Cap Gemini steigt wieder in deutschen Markt ein

20.03.1998

MÜNCHEN: Nachdem die Daimler-Benz-Tochter Debis ihre Anteile an der IT-Beratungsgesellschaft Cap Gemini SA, Paris, im letzten Jahr verkauft hatte, wollen die Franzosen in Deutschland wieder selbst antreten. In Bad Homburg und München eröffneten die Berater für Informationstechnik jetzt ihre Büros.Das Deutschland-Geschäft will sich das französische Unternehmen nicht nehmen lassen. Denn hier rechnet die IT-Consulting-Gruppe in diesem Jahr mit einem Wachstum von 15 Prozent auf neun Milliarden Mark, so Cap Gemini. Größere IT-Berater, die einen Umsatz von mehr als 50 Millionen Mark haben, könnten sogar mit Steigerungsraten von 25 bis 30 Prozent rechnen. Die Cap Gemini GmbH sieht ihre Wachstumschancen für den deutschen Markt vor allem in der Umstellung auf den Euro. Weiter will das Unternehmen seine Kunden in puncto

E-Commerce, Telekommunikation, Wissensmanagement und der Einführung von betriebswirtschaftlicher Standard-Software beraten - als strategische Partner für diesen Bereich sind SAP und Baan vorgesehen.

Für den erneuten Markteintritt haben sich die Franzosen einiges vorgenommen: In den Start von Cap Gemini in Deutschland wird das Unternehmen nach Angaben von Konrad F. Reiss, dem Deutschland-Chef der Gruppe, eine dreistellige Millionensumme investieren. Bis zum Jahresende sollen 300 Berater eingestellt werden. Außerdem wolle man über den Ankauf von Firmen wachsen. Die Schwesterorganisationen Cap Gemini und Gemini Consulting werden hier unter dem Dach der Cap Gemini Deutschland Holding zusammenarbeiten. Im Telekommunikations-bereich wollen die beiden Schwesterunternehmen als gemeinsame Markteinheit auftreten.

Finanziell kann sich die französische Beratungsgesellschaft ihre Pläne in Deutschland wohl leisten: Nach eigenen Angaben nahm der Umsatz der Gemini-Gruppe 1997 um 36 Prozent zu: von 14,8 Milliarden Franc (zirka 4,4 Milliarden Mark) auf 20,16 Milliarden Mark (zirka 6,1 Milliarden Mark). Den Gewinn konnte das Unternehmen mit 760 Millionen Franc - rund 228,2 Millionen Mark - nach eigener Einschätzung im Vergleich zum Vorjahr verdreifachen. Für 1998 erwartet die Gruppe ein Umsatzwachstum von rund 4 Milliarden Franc (rund 1,2 Milliarden Mark). (ch)

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