Cisco-Chef: Die CeBIT hat garantiert eine Zukunft

12.03.2007

Ganser: Nein, dadurch sind vielmehr die Chancen in Deutschland die spannendsten. Weil sich eine Menge aufgestaut hat, weil Investitionsnotwendigkeiten da sind. Zudem war der deutsche Markt partiell blockiert, da gewisse Anbieter Technologien nicht weiterentwickelt hatten, aber Kunden beispielsweise durch Verträge lange an sich gebunden haben. Jetzt passiert sehr viel mit einer hohen Dynamik. Im Moment entfalten sich europaweit die meisten ICT-Aktivitäten in Deutschland.

CW: Beim Thema Mobility werden in Studien aber immer Kosten und Sicherheitsfragen als Hinderungsgründe angeführt. Ist da die Kulturfrage so entscheidend?

Ganser: Wenn ich den Kulturaspekt um den Punkt erweitere, dass wir in Deutschland dazu neigen, zu sagen, das Glas ist halbleer, dann ja. Wir suchen immer eher nach Gründen, warum etwas nicht geht, anstatt die Chancen zu sehen. Auf Unternehmensebene wird eher gefragt, was kostet das, als zu sehen, was kann ich damit Neues machen, welche neuen Umsatzfelder erschließen sich mir damit. Auf der anderen Seite gibt es hierzulande aber auch viele Beispiele, wo neue Technologien mutig eingesetzt werden.

CW: Wenn nun investiert wird, in welchen Bereich geht es dann?

Ganser: Heute wird bereits viel in Unified Communications investiert was nicht heisst, dass lediglich ein herkömmliches durch ein IP-Telefon ersetzt wird, sondern dass Unternehmen ihre gesamte Netzwerkinfrastruktur in Richtung Sprach-Daten-Video-Integration entwickeln..

CW: Sie sprechen vom Potenzial, das Unified Communications bietet. Wo sehen Sie Cisco hier im Vergleich zum Wettbwerb?

Ganser: Vom Netzwerk als Plattform sind wir überzeugt. Wir sagen nicht, dass es um ein Telefon, um eine schnelle Allianz oder einen Riesen-Merger von großen Companies geht, sondern um eine Architektur, die eine Business-Transformation unterstützt. Wir sind heute in der Lage serviceorientierte Netze aufzubauen, die mit Enterprise-, SMB- und Home-Netzen zusammenlaufen. Wir sind die einzigen, die heute einen solch weitgefächerten Servicelevel bieten, der vom Consumer über Unternehmen bis hin zu Service-Providern reicht. Diese Komplexität schafft kein anderer Wettbewerber nur annähernd. Denn es geht dabei nicht nur um Telefonie und Video, sondern auch um Security oder Virtualisierung von Ressourcen, so dass ich in letzter Konsequenz jeden Service auf jedem Gerät an jedem Ort abrufen kann. Darauf wollen wir hinaus.

CW: Ketzerische Frage: Muss der Integrator unbedingt eine Netz-Company sein, sind hier die Application-Anbieter nicht die besseren Partner?

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