Viele Motivprogramme

Casio Exilim EX-Z300 im Test

Verena Ottmann ist seit 16 Jahren bei PC-WELT für Hardware-Themen zuständig. Mit Ratgebern, Tests und Tipps informiert sie im Heft und auf den Online-Plattformen über Wissenswertes rund um Digitalkameras und externe Festplatten. Außerdem kümmert sich Verena Ottmann als Heftkoordinatorin um die Planung und Realisierung der AndroidWelt. Privat interessiert sie sich für alles, was man auf dem Fernseher oder der Stereoanlage ausgeben kann.
Mehrkern-CPUs sind keine Neuheit, wenn es um PCs und Notebooks geht. In Digitalkameras kommen sie bisher nur selten vor. Casio hat die Exilim EX-Z300 mit einem Mehrkerner ausgestattet, der sich um die Berechnung von Spezialfunktionen kümmert.

Testbericht

Die Exilim EX-Z300 ist eine der ersten Casio-Kameras, die neben dem eigentlichen Bildprozessor eine zusätzliche Mehr-Kern-CPU hat. Diese Mehrkern-CPU macht verschiedene Funktionen möglich, deren Berechnung die Kamera sonst in die Knie gezwungen hätte. Modebewusste Anwender können die Z300 mit schwarzem, pink- oder silberfarbenem Gehäuse erstehen.

Ausstattung: Die Kamera bietet drei Aufnahme-Specials, bei denen ihre Mehrkern-CPU zum Einsatz kommt und die nötige Rechenleistung bereitstellt. So werden beim "Make-up-Shot", einem Porträt-Modus, der sich über einen eigenen Knopf aktivieren lässt, Hautunreinheiten in Echtzeit entfernt. Die Intensität der Funktion ist in 12 Stufen wählbar, wobei die höchste Stufe Gesichter sehr weich und verwischt aussehen lässt. Gut gelöst dagegen: Haare, Wimpern und Augenbrauen bleiben von der "Verschönerung" grundsätzlich unbehelligt und damit scharf. Weitere rechenintensive Funktionen sind "Lighting", ein Belichtungsausgleich für Gegenlichtaufnahmen, und die Nachtaufnahme "Freihand", die mit dem Bildstabilisator gegen Unschärfen vorgeht, die Helligkeit anhebt, aber dabei das Rauschen unterdrückt.

Das Motivprogramm "Multi-Motion-Bild" eignet sich vor allem für bewegte Motive vor gleichbleibendem Hintergrund. Hier macht die Kamera drei Einzelbilder und montiert das sich bewegende Motiv beziehungsweise den Bewegungsablauf in einem Bild zusammen. Wer mit dem immerhin 38 Motivprogrammen überfordert ist, kann die Option "Auto Best Shot" wählen, bei dem die Kamera automatisch das für die Lichtsituation passende Motivprogramm auswählt.

Des Weiteren besitzt die EX-Z300 eine hoch aufgelöste Videofunktion mit Ton im H.264-Format (1280 x 720 Pixel bei 24 Bildern pro Sekunde), die sich praktischerweise über einen eigenen Knopf aktivieren lässt. Der mechanische Bildstabilisator arbeitet über ein bewegliches CCD-Element, das den ungewollten Bewegungen entgegensteuert. Die Gesichtserkennung ist um eine Wiedererkennung erweitert, die im Menüpunkt "Familie registrieren" bis zu sechs Gesichter speichert. Ist der Erkennungsmodus "Family" aktiv und werden diese Gesichter erfasst, fokussiert die Kamera automatisch darauf.

Bildqualität: Die Casio Exilim EX-Z300 überzeugte uns bei ISO 100 mit einem sehr niedrigen Rauschwert, der auch bei ISO 3200 noch gut war. Zudem ermittelten wir eine sehr hohe Eingangsdynamik, die besagt, dass die Kamera mit vielen Blendenstufen arbeitet. Die gute Ausgangsdynamik bedeutet dagegen, dass sie viele Helligkeitsabstufungen darstellen kann. Der Wirkungsgrad war für eine 10-Megapixel-Kamera sehr hoch. Allerdings stellten wir fest, dass die Auflösung zum Bildrand hin in allen drei Messbereichen um etwa 25 Prozentpunkte abfiel, was zu viel ist.

Fazit: In Sachen Technik hat die Casio Exilim EX-Z300 einige Spezialitäten zu bieten, um die sich vornehmlich die neue Mehrkern-CPU kümmert. Aber auch die Bildqualität konnte uns überzeugen, denn die Kamera erwies sich als besonders rauscharm und hatte einen hohen Dynamikumfang. Lediglich die nachlassende Auflösung verpasste unserer Begeisterung einen Dämpfer.

Alternativen: Kodaks V1273 hat eine höhere Auflösung und ist etwas günstiger als das Casio-Gerät. Dafür war ihre Bildqualität nicht so gut.

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