China wird bis zum vierten Quartal 2011 der global drittgrößte Produktionsstandort für TFT-LCD-Panels. Zu diesem Schluss kommt eine aktuelle Erhebung des taiwanesischen IT-Portals DigiTimes. Die Prognose ist ambitioniert, aber realistisch. Denn chinesische Panel-Hersteller setzen auf Massenproduktion. Zu diesem Zweck hat BOE Hydis in der so genannten Volksrepublik schon im August 2010 seine 8,5G-Produktionslinie in Peking fertiggestellt.
"China ist allein schon aufgrund des enormen Arbeitskräfteangebots für Unternehmen äußerst interessant", unterstreicht Michael Wöginger, Vorstand der Actron AG , einem Händler für Display-Lösungen und elektronische Bauteile. Dem Branchenfachmann zufolge profitieren Unternehmen in der so genannten Volksrepublik auch von den Bedingungen, die hohen Output und Qualität zu geringen Preisen ermöglichen.
Konsumhunger der Mittelschicht
Dass sich Outsourcing nach China und China als Sitz für viele Unternehmen nicht nur wegen der vergleichsweise niedrigen Löhne rechnet, zeigt sich auch bei China Star Optoelectronics Technology. Der Hersteller beabsichtigt den Abschluss der Bauarbeiten an seiner neuen 8,5G-Produktionsstätte noch im Januar 2011. In dem rasant wachsenden Schwellenland wächst der Mittelstand enorm - und damit auch die Konsumfreude gegenüber Unterhaltungselektronik.
BOEs 8,5G-Fabrik wird dem Bericht nach im vierten Quartal des kommenden Geschäftsjahrs seine volle Auslastungsstärke erreichen. Damit wäre dann Chinas Einstieg in 8,5G-TFT-LCD-Panels besiegelt. Bei der Herausbildung der Panelindustrie als Schlüsselindustrie sollte China aber darauf achten, Kontrolle über wichtige Rohstoffe und damit über das Angebot zu haben, erklärt DigiTimes-Researcher Tony Huang. Derzeit müssen 32-Zoll-Panels importiert werden. (pte/rw)