China: 123 Millionen Internet-Nutzer - Wie kommt Chinesisch in den PC?

21.07.2006

Die Töne (1. gleichbleibend ausgesprochen, 2. steigend, 3. fallend und wieder steigend, 4. fallend und 5. so genannter Nullton) sind eine Schwierigkeit beim Erlernen von Chinesisch. Je nach Ton verändert sich die Bedeutung. Ein beliebtes Beispiel für die unterschiedlichen Töne ist der Laut "ma". Im ersten Ton kann er "Mama" bedeuten, im zweiten "Hanf", im dritten "Pferd", im vierten Ton "schimpfen" und im fünften oder Nullton ein gesprochenes Frage- oder Ausrufezeichen.

Weitere Schwierigkeit im Chinesischen ist die Lautarmut. Hochchinesisch oder der Mandarin-Dialekt kennt nur etwa 400 verschiedene Silben, mit den Tönen sind es etwa 1.200 bis 1.300. Deutsch dagegen hat mit Fremdwörtern rund 15.000 verschiedene Silben. Allein für den chinesisch Laut "ji" im vierten oder fallenden Ton finden sich in einem größeren Standardwörterbuch über 60 verschiedene Zeichen mit jeweils unterschiedlichen Bedeutungen.

Für Europäer oder Amerikaner kommt noch als Schwierigkeit hinzu, dass "ji" (wie in Jeep), "qi" (wie in cheep), "xi" (wie in Hochdeutsch China) und "chi" (wie in chill), "shi" (wie in ship), "zhi" (dsch) recht ähnlich klingen.

Will man ein unbekanntes chinesisches Zeichen in einem Wörterbuch finden, muss man es über eine Liste von (bei traditonellen Langzeichen) 214 Radikalen oder Grundbausteinen suchen. Die kompliziertesten Radikale mit 16 Strichen sind die für "Drache" und "Schildkröte".

Im nächsten Schritt sucht man das Zeichen unter dem jeweiligen Radikal nach Strichzahlen geordnet. Die kompliziertesten Zeichen haben bis zu 64 Striche. Nach der angegebenen Seite sucht man dann die Bedeutung. Für hochkomplexe Zeichen muss das menschliche Gehirn somit bis zu weit über 70 Rechenschritte bearbeiten. Ein Nebeneffekt: Dabei lernt man auch, sich Zahlen zu merken, denn sonst geht die ganze Suche von vorn los.

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