China drosselt Kreditvergabe - Verspielt die Werkbank der Welt ihre Wettbewerbsvorteile?

31.07.2007
Trotz dreimaliger Anhebung der Leitzinsen in diesem Jahr sind Darlehenszinsen in China mit 6,84 Prozent für ein Jahr immer noch vergleichsweise günstig. Die Gefahren von Inflation und faulen Krediten vor Augen, zwinkt Beijing die Banken nun, den Kredithahn weiter zu drosseln.

Trotz dreimaliger Anhebung der Leitzinsen in diesem Jahr sind Darlehenszinsen in China mit 6,84 Prozent für ein Jahr immer noch vergleichsweise günstig. Die Gefahren von Inflation und faulen Krediten vor Augen, zwinkt Beijing die Banken nun, den Kredithahn weiter zu drosseln.

Der Schritt war bereits erwartet worden, nachdem die chinesische Wirtschaft im letzten Quartal mit 11,9 Prozent das größte Quartalswachstum der letzten 12 Jahre hingelegt hat. Und das obwohl die kommunistische Führung einiges unternommen hat, um einer Überhitzung der Wirtschaft entgegenzuwirken.

Allein im Juni 2007 lag der chinesische Handelsüberschuss auf einem Rekordhoch von 26,9 Millarden Dollar, 85,5 Prozent über dem Vorjahresniveau.

Rund 4 Billionen Dollar horten die chinesischen Banken heute schon, und monatlich werden es Zigmilliarden mehr. Da sitzt das Geld natürlich locker.

Aber in Großstädten wie Shanghai oder Peking hat die laxe Kreditvergabe schon dazu geführt, dass die Immobilienpreise außer Rand und Band laufen. Hinzu kommt eine ungezügelte Spekulationswut an der Börse. Und damit wächst auch die Gefahr, dass Chinas Küstenregionen den internationalen Wettbewerbsvorteil vergleichsweise günstiger Lohnkosten verspielt.

Mit Wirkung zum 15. August 2007 sind die chinesischen Banken nun gehalten, den Anteil ihrer Reserven an den Einlagen um 0,5 Punkte auf 12 Prozent zu erhöhen. (kh)

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