Cisco macht sich an Netzinfrastruktur für alle Applikationen

08.12.2005
Auf seiner jährlichen weltweiten Analystenkonferenz in Santa Clara gab Cisco einen Ausblick auf sein Framework für Netzwerk-Infrastruktur, SONA.

Auf seiner jährlichen weltweiten Analystenkonferenz in Santa Clara plädierte Cisco für eine Netzwerk-Infrastruktur, die Services und neue Breitband-Anwendungen, zum Beispiel IP-basiertes Video in TK-Netzen, ermöglicht.

Zur Verdeutlichung stellte Cisco's Chefentwickler Charles Giancarlo den Entwurf einer "Service-Oriented Network Architecture" (SONA) vor. Dieses "Framework" beinhaltet eine Netzwerkarchitektur, in der sämtliche Unternehmensressourcen mit Servicelevels versehen werden, so dass diese entsprechend dieser Definitionen und Merkmale im Netz auf unterschiedlichen Layer-Ebenen erkannt und abgearbeitet werden.

Giancarlo sprach von einem sozusagen "intelligenten" Netz", das nicht nur service-orientiert arbeitet, sondern jeden Bestandteil der Netz-Infrastruktur - Sicherheit, Virtualisierung von Servern und Speicherplatz sowie mobile Services, aber auch Anwendungen selbst - erkennt und darauf mit Bandbreitenzuteilung und Management reagiert.

Seiner Meinung nach ist Cisco schon ein gutes Stück voran auf dem Weg dorthin. So warf er einen Blick auf die hauseigene AON-Technik (Application-Oriented Networking) die der Netzwerker im Juni vorgestellt hat, und sagte, sie sei ein "universeller Übersetzer für Applikationen, in der Lage, diese auf solche Weise zu managen, dass das Zusammenspiel von Applikationen sowohl weniger Netzverkehr verursacht als verursacht als auch bei Bedarf selbsttätig Dienstmerkmale hinzufügt. Aktuell im AON-Angebot sind ein RFID-Blade für Switches und Router sowie Router-Module für die Applikations-Steuerung.

Als Bestandteil von SONA wurden die sogenannten "Application Networking Services" (ANS) vorgestellt. Es handelt sich um Routing-Techniken, die durch Absprachen im Netz dafür sorgen, dass alle Nachrichten , die eine Applikation, etwa die von US-Anbieter Tibco angebotene Echtzeit-Verwaltung von RFID-basierenden Waren, produziert, in einem Nachrichtenkontainer gesammelt und ausgewertet werden kann. Zum Beispiel können Eillieferungen verfolgt werden und im Fall der unvorhergesehenen Verzögerung bearbeitet werden.

Cisco ist gerade dabei, zusammen mit IBM und SAP Module zu entwickeln, die deren Software beschleunigt und aus der Sicht des Anwenders eine transparente Steuerung möglich macht.

Als weitere Partner der AON-Technik nennt der Netzwerker zum Beispiel EDS und Verisign. Laut Marktkennern dürfte auch Microsoft dazu stoßen.Zugleich versucht Cisco, Integratoren und VARs zu gewinnen. (wl)

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