Chipmarkt: UMC-Chairman stolpert über China-Connection

11.01.2006
Der Chairman von United Microelectronics (UMC), nach TSMC zweitgrößter Chiphersteller der Welt, musste am 9. Januar seinen Hut nehmen. Der Grund sind Anklagen wegen nicht genehmigter Investitionen in China im Jahr 2002.

Der Chairman von United Microelectronics (UMC), nach TSMC zweitgrößter Chiphersteller der Welt, musste am 9. Januar seinen Hut nehmen. Der Grund sind Anklagen wegen nicht genehmigter Investitionen in China im Jahr 2002.

Vor vier Jahren hat UMC Chinas viertgrößten Chipfertiger He Jian beim Aufbau einer Fabrik geholfen und dafür 15 Prozent der He-Jian-Anteile erworben.

Laut Klageschrift der taiwanesischen Staatsanwaltschaft geschah dies ohne Genehmigung des Aufsichtsrates und Nichtbeachtung des taiwanesischen Börsenrechts. UMC hat daher vor einem Monat bereits gedroht, Taiwans Aktienmarkt zu verlassen.

Dem vormaligen UMC-Chairman Robert Tsao und seinem Vize John Hsuan drohen dafür Freiheitsstrafen von sechs Monaten bis zu fünf Jahren. UMC-CEO Jackson Hu übernahm mit dem Abschied von Tsao am 9. Januar 2006 gleichzeitig kommissarisch die Rolle als Chairman.

Die Staatsanwaltschaft steht auf dem Standpunkt, Tsao hätte statt der Anteile Zahlungen für die Unterstützung von He Jian verlangen müssen.

UMC wiederum sieht die Verfolgung der ehemaligen Aufsichtsratsvorsitzenden politisch motiviert. Um einer Überabhängigkeit der eigenen Wirtschaft von China entgegenzuwirken, ist Taiwan bemüht, Investitionen in China zu regulieren.

Zur Startseite