Certance: neuer Name für Seagates Storage-Solution

02.10.2003
Mit dem Namen Seagate verbindet jeder in der IT-Branche Festplattentechnologie. Dabei stellt Seagate auch andere IT-Produkte her. Das beginnt bei Backup-Software geht über Tape-Laufwerke und -Medien und endet bei großen Speicherlösungen. Fast völlig unbemerkt hat sich ein Teil des Unternehmens abgespalten und will sich als Seagate-Tochter unter dem Namen Certance im Markt für Bandspeichergeräte und Medien etablieren.

Seagate Removable Storage Solutions heißt nun Certance. Obwohl das Unternehmen bereits im April gegründet wurde, startet es erst jetzt eine große Kampagne, um den Namen publik zu machen. Certance ist ein Kunstwort, gebildet aus den englischen Worten "Certainty and Permanence". Übersetzt bedeuten sie "Sicherheit und Dauerhaftigkeit". Howard Matthews, President und CEO von Certance, glaubt, mit dieser Wortschöpfung genau die Schlüsselwörter für Storage-Anwender getroffen zu haben.

Abnabelung auch wegen geplanten Börsengangs

Der Name Seagate ist im Markt etabliert und genießt einen guten Ruf. Was bringt also eine Umbenennung des Tochterunternehmens? Sonia Varandas, Unternehmenssprecherin von Certance, glaubt, dass der Name Seagate im Markt für Festplattentechnologie steht. Schon öfters habe sie gehört: "Ach, Bandlaufwerke macht ihr auch?" Außerdem wolle Seagate wieder an die Börse gehen, und da mache es Sinn, das Unternehmen aufzusplitten.

Während andere Hersteller von Bandlaufwerken nach neuen Geschäftsfeldern suchen, sieht Varandas noch einen großen Markt. "Bei Travan-Laufwerken sind wir weltweit mit einem Anteil von 75 Prozent absoluter Marktführer", erzählt sie stolz. Auf die Frage, ob nicht optische Medien langsam, aber sicher, besonders im privaten Umfeld oder im SMB-Bereich, Bandlaufwerke verdrängen, kontert sie: "Mit einem Travan-Laufwerk lassen sich mit unserer Software automatisch, ohne Arbeit zu investieren, 10 GB sichern. Um dieselbe Datenmenge auf DVDs zu speichern, braucht ein Mitarbeiter 15 Minuten und drei Medien. Muss er die Daten auf CDs speichern, sind 15 Medien und rund 45 Minuten Arbeitszeit notwendig." Nach Ansicht von Certance sind Travan-Laufwerke in den nächsten Jahren immer noch die bessere Alternative zur Datensicherung. "Zurzeit machen wir mit Travan-Laufwerken und -Bändern immer noch das meiste Geld", gibt Varandas lächelnd zu.

Certance habe aber auch für alle Bereiche, seien es LTO oder DDS, genügend Produkte im Portfolio. "Wir decken mit unserer Produktplatte den gesamten Storage-Markt bei Bandspeichern ab", erklärt Varandas. "Mehr als zwölf Millionen Laufwerke von Certance sind weltweit im Einsatz", führt sie weiter aus.

www.certance.com

ComputerPartner-Meinung

Der Name Seagate genießt im Markt einen guten Ruf. Es ist deshalb schon verwunderlich, wenn eine Seagate-Tochter nun unter einem neuen Namen firmiert. Und bis der Name Certance im Markt etabliert ist, wird es noch eine geraume Zeit dauern. (jh)

Facts und Figures

Die Seagate-Tochter ist im Besitz einer privaten Investmentgesellschaft unter Führung der Silver Lake Partners und der Pacific Connection Group. Das Headquarter von Certance befindet sich in den USA in Santa Maria; die deutsche Niederlassung in München. Weltweit sind rund 1.000 Mitarbeiter für das Unternehmen tätig; die deutsche Niederlassung beschäftigt zurzeit drei Mitarbeiter.

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