Chance für Wiederverkäufer im Netz

04.06.2000

Die amerikanischen Meinungsforscher von Jupiter Communications erwarten, dass die Zahl der europäischen Einzelhändler, die in den nächsten Jahren in den E-Commerce einsteigen, dramatisch ansteigen wird.

Während die Analysten in diesem Jahr von einem virtuellen Einzelhandelsumsatz in Höhe von rund acht Milliarden Euro ausgehen, rechnen sie im Jahr 2001 mit einem Gesamtvolumen von 14,7 Milliarden Euro und im Jahr 2005 sogar von 64 Milliarden Euro. In diesem Zeitraum wird sich nach Einschätzung der Markforscher die Zahl der Online-Käufer von 20 auf 80 Millionen vervierfachen.

"Bis jetzt haben die Dot.com-Einzelhändler bei der Gewinnung von Neukunden einen sehr viel besseren Job gemacht als die traditionellen Einzelhändler", behauptet der Jupiter-Analyst Evan Neufeld und ergänzt: "Da aber die Masse der Käufer erst in den nächsten Jahren Online geht, ist dies keine Garan-tie für dauerhaften Erfolg und Überlegenheit. Die Dot.coms geraten durch die steigenden Ansprüche der Kunden immer mehr unter Druck und öffnen dadurch die Tür für traditionelle Händler."

Jupiter-Analyst Nick Jones weiß einen weiteren Grund, warum traditionelle Einzelhändler, die ins Internet einsteigen, gegenüber den reinen Internetunternehmen einen guten Stand haben: "In immer stärkerem Maße kommt es auch im E-Commerce darauf an, enge Beziehungen mit den Zulieferern aufzubauen und zu pflegen. Das ist umso wichtiger, je mehr - auch Premium- und Markenprodukte - online verkauft werden. Die Zulieferer können durch ihre oft hervorragenden Zulieferbeziehungen attraktive Angebote für ihre Kunden zusammenstellen." Jones ist sich sicher, dass die Einzelhändler, die ihr Know-how im traditionellen Handel mit dem E-Commerce verknüpfen, sehr schnell reinen Internetunternehmen den Rang ablaufen können. Die Analys-ten sind sich einig, dass es jetzt für traditionelle Einzelhändler höchs-te Zeit sei, sich mit dem Thema E-Commerce zu beschäftigen. (mm)

www.jup.com

Zur Startseite