Calcomp GmbH liefert ihre neuen Grafiktabletts aus

17.09.1998

MÜNCHEN: Für viele Anwendungen ist die Maus als Eingabegerät ein denkbar schlechtes Werkzeug. Zu nennen wären hier vor allem kreative Arbeitsvorgänge, wie das Freihandzeichnen, Unterschreiben von Dokumenten, aber auch Bildbearbeitung. Einige Applikationen, beispielsweise das Surfen im Web oder das Aufrufen von Pull-down-Menüs, wären hingegen ohne den Mausklick kaum denkbar."Bisher wurden PCs immer mit einer Maus ausgeliefert. Das wird sich in den nächsten Tagen ändern!" Mit dieser nicht ganz ernst gemeinten Behauptung will Torsten Walther, Vertriebsleiter bei Calcomp Zentraleuropa, auf die neuesten Produkte des Herstellers Aufmerksamkeit lenken.

Von A6 bis A3

Da ist zum einen die "Creation Station" zu nennen. Trotz ihres Namens handelt sich dabei lediglich um ein DIN-A6-Grafiktablett mit einer schnur- und batterielosen Maus. Auch der mitgelieferte drucksensitive Stift verfügt über keine eigene Stromversorgung. Diese liefert das Tablett selbst über die Verbindung mit dem Computer. Die Maus ist mit fünf frei programmierbaren Tasten ausgestattet. Mit Hilfe der integrierten Wippe ist das Scrollen nun ein Kinderspiel, die häßlichen Balken am Bildschirmrand brauchen gar nicht mehr in Anspruch genommen zu werden.

Auch das Umschalten vom relativen Windows-Modus in die absolute Positionierung der Maus erfolgt auf Knopfdruck, und schon stimmt die Lage der Maus auf dem Tablett mit der Position des Cursors auf dem Bildschirm exakt überein. Der Stift detektiert die Druckstärke in 512

Stufen, und nach einer kurzen Ein-gewöhnungsphase ist er so leicht handhabbar wie der klassische Bleistift. Vor allem papierunerfahrene Kinder dürften mit ihm ihre helle Freude erleben. Eine weitere innovative Anwendung ist das handschrift-liche Unterschreiben von E-Mails und Faxvorlagen. Das mühsame Einscannen der Unterschrift und deren Einbindung in das Dokument entfällt hier völlig.

Im Lieferumfang der Creation Station ist weiterhin diverse Software enthalten, so zum Beispiel das Bildbearbeitungsprogramm "Kai's Photo Soap" sowie das Zeichen- und Animationsprogramm "Art Dabbler", beide von Meta Creations. Außerdem trägt Calcomp mit ihrer "Tablet-works"-Software zum schnelleren Einüben des Umgangs mit dem Tablett und Stift bei.

In der billigsten Version ist das Gesamtpaket für weniger als 300 Mark inklusive Mehrwertsteuer erhältlich und somit auch für den engagierten Heimanwender erschwinglich. Der Preis steigt natürlich mit zunehmender Tablettgröße. So kostet das Ganze als Pro-Version in DIN A3 bereits 1.250 Mark. Darin inbegriffen ist jedoch eine mit 2.5450 lpi (lines per inch) höher auflösende Vorlage als in der einfachen Ausstattung mit 1.024 lpi. Mit Creation Station Pro dürften sich vornehmlich auch professionelle Grafiker als Zielgruppe angesprochen fühlen.

Trend verschlafen

Es dauerte insgesamt zwei Jahre, bis Calcomp mit Produktneuheiten

glänzen konnte. Erwin Haberleiter, Geschäftsführer der Europa-Niederlassung in Wien, gab es auch unumwunden zu: "Wir haben den Trend zur Maus verschlafen!" Nun versucht das Unternehmen, mit Mausersatz-lösungen wieder Tritt im CAD-Markt zu fassen. Mit der "Design Station", einem Grafiktablett samt einer

16-Tasten-Maus und dem Digitalstift, bietet Calcomp ein weiteres Einga-bewerkzeug für CAD-Spezialisten an. Kostenpunkt: 770 Mark aufwärts. (rw)

Creation Station von Calcomp: Ganz nutzlos wird die Maus noch nicht, aber der Stift kann den Umgang mit vielen Anwendungen wesentlich erleichtern.

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