CC Compunet nach dem Merger: "Bei uns ist Ruhe eingekehrt"

25.09.2003
Der britische Konzern Computacenter ist mit dem Ergebnis seiner deutschen TochterCC Compunet zufrieden: Während sich die französischen und österreichischenNiederlassungen im ersten Halbjahr als Sorgenkinder erwiesen, hat Compunet dieErwartungen des neuen Mutterhauses sogar übertroffen.

Die britische CC-Compunet-Mutter Computacenter hat im ersten Halbjahr 2003 ihren Gewinn vor Steuern um 31,2 Prozent auf 32 Millionen Pfund (46,37 Millionen Euro) erhöht. Der Halbjahresumsatz des IT-Infrastrukturdienstleisters stieg um 28,7 Prozent auf 1,25 Milliarden Pfund. Außerdem verfügt das Unternehmen auch nach der Akquisition der ehemals zu General Electric gehörenden IT-Töchter Compunet (Deutschland) und Gecits (Österreich) noch über Netto-Cash-Reserven von 24,4 Millionen Pfund (35,36 Millionen Euro). "Wir erwarten, dass wir dieses Geschäftsergebnis auch im zweiten Halbjahr 2003 bestätigen können", kommentiert Chairman Ron Sandler die Zahlen.

Beruhigt zurücklehnen kann man sich dennoch nicht: Die Niederlassungen in Frankreich und Österreich bereiten den Briten noch Kopfschmerzen. So musste man bei Computacenter France einen operativen Verlust von 1,7 Millionen Pfund verbuchen. "Die Intergrationskosten für Gecits sind noch zu hoch, hier müssen wir über Sparmaßnahmen nachdenken", erklärt CEO Mike Norris. Das Minus in Österreich fiel mit 0,2 Millionen Pfund nicht ganz so hoch aus.

Äußerst zufrieden zeigt sich Computacenter-Chef Norris hingegen mit der Entwicklung der deutschen Tochter CC Compunet. Denn das Integrationsprogramm, das Anfang des Jahres anlief, trägt bereits Früchte: So konnte sich der Dienstleister gemeinsam mit anderen Gesellschaften der Gruppe einen internationalen Managed-Services-Vertrag mit der Deutschen Börse AG in Frankfurt sichern. Ein zweiter lukrativer Auftrag kam vom Bundestag: Compunet wurde mit der Migration seiner Infrastruktur auf Linux und Microsoft Windows XP beauftragt.

Mit dem Verkauf kam die Entspannung

Das macht sich in den Bilanzen positiv bemerkbar. Zwar sank der Umsatz - aufgrund der andauernd schwachen Konjunkturlage, wie es bei Compunet heißt - im ersten Halbjahr um fast elf Prozent, doch unterm Strich blieb ein operativer Gewinn von 4,64 Millionen Euro übrig. Norris ist voll des Lobes: "Unsere Erwartungen wurden übertroffen. Denn eigentlich hatten wir erst zum Jahresende mit diesem Ergebnis gerechnet. Jetzt hoffen wir natürlich, dass es sich in der zweiten Jahreshälfte wiederholen lässt."

CC-Compunet-Vorstand Kay Schwabedal gibt sich ebenfalls vorsichtig optimistisch: "Im ersten Halbjahr war eine Verbesserung der Stimmung zu spüren. Nun hängt es davon ab, ob aus der guten Stimmung auch gute Umsätze werden." An den internen Verhältnissen soll es jedenfalls nicht scheitern: "Bei uns ist Ruhe eingekehrt", gibt der Manager offen zu.

Die Gewissheit, dass "Computacenter Compunet nicht gekauft hat, um es wieder zu verkaufen", gibt den Mitarbeitern die nötige Sicherheit für einen starken Auftritt im Markt. Die neue Mutter sei nicht nur an schnellen Gewinnen, sondern vor allem an einer langfristig guten Positionierung im IT-Umfeld interessiert. Früher war das offenbar anders: "Bei GE waren wir eine Stelle hinterm Komma. Bei Computacenter sind wir ein wichtiges Mitglied der Gruppe."

www.compunet.de

ComputerPartner-Meinung

Die Briten haben allen Grund zur Freude, schließlich ist Deutschland für sie einer der wichtigsten Märkte. Daher ist auch die Stimmung der hiesigen Mitarbeiter nicht unbedeutend, die Stabilität der Strukturen macht sich sicherlich auch bei den Umsätzen bemerkbar. Angebracht ist auch der verhaltene Optimismus von Kay Schwabedal: Auch wenn das erste Halbjahr gut lief, wird das vierte Quartal noch einige Überraschungen für den Markt bereithalten. (mf)

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