Chiphersteller NXP entzieht der Deutschen Bank IPO-Mandat - Kreise

13.04.2010
LONDON (Dow Jones)--Der niederländische Chiphersteller NXP BV hat Kreisen zufolge der Deutschen Bank das Mandat für seinen Börsengang entzogen. Grund hierfür sei die Nichtverlängerung einer Kreditlinie über 60 Mio USD für den Halbleiterhersteller gewesen, sagte eine mit der Angelegenheit vertraute Person am Dienstag zu Dow Jones Newswires.

LONDON (Dow Jones)--Der niederländische Chiphersteller NXP BV hat Kreisen zufolge der Deutschen Bank das Mandat für seinen Börsengang entzogen. Grund hierfür sei die Nichtverlängerung einer Kreditlinie über 60 Mio USD für den Halbleiterhersteller gewesen, sagte eine mit der Angelegenheit vertraute Person am Dienstag zu Dow Jones Newswires.

Eigentümer von NXP sind die Finanzinvestoren Kohlberg Kravis Roberts & Co, Bain Capital, Silver Lake, Apax Partners und Alpinvest NV, die 2006 einen Anteil von 80% an NXP erworben hatten. Damals hatten die Private-Equity-Gesellschaften 4,3 Mrd USD bezahlt sowie 5 Mrd USD an Schulden übernommen.

Der einst zur Royal Philips Electronics NV gehörenden Chiphersteller NXP strebt nach Medienberichten bei seinem Börsengang einen Erlös von 1 Mrd USD an. Allerdings ist unklar, wie groß der Anteil sein wird, der an die Börse gebracht werden soll. Mit dem Erlös aus dem Börsengang wolle NXP die Schulden reduzieren. Philips hält derzeit noch 20% an NXP.

Mit dem Rückzug der Deutschen Bank müssen nun die Banken Barclays, Morgan Stanley, Credit Suisse und Goldman den Börsengang alleine über die Bühne bringen. Die Provisionen, die die Deutsche Bank mit der Begleitung des IPO erlöst hätte, hätten einen möglichen Darlehensverlust nicht gedeckt, sagte der Informant.

Die Entscheidung der Deutsche Bank unterstreicht eine mögliche Kehrtwende in der Einstellung zahlreicher Investmentbanken hinsichtlich der Mandatsgewinnung. Diese waren zuletzt bereit, kleinere Transaktionen abzuwickeln, um so die Beziehungen zum Kunden aufrechtzuerhalten - in der Hoffnung, später ein Mandat für einen größeren Deal zu erhalten. Diese Einstellung war kennzeichnend für den Buyout-Boom, als es einen scharfen Wettbewerb um die Provisionen gab. Bei vielen Investmentbanken scheint sich nun ein Meinungswechsel zu vollziehen.

Webseite: www.nxp.com -Von Marietta Cauchi, Dow Jones Newswires; +49 (0)69 29725 102, unternehmen.de@dowjones.com DJG/DJN/mkl/has Besuchen Sie auch unsere Webseite http://www.dowjones.de

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