Christian Hufnagl

Ob er nun nicht Telekom-Vorstand werden durfte oder "aus persönlichen Gründen" nicht wollte - jedenfalls hat der gelernte Nachrichtentechniker Christian Hufnagl (57) erstmals in seiner bisher nur nach oben weisenden IT-Karriereleiter eine weitere Sprosse verpasst. Doch das ändert nichts an der Aufgabe, woran der ehemalige IBM-, SEL-, Unisys- und AmdahlManager, der von 1999 bis 2001 DeTeSystem-Chef war, in seiner T-Systems-Zukunft gemessen wird: ob es ihm gelingt, das nach eigenen Angaben zweitgrößte Sys-temhaus Europas zum internationalen Player zu machen. Die Vorgaben sprechen gegen ihn: Die hoch verschuldete Deutsche Telekom verlangt von ihm zu sparen - rund 500 Millionen Euro bis Ende 2003, die Investitionen wurden um ein Drittel gekürzt. Zu sparen versucht Hufnagl durch Stellenabbau und die Integration der bis heute zu selbstständigen Tochter Debis. Das weit wichtigere Ziel, internationale (Outsourcing-) Aufträge zu ergattern, dürfte wegen der UMTS-Misere und gut aufgestellter Konkurrenz wie EDS, IBM und Co. sehr schwer zu erreichen sein. Geld für die Internationalisierung durch einen Börsengang zu holen erscheint derzeit ausgeschlossen. Manche sagen, Hufnagl denke auch daran, aufzuhören.