Cisco mit Milliardenverlust

09.08.2001
Für den US-Netzwerker Cisco bleiben die Zeiten rauh: Im abgelaufenen Geschäftsjahr (Stichtag: 28. Juli) standen minus eine Milliarde (Vorjahr: plus 2,67 Milliarden) Dollar in der Bilanz. Die Umsätze kletterten allerdings um 18 Prozent auf 22,3 (Vorjahr: 18,9) Milliarden Dollar. Cisco-Chef John Chambers erklärte, das Geschäftsjahr sei in zwei Teile gewesen: Während bis Dezember die Umsätze um gut 60 Prozent zugelegt hätten, sei seitdem, bedingt durch den Rückgang des Internet- und Telekom-Geschäftes, das Jahr "extrem schwierig" gewesen. Sprich: Die Umsätze gingen extrem zurück. Wie das Unternehmen mit Sitz in San Jose, Kalifornien, bekannt gab, betrug der Jahresgewinn im operativen Geschäft 3,1 (Vorjahr: 3,9) Milliarden Dollar. Doch Lager und- Investitionsabschreibungen sowie Kosten für Entlassungen und Restrukturierung nahmen Milliardenausmaße an; zudem schätzte Cisco nach Meinung vieler Branchenexperten den Netzwerkmarkt zu lange zu optimistisch ein, so dass es auf die rückläufigen Bestellungen nicht vorbereitet war. Zeichen dafür sind die Ergebn des vierten Geschäftsquartals. Der Netzwerker fuhr lediglich sieben (Vorjahresquartal: plus 769) Millionen Gewinn ein. Der Umsatz lag bei 4,3 (Vorjahresquartal: 5,72) Milliarden Dollar; der operative Gewinn betrug 163 (Vorjahresquartal: plus 1,2 Milliarden) Millionen Dollar – ein Minus von 86 Prozent. Doch Chambers versuchte in der Präsentation der Geschäftszahlen auch, sich und anderen Mut zu machen. Man befinde sich, so seine naturgemäß wenig präzise Vorausschau, in einer sehr frühen Phase einen technologischen Revolution. Hier sei der Netzwerk-Riese bestens positioniert. Zudem gebe es erste Anzeichen dafür, dass die Kunden Investitionen tätigten, "wenn sie von der Notwendigkeit überzeugt seien". Im übrigen hält Chambers die hausintern gewohnten Wachstumsraten von 30 bis 50 Prozent bald wieder für möglich. Nicht so bald, musste er sogleich wieder einschränken. Denn beim Blick auf die asiatischen und europäischen Märkte habe er den Eindruck, in diesen werde sich die Geschäftssituation nicht entspannen, sondern zunächst verschärfen. Das könne ein halbes Jahr dauern. Derzeit schlagen die Umsätze der genannten Regionen plus Japan mit rund 40 Prozent des Gesamtumsatze zu Buche.(wl)

Für den US-Netzwerker Cisco bleiben die Zeiten rauh: Im abgelaufenen Geschäftsjahr (Stichtag: 28. Juli) standen minus eine Milliarde (Vorjahr: plus 2,67 Milliarden) Dollar in der Bilanz. Die Umsätze kletterten allerdings um 18 Prozent auf 22,3 (Vorjahr: 18,9) Milliarden Dollar. Cisco-Chef John Chambers erklärte, das Geschäftsjahr sei in zwei Teile gewesen: Während bis Dezember die Umsätze um gut 60 Prozent zugelegt hätten, sei seitdem, bedingt durch den Rückgang des Internet- und Telekom-Geschäftes, das Jahr "extrem schwierig" gewesen. Sprich: Die Umsätze gingen extrem zurück. Wie das Unternehmen mit Sitz in San Jose, Kalifornien, bekannt gab, betrug der Jahresgewinn im operativen Geschäft 3,1 (Vorjahr: 3,9) Milliarden Dollar. Doch Lager und- Investitionsabschreibungen sowie Kosten für Entlassungen und Restrukturierung nahmen Milliardenausmaße an; zudem schätzte Cisco nach Meinung vieler Branchenexperten den Netzwerkmarkt zu lange zu optimistisch ein, so dass es auf die rückläufigen Bestellungen nicht vorbereitet war. Zeichen dafür sind die Ergebn des vierten Geschäftsquartals. Der Netzwerker fuhr lediglich sieben (Vorjahresquartal: plus 769) Millionen Gewinn ein. Der Umsatz lag bei 4,3 (Vorjahresquartal: 5,72) Milliarden Dollar; der operative Gewinn betrug 163 (Vorjahresquartal: plus 1,2 Milliarden) Millionen Dollar – ein Minus von 86 Prozent. Doch Chambers versuchte in der Präsentation der Geschäftszahlen auch, sich und anderen Mut zu machen. Man befinde sich, so seine naturgemäß wenig präzise Vorausschau, in einer sehr frühen Phase einen technologischen Revolution. Hier sei der Netzwerk-Riese bestens positioniert. Zudem gebe es erste Anzeichen dafür, dass die Kunden Investitionen tätigten, "wenn sie von der Notwendigkeit überzeugt seien". Im übrigen hält Chambers die hausintern gewohnten Wachstumsraten von 30 bis 50 Prozent bald wieder für möglich. Nicht so bald, musste er sogleich wieder einschränken. Denn beim Blick auf die asiatischen und europäischen Märkte habe er den Eindruck, in diesen werde sich die Geschäftssituation nicht entspannen, sondern zunächst verschärfen. Das könne ein halbes Jahr dauern. Derzeit schlagen die Umsätze der genannten Regionen plus Japan mit rund 40 Prozent des Gesamtumsatze zu Buche.(wl)

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