CeBIT: größter Seuchenherd für Handy-Viren

09.03.2006
Die CeBIT stellt den derzeit größten Seuchenherd für Handy-Viren dar. Experten warnen vor dem Ausbruch einer Epidemie.

Die CeBIT stellt den derzeit größten Seuchenherd für Handy-Viren dar, warnt die Beratungsgesellschaft Eurospace, und rät allen Besuchern, die Bluetooth-Funktion ihres Mobiltelefons auf dem Messegelände zu deaktivieren.

Die Consultants befürchten, dass Hacker die in fast allen modernen Handys eingebaute Funktechnik Bluetooth nutzen könnten, um das Messepublikum mit einer neuen Virengeneration zu infizieren. Viele aktuelle Handymodelle können über den Bluetooth-Funk Daten und damit eben auch Schädlingsprogramme aus ihrer unmittelbaren Umgebung empfangen, ohne dass der Besitzer etwas davon merkt.

Im Gegensatz zur letztjährigen CeBIT liegt diesmal eine Menge in der Luft: inzwischen schwirren weit über 100 Handy-Viren herum, umreißt Eurospace das stark erhöhte Gefahrenpotenzial. "Es gibt wohl kaum einen besseren Ort als die High-Tech-Messe CeBIT, um die Angreifbarkeit moderner Mobiltelefone zu demonstrieren und damit die gesamte Branche der Lächerlichkeit preiszugeben", so Eurospace-Geschäftsführer Vincent Ohana.

Neben Bluetooth, das in erster Linie bei großen Menschenansammlungen wie einer Messe zur Verbreitung von Schadsoftware geeignet ist, dient nach Erkenntnissen von Eurospace vor allem der auf rund 80 Prozent aller modernen Handys verfügbare MMS-Dienst zur Verseuchung von Mobiltelefonen. Die Berater verweisen auf - allerdings nicht repräsentative - Untersuchungen, denen zufolge heute schon jede zwanzigste Handy-Multimedia-Nachricht von einem Schädling befallen ist. "Hochgerechnet würde dies bedeuten, dass allein in Deutschland in diesem Jahr ein Heer von weit über 10 Millionen verseuchten MMS-Nachrichten über Handy-Besitzer herfällt", warnt Ohana vor einer mobilen Epidemie.

Als typische Vertreter der neuen mobilen Virengeneration nennt er die Schädlingsprogramme Comwarrior A und B, die sich sowohl über MMS als auch via Bluetooth ausbreiten. Aus Russland könnte der Schädling J2ME/RedBrowser A in abgewandelter Form nach Deutschland überschwappen, der zwar das Telefon nicht lahm legt, aber dafür die Telefonrechnung in schwindelerregende Höhen treibt. (mf)

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