CeBIT Home: Die Fete fand ohne den Computerhändler statt

09.06.1996
HANNOVER: Die Messeveranstalter der CeBIT Home '96 (28. August bis 1. September) in Hannover feiern sich selbst: 210.000 Besucher - das sind 60.000 mehr als erwartet - stürmten die Hallen. Doch das eigens für den Fachhandel eingerichtete Forum Handel und Handwerk bot mit halbleeren Veranstaltungsräumen und nur schwach besuchten Ständen einen traurigen Anblick.Der Einstieg in die multimediale Messe-Zukunft ist eindrucksvoll gelungen", jubelt Hubert Lange. Begeistert schwärmt das Vorstandsmitglied der Deutschen Messe AG in Hannover vom "Modell für das Messegeschehen nach dem Jahr 2000 schlechthin". Die Veranstalter hatten auch allen Grund zur Freude: 210.000 Besucher und eine enorme Medienresonanz war mehr, als sie sich erhofft hatten.

HANNOVER: Die Messeveranstalter der CeBIT Home '96 (28. August bis 1. September) in Hannover feiern sich selbst: 210.000 Besucher - das sind 60.000 mehr als erwartet - stürmten die Hallen. Doch das eigens für den Fachhandel eingerichtete Forum Handel und Handwerk bot mit halbleeren Veranstaltungsräumen und nur schwach besuchten Ständen einen traurigen Anblick.Der Einstieg in die multimediale Messe-Zukunft ist eindrucksvoll gelungen", jubelt Hubert Lange. Begeistert schwärmt das Vorstandsmitglied der Deutschen Messe AG in Hannover vom "Modell für das Messegeschehen nach dem Jahr 2000 schlechthin". Die Veranstalter hatten auch allen Grund zur Freude: 210.000 Besucher und eine enorme Medienresonanz war mehr, als sie sich erhofft hatten.

Keine Frage - die 146.000 Privatbesucher hatten ihren Spaß an dem Spektakel. Auch Aussteller und Händler aus der Unterhaltungselektronikbranche machten alles in allem zufriedene Gesichter. Und die angeblich 6.000 Computerfachhändler? "Wo sind die überhaupt?" fragten sich die Aussteller. Sicher nicht in der wie ausgestorben daliegenden Bankenallee, in der die Händlerkooperationen beheimatet waren. Auch nicht im eigens für Fachbesucher eingerichteten Forum Handwerk und Handel oder in den Tagungsräumen im TCM. Entsprechend gereizt waren die dortigen Aussteller. Die GfK Marketing Services Europe GmbH brach sogar frustriert vorzeitig ihre Zelte ab.

Selbst die den Veranstaltern sonst so wohlgesonnenen Industrieverbände fanden ungewohnt kritische Worte: Der Fachverband Informationstechnik im VDMA und ZVEI forderte Verbesserungen bei der Strukturierung des Ausstellungsangebotes und der Hallenaufteilung. Und der Bundesverband des Unterhaltungs- und Kommunikationselektronik-Einzelhandels (BVU) bemängelte, daß bei der Messepremiere nicht alle wichtigen Markennamen aus der UE- und PC-Industrie Flagge zeigten.

Kein Wunder, daß es sich auch die Computerhändler dreimal überlegen, ob sie für den CeBIT Home-Trip nochmal Zeit und Geld investieren: "So und in dieser Form kann die Messe das mit uns beim nächsten Mal nicht mehr machen", wettert ein Computerfachhändler im schwach besuchten Forums-Café. "Die Information im Vorfeld war schlecht und die Anlaufstellen für Händler sind nur für eingeschworene Pfadfinder auffindbar." (du)

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