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China stellt erstes Solarkraftwerk in die Wüste

23.02.2009
Der Energiehunger Chinas macht Ökologen weltweit Angst. Silberstreif am Horizont sind die ersten geplanten Solaranlagen in der Wüste.

Mit seinem explosionsartig ansteigenden Energiebedarf soll China die USA schon als größten CO2-Emmittenten überholt haben. Dabei verfügt das Land der Mitte über gewaltige Ressourcen für Wind- und Sonnenenergie.

Immer wieder hört und liest man von Stromausfällen, die Teile der weltweiten IT-Industrie lahmlegen. Eine dezentrale Stromversorgung mit regenerativen Energiequellen wäre daher sinnvoll., zumal die zusätzlich benötigten Kohle-, Erdöl-, und Kernkraftwerke auch nicht über Nacht entstehen. Bestehende Anlagen sind oft veraltet.

Als China Ende der 1950er-Jahre unter Mao Tsetung zum Großen Sprung ansetzte, wurden unsinnigerweise billige Kochtöpfe eingeschmolzen, um Kanonen und Maschinen zu bauen, das Volk verhungerte derweil. Töpf kann man neu kaufen, aber auch heute wird vielfach noch mit primitiven Braunkohleöfen gekocht. Weit über 80 Prozent des stark wachsenden Energiebedarfs decken Braun- und Steinkohle, Erdöl und Erdgas sowie im kleineren Maße Kernkraft.

In Duanhuang, Provinz Gansu, soll nun mit Photovoltaikmodulen das erste Solarkraftwerk mit einer Spitzenleistung von 10 Megawatt Peak entstehen. 38 Hersteller, darunter einer aus Deutschland und einer aus Dänemark, sollen sich um die Ausschreibung beworben haben.

In der Wüstenprovinz Qinghai im äußersten Westen Chinas soll zudem ein 1GWp-Solarkrtaftwerk entstehen. Die Provinz Yuannan plant ein weiteres Großkraftwerk mit 166MWp.

Anfang 2008 hieß es, dass China Deutschland als wichtigsten Exporteur von Photovoltaikzellen abgelöst hat. Doch die chinesische Industrie ist zum überwiegenden Teil auf Exporte angewiesen, da die Nachfrage im Inland wegen der hohen Kosten noch relativ gering ist. Als die Nachfrage im Ausland im dritten Quartal einbrach, hat es die meisten der jungen chinesischen Hersteller wieder vom Markt gefegt. (kh)

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