Übernahme von Dome9

Check Point rüstet Cloud-Security-Angebot auf

Peter Marwan lotet kontinuierlich aus, welche Chancen neue Technologien in den Bereichen IT-Security, Cloud, Netzwerk und Rechenzentren dem ITK-Channel bieten. Themen rund um Einhaltung von Richtlinien und Gesetzen bei der Nutzung der neuen Angebote durch Reseller oder Kunden greift er ebenfalls gerne auf. Da durch die Entwicklung der vergangenen Jahre lukrative Nischen für europäische Anbieter entstanden sind, die im IT-Channel noch wenig bekannt sind, gilt ihnen ein besonderes Augenmerk.
Dome9 ist auf die Durchsetzung von Richtlinien für Sicherheit und Compliance in der Public Cloud spezialisiert. Diese Möglichkeiten sollen Teil der Produktfamilie CloudGuard von Check Point werden.

Check Point Software Technologies übernimmt das 2011 in Tel Aviv gegründete Technologieunternehmen Dome9. Das israelische Start-up bietet mit einer agentenlosen SaaS-Lösung Möglichkeiten, Richtlinien für Sicherheit und Compliance in der Public Cloud durchzusetzen. Das funktioniert nach Unternehmensangaben bei AWS, Google Cloud und Microsoft Azure.

Check Point Software will die Dienste von Dome9 mit seinen unter dem Begriff CloudGuard vermarkteten Angeboten im Bereich Cloud-Security zusammenführen.
Check Point Software will die Dienste von Dome9 mit seinen unter dem Begriff CloudGuard vermarkteten Angeboten im Bereich Cloud-Security zusammenführen.
Foto: Check Point Software

Zum Angebot von Dome9 gehören auch die visuelle Aufbereitung der Sicherheitsmaßnahmen, Tools zur Automatisierung von Compliance- und Governance-Prozessen, dem Schutz privilegierter Nutzerkonten (etwa von Administratoren) sowie zur Analyse des Cloud-Traffics und dabei festgestellter Abweichungen. Nach der Übernahme will Check Point seine Infinity-Architektur und sein unter dem Namen CloudGuard vermarktetes Cloud-Security-Angebot um Funktionen zur Durchsetzung von Richtlinien und den Schutz von Cloud-Umgebungen erweitern.

„Insbesondere mit der Ergänzung der CloudGuard-Sicherheitsproduktfamilie wird unsere nun breite Lösung in der sich schnell verändernden Cyber Security-Welt noch differenzierter“, sagt Gil Shwed, CEO bei Check Point Software, zur Übernahme von Dome9.
„Insbesondere mit der Ergänzung der CloudGuard-Sicherheitsproduktfamilie wird unsere nun breite Lösung in der sich schnell verändernden Cyber Security-Welt noch differenzierter“, sagt Gil Shwed, CEO bei Check Point Software, zur Übernahme von Dome9.
Foto: Check Point Software

Die sind teilweise schon jetzt vorhanden und überschneiden sich mit dem, was Dome9 anbietet. Offenbar hat das Check-Point-Management aber noch Nachholbedarf gesehen. Zu finanziellen Details der Transaktion und wann die Dome9-Technologien als Check-Point-Produkte verfügbar sein werden, haben die Beteiligten in der Ankündigung der Übernahme keine Angaben gemacht.

Konsolidierung im Markt für Cloud Security

Mit dem Kauf von Dome9 verschwindet ein weiterer unabhängiger Anbieter aus dem Marktsegment der Cloud Access Security Broker (CASB). Sehr ähnlich wie Dome9 aufgestellt ist das amerikanisch-indische Unternehmen Red Lock. Es wurde vor wenigen Tagen für 173 Millionen Dollar von Palo Alto Networks übernommen. Bereits im März dieses Jahres hatte sich der Security-Anbieter mit dem Kauf von Evident.io in diesem Bereich verstärkt. Der Check-Point-Herausforderer war dieses Mal bei der technologischen Aufrüstung also schneller.

McAfee hat sich im November 2017 mit Skyhigh Networks in diesem Bereich verstärkt, Cisco zuvor mit CloudLock und Symantec hatte mit der Übernahme von Blue Coat bereits 2016 entsprechende Technologien erworben. Für die Symantec-Produkte gab es erst kürzlich eine umfassende Funktionserweiterung und zahlreiche Detailverbesserungen. Weitere Anbieter in dem Segment sind Forcepoint, Bitglass, Censornet sowie Rohde & Schwarz mit dem zur CeBIt 2018 vorgestellten "Trusted Gate".

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