CDs duplizieren so einfach wie Licht anschalten

23.03.2000
Wer bis vor kurzem CDs kopieren wollte, brauchte einen Computer, einen Brenner und eine entsprechende Software. Im Markt tauchten zuletzt jedoch immer häufiger Rechner-unabhängige CD-Kopierstationen auf. ComputerPartner hat sich daher ein Modell der Firma B-W-E aus der Nähe betrachtet.

Viel ist es nicht gerade, was die mit angenehm dezenten Farben versehene Verpackung preisgibt. Neben der "CD-Kopierstation 8380-SET" ein Netzkabel und eine Box vom Format einer Videokassettenschachtel. In dieser befindet sich das - wenn man so will - eigentliche Herzstück und die Besonderheit der B-W-E-Kopierstation: die "CD Copy Card", über die sich der Kopiervorgang in der Kopierstation steuern lässt. Wäre die Copy Card nicht sechs Millimeter dick und hätte sie nicht zwei Funktionstas-ten und zehn LEDs, könnte sie glatt für eine Scheckkarte gehalten werden.

Über eine Centronic-Schnittstelle wird die Copycard, in der sich die gesamte Steuerelektronik sowie die benötigte Software befindet, mit der Kopierstation verbunden. Das getestete 8380-Modell besteht dabei aus dem 32x-CD-ROM-Laufwerk "CD-532SK" und dem 8x/24x-CD-Rekorder "CD-R58S" von Teac. Für beide liegt jeweils ein etwa 100 Seiten dickes und fünfsprachiges DIN-A5-Handbuch bei, das aber für den Betrieb der Kopierstation überflüssig ist.

Eine ausführliche Gebrauchsanweisung ist für die Copy Card nicht nötig, dennoch sieht ihre Bedienungsanleitung als gefaltetes und beidseitig bedrucktes DIN-A4-Blatt etwas "billig gemacht" aus. Die eigentliche Gebrauchsanweisung nimmt dabei nicht mehr als eine etwa A5 große Fläche ein. Sprich: Das Gerät ist einfach und idiotensicher zu bedienen.

Wenige Handgriffe reichen

Die Bedienung der Kopierstation ist in wenigen Sätzen erklärt. Sobald alle Verbindungen hergestellt worden sind und das Gerät durch einen Knopfdruck an der Frontseite eingeschaltet worden ist, führt es einen wenige Sekunden dauernden Selbsttest durch. Nachdem der Anwender die Original-CD in das CD-ROM-Laufwerk gelegt hat, hat er zwei Möglichkeiten: Er kann sofort den Kopierprozess starten oder erst einen Simulationstest durchführen lassen. Letzteres empfiehlt sich vor allem dann, wenn eine CD zum ersten Mal kopiert werden soll. Um gleich den Kopiervorgang zu starten, reicht ein einziger Knopfdruck auf die Copy-Taste der Copy Card, und die Rekorderschublade öffnet sich. Ist der Rohling eingelegt, beginnt der Kopiervorgang, für den der Hersteller eine Dauer von 10 bis 20 Minuten angibt. Eine Zeitspanne, die nach dem Kopieren einer Test-CD auf verschiedene CD-Rs bestätigt werden kann. Nach erfolgreichem Kopiervorgang öffnet sich die Brennerschublade automatisch.

Durch den Simulationstest kann der Anwender hingegen erkennen, ob die Quell-CD überhaupt kopierfähig ist und die Ziel-CD genügend Kapazität besitzt. Nach Einlegen des Originals müssen daher auf der Copy Card die Tasten "Test" und "Copy" hintereinander gedrückt werden. Hat sich die Rekorderschublade geöffnet und ist der Rohling eingelegt, startet der Test, der genau so lange dauert wie der eigentliche Kopiervorgang. Ist der Test erfolgreich, öffnet sich die Brennerschublade automatisch, und der Kopiervorgang kann beginnen.

Befinden sich auf dem vermeintlichen Rohling aber bereits Daten, dann wirft die Kopierstation die CD, was äußerst zeitsparend ist, sofort aus. Als reichlich unangenehm empfanden wir aber die Tatsache, dass sowohl bei einem fehlgeschlagenem Simulationstest als auch Kopiervorgang das B-W-E-Gerät keine Fehlermeldung gab. Stattdessen blieb die Rekorderschublade einfach geschlossen. Einzig die Geräuschveränderung in den Laufwerken deutete auf einen Misserfolg hin. In diesem Fall hilft - und das ist ebenfalls betrüblich - nur noch ein Ausschalten der Kopierstation. Bei einem erfolglosen Test wird zudem auch gar nicht klar, ob die Original-CD einen Kopierschutz besitzt oder der Rohling nicht genügend Kapazität aufweist.

Es gibt auch Schwächen

Im Test in unserer Redaktion zeigte sich auch, dass das B-W-E-Gerät Probleme mit dem Kopieren von selbst gebrannten CDs hatte. Eine Musik-CD mit ".wav"-Dateien wurde beispielsweise nicht vollständig auf den Rohling überspielt. Des Weiteren erwies sich das Gerät als äußerst erschütterungsempfindlich. Stand es auf dem Tisch, dann reichte schon ein leichter Ellbogenstoß gegen denselbigen, um den Test- oder Kopierprozess zum Erliegen zu bringen.

Das getestete Modell 8380-SET mit seinen 4,5 Kilogramm und Ausmaßen von 18 x 16 x 33 Zentimetern ist nur eine von drei Kopierstationen im Portfolio von B-W-E. Etwas flacher und breiter kommt die "CD-Kopierstation 8180-SET" daher. Sie ist rund 400 Mark billiger, dafür aber nur mit einem 4x-Brenner ausgestattet. Als Flaggschiff gilt aber die "CD-Kopierstation 8183-S" mit ihren drei 4x-CD-Rekordern zum Preis von etwa 3.300 Mark. Die Kopierstationen können auch an einen PC angeschlossen werden, der aber einen SCSI-Controller benötigt. Ab April wird B-W-E die 1:1-Kopierstationen auch mit IDE-CD-Laufwerken anbieten.

Der Händlerunterstützung ist Standard. Wiederverkäufer können unter der Hotline 0 62 51/59 69-20 um Rat bitten. B-W-E gibt eine Garantiezeit von einem Jahr. Kaputte Geräte werden ausgetauscht, die Reparatur soll dabei nicht mehr als zwei Tage in Anspruch nehmen. (tö)

<b>Kurzgefasst</B>

Als Rechner-unabhängiges CD-Dupliziergerät erfüllt die CD-Kopierstation 8380-SET schnell, einfach und benutzerfreundlich ihren Dienst. Dabei steuert der Anwender den Vorgang über maximal drei Handgriffe auf der CD Copy Card. Bei selbst gebrannten CDs und bei Erschütterungen zeigte das Gerät jedoch Schwächen.

Anbieter:

B-W-E Medienvertriebs GmbH

Kastanienallee 8-10

64653 Lorsch

Tel.: 0 62 51/59 69-0

Fax: 0 62 51/5 44 01

www.b-w-e.de

Preis:

VK: 1.498 Mark (inklusive 399 Mark für die Copy Card)

EK: etwa 1.200 Mark

jeweils inkl. MwSt.

Vertrieb:

B-W-E

Wertung:

Gerät: 3

Lieferumfang: 1

Handbuch: 2

Ease-of-Use: 2

Händler-Support: 3

CP-Tipp: 2

(Bewertung nach Schulnoten)

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