CeBIT: Breitbandoffensive von Bundesregierung und Wirtschaft

14.03.2005
In Deutschland sind derzeit nur rund 18 Prozent aller Haushalte über DSL, Kabel, UMTS oder WLAN per Breitband ans Internet angeschlossen. In einigen anderen Industrieländern, besonders auch in den Tigerstaaten des fernen Ostens liegt die Quote sehr viel höher.

In Deutschland sind derzeit nur rund 18 Prozent aller Haushalte über DSL, Kabel, UMTS oder WLAN per Breitband ans Internet angeschlossen. In einigen anderen Industrieländern, besonders auch in den Tigerstaaten des fernen Ostens liegt die Quote sehr viel höher.

Um Deutschland nicht weiter technologisch ins Abseits gehen zu sehen und die Wettbewerbsfähigkeit der Bundesrepublik zu stärken, haben Spitzenvertreter von Politik und Wirtschaft sich auf der CeBIT auf eine Breitbandoffensive geeinigt. Gemeinsames Ziel ist es, bis 2010 mindestens auf eine Breitbandquote von 50 Prozent aller privaten Haushalte zu kommen. Laut einer OECD-Studie sollen Breitbandtechnologien bis 2011 zu einem Drittel zum Produktivitätszuwachs in den Industrieländern beitragen.

Denn Breitband schaffe die technologische Basis für einen einschneidenden wandel im Privat- wie im Geschäftsleben. Neue Geschäftsmodelle sollen entstehen. Unternehmen können ihre internen Abläufe und die Zusammenarbeit zwischen Lieferanten und Kunden erheblich verbessern. Allerdings nutzen von den mittelständischen Unternehmen in Deutschland nur 55 Prozent Breitbandtechnologien. Ziel ist es, diese Quote bis 2010 auf mindestens 90 Prozent zu erhöhen, erklärte Bitkom-Präsidiumsmitglied und Arcor-Vorsitzender Harald Stöber.

"Schnelle Datenverbindungen sind für die Wissensgesellschaft so wichtig wie es das Schienennetz für die Industrialisierung war", meinte Andreas Dohmen, Vorstandsmitglied der von der Bundesregierung ins Leben gerufenen Initiative 21 und Geschäftsführer von Cisco Systems Deutschland.

Wirtschaftsminister Wolfgang Clement nahm auf dem Breitbandgipfel aber auch die Anbieter in die Pflicht: "Attraktive Inhalte und Dienste sind die wichtigsten Treiber für mehr Breitbandnutzung."

Dass Highspeed-Internet in Deutschland immer noch vergleichsweise teuer ist, davon war in einer Bitkom-Pressemeldung zur Breitbandoffensive keine Rede. Wohl wird von dem Branchenhauptverband aber mehr Wettbewerb gefordert. Dafür bedarf es aber auch einer weiteren Deregulierung, ein wichtiger Faktor, um die Kosten für die Breitbandnutzung auf ein allgemein akzeptiertes Niveau zu senken.

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