Geplante Panel-Fabriken

China nächster LCD-Kriegsschauplatz

09.11.2010

Sollten die Berichte stimmen, dass die koreanischen Riesen bald mit dem Bau hochmoderner Panel-Fabriken in China beginnen dürfen, wird sich das Wirtschaftsministerium (MOEA) in Taipei unter Druck sehen, die Genehmigungsverfahren für die einheimischen Hersteller zu beschleunigen, so gehen die Spekulationen in Taiwan.

Chinas Panel-Industrie selbst steckt noch in den Kinderschuhen. Die TCL-Tochter China Star OptoElectronics und BOE Technology (der größte Panel-Hersteller des Landes) bauen aber schon 8.5G-Werken zur Verarbeitung von 5,5 qm großen Muttergläsern, die in der zweiten Jahreshälfte 2011 die Produktion aufnehmen sollen.

Durch die langwierigen Genehmigungsverfahren sind die Bauvorhaben von Samsung und LGD hinter Plan: um mindestens ein halbes Jahr. Samsung wollte eigentlich schon Anfang 2012 in China die Massenproduktion aufnehmen, LGD ebenfalls. Wenn die Panel-Anlagen der beiden koreanischen Riesen, werden sich 2012 bis 2013 massive Überkapazitäten einstellen, befürchten die Hersteller in Taiwan.

Mitte des Jahres hat der EMS-Gigant und Apple-Partner Foxconn auch unabhängig von CMI ein 8.5G-Panel-Werk in Chongqing, Provinz Sichuan angekündigt. Da die Löhne dort weit weg vom Pazifik-Speckgürtel deutlich günstiger sind und Foxconn als Preisdrücker gilt, könnten zum Problem von Überkapazitäten auch noch stark sinkende Preise hinzukommen.

Den Verbraucher wird es freuen. Ob es auch den Handel freut, hängt von den Margen ab. Den IT-Fachhandel wird das wohl weniger betreffen, weil sich die Kriegsschauplatz China mehr um LCD-TVs ranken wird.

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