Das Image der Monitoranbieter beim deutschen Handel hat nur wenig mit verkauften Stückzahlen oder Preisaggressivität zu tun. Hier zählen in erster Linie Markenbekanntheit, Verlässlichkeit des Herstellers und die Sympathie, die sich der jeweilige Anbieter in der Handelsszene erarbeitet hat. Wie im vergangenen Jahr auch liegen Sony und Eizo bei den "Channel Champions 2001" vor den immer noch zahlreichen Wettbewerbern, trotz fortschreitender Konsolidierung durch Fusionen und Aussteiger wie Hitachi oder Panasonic (siehe ComputerPartner 36/00, Seite 28).
Iiyama: bei Sympathie auf Platz drei
Einen guten Job hat Iiyama hingelegt: Das japanische Unternehmen konnte sich in zahlreichen Kategorien auf Platz drei vorarbeiten. View-Sonic/Nokia - im vergangenen Jahr noch überraschend auf demselben Rang - hat dagegen beim deutschen Handel Federn lassen müssen. Auch Marktführer Belinea (nach verkauften Stückzahlen) hat im Vergleich zum Vorjahr im Ansehen der Partner nicht weiter hinzugewonnen.
Was die erfolgreiche Etablierung einer Marke angeht, gilt Sony als Musterbeispiel: Das Unternehmen profitiert hier klar von seiner langjährigen Branding-Strategie im Bereich der Unterhaltungselektronik. So nennen 48,8 Prozent (Vorjahr: 51,1 Prozent) der befragten Händler spontan den Namen der Japaner, wenn sie nach bekannten Monitorherstellern gefragt werden.
Weit dahinter mit 30 Prozent kommt Belinea, dann Samsung, das sich erfolgreich aus dem Mittelfeld auf Platz drei vorarbeiten konnte, und dann erst folgt Eizo. Verlierer im Vergleich zum Vorjahr ist klar View-Sonic/Nokia: In der Kategorie "Spontane Markenbekanntheit" rutschte das Unternehmen von 17,9 Prozent auf nur noch acht Prozent ins Mittelfeld ab.
Erfolgreich, sympathisch und zuverlässig
Wie bereits bei den "Channel Champions 2000" haben Sony und Eizo in den Kategorien "erfolgreich", "sympathisch" und "zuverlässiger Partner" die Nase klar vorn. Überraschungssieger bei den drei genannten Fragen ist Iiyama: Das Unternehmen konnte sich hier in der Gunst der befragten Händler den dritten Platz sichern. Im Mittelfeld liegt die Bewertung der Monitorhersteller vom IT-Handel dagegen dicht beieinander. Die hinteren Plätze belegen B-Brands wie Scott und Gvision oder Hersteller, die bisher in erster Linie als OEM-Lieferanten agierten, wie Hansol oder Hyundai und daher - zumindest im deutschen Markt - wenig Geld in Marketing investiert haben. Einen besseren Job als im vergangenen Jahr haben die Eigenmarken der Broadliner (Peacock, Targa und V7) gemacht: Sie arbeiteten sich von den hinteren Plätzen weiter ins dichtgedrängte Mittelfeld vor.
Zur emotionalen Bewertung eines Herstellers zählt auch, wo die befragten Händler am liebsten arbeiten würden. Um es gleich vorweg zu nehmen: So attraktiv wie Hewlett-Packard bei den Druckerherstellern als potenzieller Arbeitgeber, wo gerne 44,5 Prozent der Befragten arbeiten würden, ist unter den Monitoranbietern kein Unternehmen (siehe ComputerPartner 43/01, Seite 34). Selbst beim Channel Champion 2001 Sony möchten nur 18,3 Prozent der Befragten auf der Gehaltsliste stehen. Bei Eizo sind es nur zehn und bei Belinea/Maxdata gerade mal 5,8 Prozent.
Bewertung von Produkten und Innovationen
Bei der Frage nach den "neuesten Technologien" liegt Sony mit einer Bewertung von 1,5 auf dem ersten Platz, dicht gefolgt von Eizo mit 1,6. Platz drei konnte sich auch hier wieder Iiyama mit 1,9 sichern. In der Kategorie "qualitativ hochwertige Produkte" bewerteten die Befragten Sony und Eizo mit 1,5. Iiyama und NEC/Mitsubishi folgen auf den Plätzen drei und vier.
Für die Zukunft sieht der Handel in erster Linie Sony mit entsprechendem Know-how ausgerüstet. Hier wird den Japanern im Monitorgeschäft klar am meisten von Seiten der Partner zugetraut. Den zweiten Platz müssen sich gleich drei Unternehmen teilen: Eizo, Iiyama und überraschenderweise auch PC-Anbieter IBM.
Spitzenreiter bleiben weiter unangetastet
Ähnlich wie im vergangenen Jahr schneiden auch bei den Channel Champions 2001 die beiden japanischen Anbieter Sony und Eizo durchgehend am besten ab. Von der fortschreitenden Konsolidierung und dem massiven Verdrängungswettbewerb im Monitormarkt bleibt das Image der Spitzenreiter unangetastet. In den Kategorien Produktqualität, Zuverlässigkeit, Sympathiewerte und Zukunftsaussichten haben beide Unternehmen beim Handel gute Karten, wobei Sony immer noch einen zusätzlichen Bonus verzeichnen kann.
Auch Iiyama konnte in diesem Jahr sein Image im indirekten Vertriebskanal verbessern, sich fast konstant den dritten Platz sichern und View-Sonic/Nokia weiter ins Mittelfeld verdrängen.
Beim Stückzahlenkönig Belinea/Maxdata hat sich 2001 im Vergleich zum Vorjahr nicht viel getan: Zwar liegt das Unternehmen in der Kategorie "Spontane Markenbekanntheit" nach wie vor auf Platz zwei, konnte sich bei den anderen Fragen aber nicht signifikant verbessern und nimmt meis-tens eine Position im dichtgedrängten Mittelfeld ein.
Viel zu tun haben dagegen beim Image im deutschen Markt noch die asiatischen OEM-Produzenten, die jetzt unter ihrem eigenen Label antreten, wie beispielsweise Hansol oder Hyundai. Zwar haben sich beide Unternehmen im europäischen Markt einiges vorgenommen, aber noch viel Arbeit und Investitionen vor sich, um sich bei der "spontanen Markenbekanntheit" im Mittelfeld zu positionieren.
ComputerPartner-Meinung:
Bei den Lieblingen des deutschen Fachhandels in der Monitorbranche - anders als beispielsweise bei den Druckerherstellern - hat sich im Vergleich zum Vorjahr nicht viel geändert: Sympathie, das Zusammenspiel mit dem indirekten Kanal und die Produktqualität genießen beim Imagetest von ComputerPartner auch weiterhin ein hohes Ansehen. Stückzahlenabsatz und preisaggressives Auftreten werden dagegen vom IT-Handel nicht honoriert. Klare Gewinner sind bei den Monitorherstellern die vertrauten A-Brands, keiner von den B-Brands hat - wie bereits im Vorjahr - den Sprung in die Spitzenliga geschafft. (ch)
ComputerPartner-Studie Channel Champions
2.400 Händler sind befragt worden
Wie steht es um die Markenbekanntheit der IT-Anbieter bei deutschen PC-Fachhändlern und Systemhäusern? Welche Eigenschaften schätzen die Wiederverkäufer an Distributoren, PC- oder Netzwerkanbietern? Wo-rauf kommt es ihnen bei der Lieferantenauswahl an?
Antworten auf diese und viele weitere Fragen gibt jetzt die ComputerPartner-Studie "Channel Champions". Dazu hat ComputerPartner Mitte des Jahres 2.400 IT-Wiederverkäufer, also Fachhändler und Systemhäuser, telefonisch befragt. Durchgeführt wurde die Untersuchung von dem Institut Millward Brown International Basisresearch GmbH in Frankfurt. Das Institut hat ausschließlich solche Personen interviewt, die hauptberuflich im IT-Handel tätig und an Unternehmensentscheidungen beteiligt sind.
Insgesamt wurden sechs verschiedene Anbieterkategorien unter die Lupe genommen: PC-/Notebookhersteller, Softwarehersteller, Distributoren, Netzwerkanbieter, Monitor- sowie Druckerhersteller. Die Ergebnisse jeder Kategorie veröffentlicht ComputerPartner in den folgenden Ausgaben.