CD-ROM steht nach wie vor hoch im Kurs

23.03.2000
Der CD-ROM-Markt kämpft seit Jahren gegen einen starken Preisdruck, die Technologie hat ihren Zenit erreicht. Obwohl 1999 weniger Laufwerke verkauft wurden als im Vorjahr, wird laut IDC die DVD erst in zwei Jahren an der CD vorbeiziehen.

Der CD-ROM-Absatz ist rückläufig. Laut IDC wurden 1999 in Europa drei Prozent weniger Laufwerke verkauft als noch im Jahr zuvor. Mit mehr als 26 Millionen Geräten bleibt die CD-ROM jedoch die dominierende Kraft im Optical-Markt. Im Vergleich dazu brachte es der designierte Nachfolger DVD-ROM lediglich auf rund 4,8 Millionen Stück (siehe ComputerPartner 10/00, Seite 77).

In Europa verkauft LG Electronics die meisten CD-Laufwerke. 1999 waren es über 5,1 Millionen Stück, was einem Marktanteil von rund 19,5 Prozent entspricht. Auf Rang zwei folgt mit Lite-On ein taiwanischer Hersteller, der einst als Billiganbieter verschrieen war. Preiswert sind die Lite-On-Produkte zwar auch heute noch, doch hat es das Unternehmen geschafft, den Markt auch mit Qualität zu überzeugen. 3,3 Millionen verkaufte Laufwerke entsprechen einem Anteil von 12,6 Prozent. Grundsätzlich muss aber damit gerechnet werden, dass immer mehr Anbieter aus diesem Segment aussteigen.

Für das laufende Jahr rechnen die Analysten von IDC mit einem europaweiten Absatz von etwas mehr als 24 Millionen Laufwerken. Dagegen sollen noch nicht einmal halb so viele DVD-Drives einen neuen Besitzer finden. Ernst wird es erst im Jahr 2001: Dann stehen den rund 19,8 Millionen CD-ROMs bereits etwa 18,8 Millionen DVDs gegenüber.

Spielemarkt soll für Aufschwung sorgen

Der immer noch anhaltende Preisverfall im CD-ROM-Markt drückt auf die Umsatzergebnisse. Dem dreiprozentigen Rückgang bei den Stückzahlen steht in Europa ein Umsatzminus von 23 Prozent auf 930 Millionen Dollar gegenüber. Im Jahr 2000 sollen nur noch 759 Millionen Dollar in die Kassen der Hersteller fließen. Dies entspricht einem weiteren Rückgang von 18 Prozent. Für 2001 rechnet IDC mit einem CD-ROM-Umsatz von 507 Millionen Dollar.

Die Ankündigung von Microsoft, eine eigene Spielekonsole auf den Markt zu bringen, könnte sich jedoch als Impulsgeber für das noch träge DVD-Geschäft entwickeln. Die X-Box soll nächstes Jahr in die Läden kommen und mit einem 4x-DVD-Laufwerk ausgestattet sein. Microsoft dürfte für viele Spielehersteller ein ausreichend großes Zugpferd sein, um in das Segment einzusteigen. (kfr)

Zur Startseite