Internetausbau, Blackberry, Hackerangriffe

Chronologie der Netzwelt im Jahr 2016

28.12.2016
Wir haben die wichtigsten Ereignisse des Jahres gesammelt.

01.09. Harter Dämpfer für Facebook beim Plan, Milliarden Menschen in Entwicklungsländern neu ins Internet zu bringen: Der erste Satellit des Online-Netzwerks wird bei einer Raketenexplosion in den USA zerstört. Später wird bekannt, dass auch Facebooks Antennen-Drohne nach einer Bruchlandung beim Erstflug im Sommer untersucht wird.

22.09. Der Web-Pionier Yahoo räumt einen bis dahin beispiellosen Datendiebstahl ein: Bereits 2014 griffen Hacker auf Informationen aus mehr als 500 Millionen Nutzerkonten zu. Das bringt den im Juli vereinbarten Verkauf des Web-Geschäfts an den Telekom-Konzern Verizon für 4,8 Milliarden Dollar ins Wanken. Doch es kommt noch schlimmer: Im Dezember muss Yahoo einräumen, dass bereits im August 2013 Hacker Daten aus mehr als einer Milliarde Nutzerkonten stahlen.

15.09. Der Europäische Gerichtshof macht den Weg für freies WLAN in Gaststätten frei: Geschäftsleute, die ihren Kunden ein kostenloses WLAN-Netz anbieten, haften nicht für Urheberrechtsverletzungen anderer. Allerdings könne vom WLAN-Betreiber verlangt werden, den Anschluss durch ein Passwort zu sichern, schränkt der EuGH ein.

29.09. Blackberry besiegelt das Ende einer Ära: Der Smartphone-Pionier wird keine Geräte mehr selbst entwickeln. Der kanadische Anbieter der Tastatur-Telefone fiel hoffnungslos hinter Hersteller von Android-Smartphones und Apple mit dem iPhone zurück.

14.10. Wochenlange Spekulationen über eine Übernahme von Twitter zerschlagen sich endgültig mit einem "Nein" der Softwarefirma Salesforce. Zuvor schieden bereits Google und Disney aus. Das chronisch verlustreiche Twitter leitet einen weiteren Jobabbau ein.

21.10. Das Web steht wegen einer Online-Attacke zu großen Teilen still: Über Stunden fallen immer wieder populäre Dienste wie Twitter, Netflix oder Paypal aus. Die Angreifer nehmen Knotenpunkte ins Visier, die Webadressen aufschlüsseln. Erstmals setzten sie dabei auch die gekaperte Rechenleistung vernetzter Hausgeräte ein.

01.11. Die Zeit von Sperrtafeln statt Musikvideos bei YouTube in Deutschland ist vorbei. Die Google-Videoplattform YouTube und die Verwertungsgesellschaft GEMA einigen sich nach jahrelangem Streit, wegen dem die meisten populären Musikvideos nicht zu sehen waren.

14.11. Samsung wird zum Autozulieferer: Mit der Übernahme der Elektronikfirma Harman bekommt der Smartphone-Marktführer einen direkten Draht zu großen Automarken. Samsung lässt sich den Zukauf, zu dem auch Hifi-Marken wie JBL gehören, 8 Milliarden Dollar kosten.

27.11. Rund 900 000 Kundenhaushalte der Deutschen Telekom sind vom Internet abgeschnitten. Ursache ist eine Hacker-Attacke auf "Speedport"-Router, die Angreifer schaffen es jedoch nicht, die Kontrolle über die Geräte zu übernehmen. Der Fall löst Forderungen aus der Politik nach besseren Sicherheitsvorkehrungen aus.

07.12. Aus für einen Smartwatch-Pionier: Das Start-up Pebble nimmt seine Uhren vom Markt, der Fitnessband-Spezialist Fitbit übernimmt einen Teil der Mitarbeiter und Technologien. Pebble sorgte 2012 mit einer Crowdfunding-Kampagne für Aufsehen, bei der mehr als 10 Millionen Dollar zusammenkamen. Doch die Führung in dem überschaubar gebliebenen Markt übernahm die erst 2015 gestartete Apple Watch.

21.12. Die weitreichende Vorratsdatenspeicherung wird in Europa für rechtswidrig erklärt. Eine allgemeine und unterschiedslose Speicherung von Telefon- und Internetverbindungsdaten sei mit EU-Recht nicht vereinbar, urteilt der Europäische Gerichtshof. Die Bundesregierung hält das geltende Gesetz in Deutschland zur Vorratsdatenspeicherung jedoch auch weiterhin für verfassungs- und europarechtskonform.

22.12. Apple und Nokia zetteln mit gegenseitigen Klagen einen neuen großen Patentkonflikt in der Mobilfunk-Branche an. Nokia wirft dem iPhone-Konzern in mehreren Klagen in Europa und den USA vor, 40 Patente zu verletzen. Apple wirft dem einstigen Handy-Marktführer vor, mit Patent-Verwertern unter einer Decke zu stecken, um Geld aus Smartphone-Anbietern herauszupressen. (dpa/ad)

Zur Startseite