texterkennung ist zufriedenstellend, das Nachbearbeiten fehlerhaft eingelesener Wörter jedoch teilweise sehr zeitraubend und umständlich. Für PDA-typische Funktionen ist das Gerät zu klein.Hersteller: C TechnologiesScheelevägen 1522370 LundSchwedenwww.cpen.com Preis:VK: 899 MarkHEK: keine AngabeVertrieb/Distributoren: Birkhold, Ingram MacrotronWertung:Gerät: 3-4Lieferumfang: 2Handbuch: 5Ease-of-Use: 4Händler-Support: 4CP-Tipp: 4(Bewertung nach Schulnoten)

Zur Startseite