Cingular verschwindet – als Marke

12.01.2007
AT&T vermarktet sein Mobilfunkangebot ab kommendem Montag ebenfalls unter der Marke AT&T und nicht mehr wie bisher als Cingular Wireless.

Das Rebranding erfolgt nur wenige Wochen, nachdem der in San Antonio ansässige US-Telco die 85,8 Milliarden Dollar teure Übernahme von BellSouth abgeschlossen und die alleinige Kontrolle über Cingular übernommen hat. Cingular war zuvor ein Gemeinschaftsunternehmen von AT&T und Bell South.

Für Cingular ist die Umbenennung ein Schritt zurück in der Zeit. Die Firma hatte im Jahr 2004 die alte AT&T Wireless gekauft und später den Namen AT&T völlig fallen gelassen. AT&T hofft, seine neue Dachmarke als "One-stop Shop" für vielfältigste TK-Aktivitäten etablieren zu können. Dabei muss es allerdings der zweifellos drohenden Verwirrung einiger Kunden Herr werden.

Was bislang Cingular hieß, will AT&T künftig als "Wireless from AT&T" verkaufen. In Anzeigen soll für eine Übergangszeit das Cingular-Logo - ein oranges "X" namens "Jack" - mit dem weißblauen AT&T-Ball kombiniert werden. Im Laufe der kommenden Monate sollen Name und Logo von Cingular dann gänzlich verschwinden. Das könnte Probleme mit jungen Kunden bereiten - Cingular hatte ein eher "hippes" Image (zuletzt durch den Exklusiv-Deal für Apples "iPhone" unter Beweis gestellt) im Vergleich zum tendenziell drögen Branchenurgestein AT&T.

Scott Leman, Chef der New Yorker Markenberatung Lucid Brands, glaubt trotzdem, dass AT&T auf lange Sicht von seinem bestens etablieren Namen auf all seinen Services profitieren wird. Wie teuer die Umtaufe wird - immerhin müssen Schilder an 2.000 Läden, Mitarbeiteruniformen, Briefköpfe und anderes ausgetauscht werden - wollten Manager von AT&T nicht verraten. Sie schätzen aber, dass 20 Prozent der von dem Merger erwarteten operativen Einsparungen dank der einheitlichen Marke im Werbebereich erzielt werden können. (Computerwoche/haf)

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