Unter der Friedensfahne

China und Taiwan vertiefen Kooperation in fünf Industriebereichen

24.10.2011

Und damit wird dieses Angebot auf der Insel wohl auch nicht ganz ernstgenommen, denn seit Ma 2008 angetreten ist, haben sich die Beziehungen zu Festlandchina zwar deutlich verbessert, aber viele Taiwanchinesen fürchten, dass China nach einer Wiedervereinigung ihre Ersparnisse wie ein Schwamm aufsaugen könnte, von den Gräueln einer neuen Kulturrevolution ganz abgesehen.

Ma musste die Einschränkung wohl auch machen, weil er mitten im Wahlkampf ist und hofft, im Januar 2012 wiedergewählt zu werden.

Bis Anfang der 1990er Jahre war es Taiwanchinesen streng verboten, nach China zu reisen, dort zu investieren oder Geschäfte zu machen. Doch viele haben sich darüber hinweggesetzt.

Den Anfang machten die Bekleidungs-, Sportschuh- und Regenschirmhersteller der Insel, die bald fast nur noch in China produzierten. Sogenannte strategische Industrien wie die IT-Industrie sind sukzessive nachgezogen, so dass Taiwans Regierung in den letzten 20 Jahren gar nicht anders konnte, als die Bestimmungen immer mehr zu lockern.

In den zwei Dekaden sind, wie teilweise selbst von offizieller Seite bestätigt, direkt oder indirekt Hunderte von Milliarden Dollar von Taiwan nach China geflossen. Die Insel gilt zwar immer noch als Hardware-Mekka, weil dort mit Foxconn, TPV, Quanta, Compal und Wistron viele große IT-Hersteller ihren Hauptsitz haben.

Die von Taiwanchinesen kontrollierte Produktion von Notebooks, PCs, Monitoren und vielen Komponenten ist aber teils zu hundert Prozent nach China oder in andere Billiglohnländer in Fernost verlagert worden.

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