Endgerätevielfalt

CE-Industrie und Kabel Deutschland einigen sich auf offenen Standard

01.04.2008
Um die Digitalisierung zu beschleunigen haben sich ZVEI, gfu und Kabel Deutschland auf ein Endgerätekonzept basierend auf offener Standards.

Kabel Deutschland, der Fachverband Consumer Electronics im ZVEI und die Gesellschaft für Unterhaltungs- und Kommunikationselektronik (gfu) verständigten sich in einem Spitzengespräch über Grundzüge einer Endgerätestrategie auf der Basis offener Standards.

"Wir haben das gemeinsame Ziel, mit dem Angebot vielfältiger Endgeräte-Lösungen die Digitalisierung des Kabels voranzutreiben", betont Dr. Manuel Cubero, Geschäftsführer von Kabel Deutschland. "Die Verfügbarkeit von integrierten digitalen Empfangsgeräten, die einfach an jede Kabeldose im Haushalt angeschlossen werden können, wird die Nutzung digitaler Programmangebote und anderer digitaler Dienste im Kabel einen weiteren, wichtigen Schritt voranbringen."

Dr. Rainer Hecker, Aufsichtsratsvorsitzender der gfu und stellvertretender Vorsitzender des Fachverbands Consumer Electronics, begrüßt die Verständigung mit Kabel Deutschland auf offene Endgeräte-Konzepte. "Mit dieser Einigung wird es nicht mehr notwendig sein, dass ein Kabelkunde, der einen hochwertigen integrierten digitalen Fernsehempfänger erwirbt, um digitale Programme im Kabel anschauen zu können, noch zusätzlich eine Set-Top-Box benötigt. Wir brauchen technische Lösungen, die den Flickenteppich unterschiedlicher Technologien überwinden und den Empfang auch mit komfortablen, integrierten Fernsehgeräte-Lösungen ermöglichen."

Die nächste Generation des Common Interface (CI Plus) wird hierfür eine Lösung bereitstellen. Hier lassen sich Module verwenden, die verschlüsselte Programme nach dem vom jeweiligen Netzbetreiber verwendeten Verfahren entschlüsseln. Diese Schnittstelle erfüllt dann gleichzeitig die Anforderungen des Gesetzgebers an den Jugendschutz und die Anforderungen der Inhalteanbieter an Kopierschutz.

Kabel Deutschland und die Geräteindustrie haben sich daher darauf geeinigt, die technische Lösung über CI Plus gemeinsam mit Nachdruck voranzutreiben und schnellstmöglich einzuführen. Dies ist ein wichtiger Schritt, den Digitalisierungsgrad in den Kabelhaushalten weiter zu erhöhen.

Die Industrie hat sich bereits auf die wichtigsten Spezifikationen dieser neuen Schnittstelle verständigt. "Wir rechnen damit, bereits im Rahmen der IFA 2008 erste Endgeräte auf der Basis des CI Plus vorstellen zu können", kündigt Dr. Georg Lütteke, Leiter AG Technik im Fachverband Consumer Electronics, an.

"Die Position von Kabel Deutschland ist klar: Wir freuen uns auf eine Vielfalt an Empfangsgeräten auf der Basis von CI Plus", sagt Dr. Manuel Cubero.

Foto: Anbieter

"Wir streben eine Einigung auf technische Lösungen an, die von allen Beteiligten des digitalen Kabelmarkts getragen werden. Dass sich mit CI Plus eine Ausgangsbasis abzeichnet, auf der sich dieses Ziel erreichen lässt, begrüßen wir ausdrücklich", bewertet Dr. Rainer Hecker den Stand der Diskussion. "So bekommen wir die Planungssicherheit, die wir als Industrie brauchen und die unsere Kunden erwarten, weil sie sich verlässliche, zukunftssichere Geräte wünschen. Natürlich sehen wir aber auch die berechtigten Interessen derjenigen Konsumenten, die bereits heute integrierte Geräte nutzen. Darüber hinaus stellen sich schon jetzt weitere Zukunftsaufgaben, etwa die Definition von neuen Geräteplattformen für interaktives Fernsehen im digitalen Kabel.

Beide Seiten haben daher eine intensive Fortführung des begonnen Dialogs zwischen Geräteindustrie und Kabelnetzbetreibern - sowohl bilateral als auch auf der Ebene der beteiligten Verbände - vereinbart, um eine breitere Basis für die Themen der Zukunft des digitalen Rundfunks zu schaffen. (go)

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