CCC: Regierungsentwurf zur Änderung des Strafrechtes gefährdet die Computersicherheit

26.09.2006
Der Chaos Computer Club betrachtet den Regierungsentwurf zur Änderung des Strafrechtes in Zusammenhang mit Computersystemen als Gefährdung der Computersicherheit.

Der Chaos Computer Club betrachtet den Regierungsentwurf zur Änderung des Strafrechtes in Zusammenhang mit Computersystemen als Gefährdung der Computersicherheit.

Dabei soll u. a. Software wie die so genannten Hacker-Tools kriminalisiert werden, die zur Analyse von Sicherheitslücken erforderlich ist. Der Chaos Computer Club warnt davor, dass die Umsetzung des Entwurfes die Sicherheit von Computersystemen gefährdet. Stattdessen fordert der CCC eine drastische Verschärfung der Strafen für Datenverbrechen.

"Der Gesetzentwurf wird die Arbeitsgrundlagen von Sicherheitsberatern und Netzwerkexperten unter Strafe stellen", so die Befürchtung. Tatsächlich sollen bereits der Besitz und die Verbreitung von Werkzeugen zur Netzwerkanalyse und zur Aufdeckung von Sicherheitslöchern in Rechnersystemen strafbar werden. "Dieser Gesetzentwurf wird nicht gegen Computerkriminalität helfen. Stattdessen werden der IT-Sicherheitsbranche dringend benötigte Werkzeuge zur Aufdeckung von Schwachstellen aus der Hand geschlagen", sagte CCC-Sprecher Andy Müller-Maguhn. "Die Vorstellungen des Gesetzgebers zeugen von einer ausgeprägten Unkenntnis der technischen Vorgehensweisen. Testangriffe zum Auffinden von Sicherheitslöchern sind für die IT-Sicherheit wie Crashtests für die Autoindustrie. Niemand käme auf die Idee, Crashtests zu verbieten", so der CCC-Sprecher.

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