CE-Wissen:So funktioniert CEC

13.09.2007
Das "High Definition Multimedia Interface" (HDMI) überträgt nicht nur Bild und Ton in bester Digitalqualität. Neuerdings hilft die Verbindung auch bei der Systemsteuerung.

Von Reiner Otter

Der Gerätepark im Wohnzimmer der Zukunft hat viel mehr zu bieten als nur beste Bildqualität und diverse interaktive Extras auf Blu-ray-Discs und HD-DVDs. HD-Geräte der neuesten Generation können auch untereinander kommunizieren. Mit dem High Definition Multimedia Interface - kurz: HDMI - wurde der Weg frei für eine herstellerübergreifende Steuerung von Bild- und Tonquellen, dem AV-Receiver und dem TV-Gerät oder Beamer. Das Steuerprotokoll namens CEC (Consumer Electronics Control) folgt einem definierten Standard, um die Grundfunktionen aller Geräte einer Wiedergabekette mit einer Fernbedienung zu steuern. So lassen sich etwa AV-Receiver und Fernseher zusammen mit dem Player ein- und auf den richtigen Eingang schalten, wenn man am HD-Player auf die "Play"-Taste drückt. Umgekehrt schalten sich alle Geräte aus, wenn man etwa den Fernseher oder den Player auf Stand-by schaltet.

Die CEC-Steuerung erlaubt eine noch weiter gehende Kommunikation zwischen den Geräten - etwa für die Übermittlung von Laufwerksbefehlen oder den Senderabgleich zwischen einem Rekorder und dem TV-Gerät. Doch bislang bieten die meisten Hersteller nur CEC-Grundfunktionen an. Immerhin funktioniert die CEC-Steuerung aber in ihren Basisfunktionen herstellerübergreifend. In ersten Tests ließen sich zumindest alle CEC-tauglichen und per HDMI miteinander verbundenen Geräte etwa gemeinsam ein- und auf die richtigen Eingänge schalten.

Die CEC-Technik wird allerdings von den Herstellern umständlich kommuniziert: Fast jede Marke gibt ihr einen anderen Namen, auch die Funktionen können sich unterscheiden. Einen Überblick über die bisherigen Namen haben wir weiter unten zusammengestellt.

Die CEC-Steuerung im Detail

So kommunizieren HD-Geräte via HDMI miteinander: CEC lässt sich grundsätzlich in allen Geräten mit HDMI-Anschlüssen einsetzen. Es nutzt eine spezielle serielle Datenleitung in der HDMI-Verbindung. Damit die Steuerung klappt, müssen alle per HDMI miteinander verbundenen Geräte CEC unterstützen. Bei Verbindungen über Herstellergrenzen hinweg sind meist nur Grundfunktionen über CEC geregelt:

1. Schaltet man eine Videoquelle ein und drückt auf "Play", dann aktivieren sich auch der angeschlossene Fernseher sowie ein dazwischengeschalteter AV-Receiver. Beide Geräte stellen sich auf den richtigen Eingang ein.

2. Schaltet man den Fernseher über dessen Fernbedienung aus, dann gehen auch die über HDMI angeschlossenen Quellen in den Stand-by-Modus. Bei manchen Geräten wie etwa AV-Receivern lässt sich diese Steueroption auch abschalten. Das ist sinnvoll, wenn man nach dem Fernsehen öfters noch eine CD hören will.

Eine komplette Steuerung aller Geräte mit einer Fernbedienung wird es aber auch mit CEC wohl nur mit Geräten von einem Hersteller geben.

CEC-Vielfalt der Hersteller

Fast jeder Hersteller hat für die CEC-Steuerungsfunktionen über HDMI einen eigenen Namen. Nach den Regeln des HDMI-Standards müssen die Systeme aber auch über Herstellergrenzen hinweg funktionieren. Im Zweifelsfall sollte man aber eine Kombination aus Geräten verschiedener Marken ausprobieren, bevor die Systemsteuerung beim Kunden zu Hause versagt.

LG/Simplink

Bei LG werden neue DVD-Rekorder und Flat-TVs mit CEC ausgestattet, das unter dem Namen Simplink im Katalog steht. Bislang unterstützt das System nur die Grundfunktionen wie gemeinsames Ein- und Ausschalten der Geräte und die Eingangswahl am TV-Gerät.

Panasonic/Viera Link

Verschiedene Panasonic-Geräte mit HDMI lassen sich bereits seit 2006 über ein Datenprotokoll auf der HDMI-Verbidnung in ihren Grundfunktionen steuern. Mit den Geräten der neuesten Generation und dem sogenannten HDAVI 2 bietet der Hersteller den höchsten Steuerkomfort auf CEC-Basis über HDMI-Verbindungen: Auf der Fernbedienung der neuen TV-Geräte etwa lässt sich per "Viera Link"-Taste ein Menü starten, von dem aus sich etwa passende DVD-Rekorder oder die neuen, per HDMI verbundenen AVCHD-Camcorder komplett steuern lassen (siehe Screenshots). Im Zusammenspiel mit markenfremden CEC-Geräten klappen aber nur die Grund-Features.

Samsung/Anynet+

Samsung schreibt zum eigenen Namen "Anynet+" für das Steuerprotokoll das Kürzel CEC immerhin im Prospekt dazu - das erleichtert die Erkennung von Geräten, die CEC unterstützen. Viele der neuen TV-Geräte, DVD-Anlagen und -Rekorder bieten die CEC-Steuerung, der erste Blu-ray-Spieler der Koreaner aber noch nicht.

Sony/Bravia Theatre Synch

Im Hause Sony sind bereits TV-Geräte, der AV-Receiver STR-DG 910 und der neue Blu-ray-Player BDP-S 1 fit für CEC. In ersten Tests klappte die Kommunikation innerhalb der Marke wie auch mit Geräten anderer Hersteller gut, bislang steuert die Sony-Variante aber nur Grundfunktionen.

Pioneer /CEC

Beide Hi-Fi-Hersteller kennzeichnen ihre HDMI-Geräte mit Steuerkomfort mit dem echten Kürzel "CEC". Pioneer bietet es in allen neuen Plasmas, in den 2007er-AV-Receivern und im Blu-ray-Player BDP-LX 70.

Onkyo/CEC

Onkyo spendiert neuen AV-Receivern mit HDMI die CEC-Grundfunktionen und erlaubt im Setup-Menü, die Steuerung zu aktivieren oder auch ausgeschaltet zu lassen. So kann der Benutzer beispielsweise verhindern, dass sich der AV-Receiver ausschaltet, wenn man auf der TV-Fernbedienung auf Stand-by drückt.

Toshiba/Regza Link

Toshiba hat bislang noch keine Geräte mit CEC - zur IFA soll aber eine neue TV-Serie mit dem "Regza Link" kommen. Die HD-DVD- und DVD-Player des Herstellers mit HDMI unterstützen CEC allerdings bislang nicht.

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