Chipkarten lassen sich ganz einfach auslesen

06.06.2002

Wer kennt sie nicht, die Horrorstories von geklauten Kredit- oder EC-Karten, die von den Dieben am Geldautomaten um Tausende von Euro "erleichtert" wurden? Die Banken stellen sich in solchen Fällen meist krumm und behaupten, der Besitzer sei schuld, da er seine Geheimnummer nicht getrennt aufbewahrt, ja sie vielleicht sogar auf der Karte notiert habe. Da steht dann Aussage gegen Aussage, und wie bei anderen Betrugsfällen auch muss dann in der Regel doch der Kunde zahlen.

Auch um die Sicherheit von Chipkarten ist es nicht so gut bestellt. So haben britische und amerikanische Experten auf dem "2002 IEEE Symposium on Security and Privacy" in Oakland nachgewiesen, dass sich die Information aus den Chips in Kürze auslesen lässt. Da ist einmal die von Wissenschaftlern der Cambridge University in Massachusetts demonstrierte Blitzlichtmethode: Hierbei wird der Chip von der Plastikkarte abgekratzt und der Mikroprozessor von einem ganz normalen Blitz angehalten. Dann wird das Blitzgerät hinter ein Mikroskop montiert und gezielt auf einzelne Transistoren gerichtet, wobei die gespeicherten Daten freigelegt werden.

Forscher von IBM führten ein anderes Verfahren vor. Dabei wurde der Chip einer SIM-Karte "abgehört", um die Identifikationsnummer auf eine andere Handy-Karte zu kopieren. Als Konsequenz fordern die Experten nun ein ganz neues Chip-Design. (kh)

www.ibm.com

Zur Startseite