Dongguan, rund 100 km nördlich von Hongkong, galt bis vor kurzem noch als Mekka für ausländische Investoren in China. Doch steigende Löhne, sich häufende Engpässe und Staus zieht es immer mehr Hersteller woanders hin.
Auch China insgesamt verliert an Attraktivität, viele ausländische Hersteller schielen bereits nach Vietnam und in andere Billiglohnländer, wie zum Beispiel in Afrika. Nach vier Jahren stetigen Booms, sind die Direktinvestitionen ausländischer Unternehmen in China dieses Jahr erstmals relativ flach geblieben.
Dongguan in der chinesischen Provinz Guangdong wurde in den 70er Jahren bereits von Hongkonger Herstellern als Produktionsstandort für Billigwaren entdeckt, avancierte im Laufe der nächsten Jahrzehnte aber zu einem der wichtigsten Produktionstandorte für Computerzubehör.
"Sollte es zu einem Verkehrsstau zwischen Hongkong und Dongguan kommen, dann sind 70 Prozent des weltweiten Computermarktes davon betroffen", wurde Anfang des neuen Jahrtausends ein IBM-Manager in einer chinesischen Zeitung zitiert. Fast 95 Prozent aller in Computern verwendeten Bauteile wurden damals in der Stadt von über 14.000 ausländischen Unternehmen hergestellt, darunter 40 Prozent aller Festplatten, jedes dritte Diskettenlaufwerk und jeder fünfte Scanner. Allein Taiwan stellte im Jahr 2000 über 3.000 Unternehmen, die über zwei Millionen Arbeitskräfte beschäftigten. Auch chinesische PC-Riesen wie Lenovo und Legend haben dort Fabriken errichtet.